von Esebeck, Heribert
noch keine KommentareWurzeln − Vom Sämling bis zur Pflanze

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November 2005 Der Umgang mit Pflanzen setzt voraus dass wir uns als Natur- und Gartenfreunde mit dem Lebewesen Pflanze und ihren Entwicklungsphasen näher beschäftigen sollten. Die Tägtigkeit im Garten im Jahresververlauf ist letztlich kein gewohnheitsmäßiger Ablauf wie die Arbeit beim Ernten und weiteren pflegerischen Maßnahmen. Vielmehr sollte es unser Bestreben sein uns mit dem Werden unserer Pflanzen in ihren verschiedenen Entwicklungsabschnitten näher zu beschäftigen.
Die Wurzel ist mit das wichtigste Organ der Pflanze. Bereits als auszubildender Junggärtner wird man in der Anatomie (Aufbau der Pflanze) in das Fachwissen eingeführt, wobei zwischen generativer und vegetativer Vermehrung unterschieden wird. Ersterer Begriff bezeichnet die Aussaat (Samen), der andere die krautige Stecklings- und Steckholzvermehrung, nicht die sexuelle!
nach obenAufbau der Pflanze – Spross – Wurzelsystem
Die Wurzel ist die Fortsetzung des oberen Pflanzenteils und unterscheidet sich vom Spross durch das Fehlen der Blätter. Außer Erd- und Wasserwurzeln gibt es weitere Wurzelformen auf die später eingegangen wird. Oft ist man sich nicht im klaren ob es sich um eine Sprossknolle wie bei der Kartoffel handelt oder um eine Wurzelknolle gleich der Dahlie. Also blickt man auf das Vorhandensein von Blättern.Spindelförmige Wurzelknollen entwickelt das Wolfsmilchgewächs Maniok (Mahniot), eine der wichtigsten Nutzpflanzen der warmfeuchten Tropen und alte Kulturpflanze. Ihr plantagenartiger Anbau geht auf die Zeit 3000 bis 2500 v. Chr. zurück. Die Knollen haben ein Gewicht von 2 bis 5 kg und eine Länge bis zu 50 cm. Stärkereich für die Bevölkerung der Neuen Welt: In heimischen Botanischen Gärten trifft man nicht selten die Kartoffel-Yams oder Luft-Kartoffel (Dioscorea) an, deren hängende oberirdische Knolle in Japan und in Afrika hohen Nährwert besitzt und als Exportartikel Beachtung findet.

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1) Aufrechter Ziest (Stachys recta)
2) Frühes Hungerblümchen (Erophila verna)
3) Feld-Beifuß (Artemisia campestris)
Jede Wurzel besteht aus dem Holzkörper mit Wurzelhaube der Spitze, die in den Boden vorstößt. Je nach Bodenstruktur sind bei Bäumen Tiefen bis zu 20 m gemessen worden. Umgeben wird der Holzkörper von Rindenzellen zur Aufnahme von Bodennährstoffen und als Leitungssystem.
nach obenWeitere Wurzelformen

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nach obenErgebnis für die Praxis
Zur Erhaltung der Wurzel als Ursprung gleichen pflanzlichens Lebens ist ihr Schutz dringend anzuraten. Schäden durch Nässe, besonders stagnierende Feuchtigkeit, vermeiden. Vorbeugend Drainage (Sand- oder Rohrlegung). Nasse Böden verursachen Nekrosen (Gewebetod). Dass Aussaaten im Jugendstadium nicht zu düngen sind, dürfte als bekannt vorausgesetzt werden. Als Aussaaterden eignen sich die gebräuchlichen Kultursubstrate wie die Einheitserde (Fruhstorfer).Resümee: Nach dem Entstehen der Keimwurzel wächst sie senkrecht in der Boden und wird zur späteren Pfahlwurzel. Für eine gesunde Weiterentwicklung ist für sorgfältige Bodenstruktur zu sorgen, die den Wurzeln die Möglichkeit bietet in den Boden vorzudringen; man spricht von "Bodengründigkeit", flach- oder tiefgründig. Bei schweren Lehm- oder Tonböden sind Bodenverbesserungen durch Humusgaben erforderlich, um die notwendige "Gare" zu erreichen.
Die Ausführungen weisen auf die Variationsbreite des Wurzelsystems in ihrer unterschiedlichen Struktur zur Ernährung und Wuchs unserer Pflanzenwelt hin.
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