August 2005 Gewächshausgärtner wollen selbstverständlich das ganze Jahr über ihr Haus bestellen. Ist die Frühjahrs- und Sommernutzung mit relativ wenig Problemen behaftet, so sind dem Herbst- und Winteranbau durch das fehlende Licht Grenzen gesetzt.
Die Tage werden kürzer und trüber, nebeliges Wetter herrscht oft vor. Die Wachstumsbedingungen sind nicht ideal. Das fehlende Licht kann nicht mit Wärme ausgeglichen werden. Eine verstärkte Wärmezufuhr würde die Pflanzen nur übermäßig in die Länge wachsen lassen und anfällig für allerlei Pilzkrankheiten infolge der ungenügenden Assimilation machen.
Für Ernten im Herbst und Winter im unbeheizten Gewächshaus stehen wenige Gemüsearten zur Wahl. Dabei muss man sich sehr genau an ganz bestimmte Saat- bzw. Pflanztermine halten. Eine Verzögerung z. B. um nur eine Woche bedeutet eine Verlängerung der Wachstumszeit von beinahe drei Wochen. Untenstehende Anbautermine (siehe Tabelle) sind einzuhalten.
Im unbeheizten Gewächshaus muss die Endivienpflanzung bereits Ende August erfolgen. Der optimale Pflanztermin im unbeheizten Gewächshaus ist die letzte Augustwoche, in günstigen Klimagebieten die erste Septemberwoche. Gepflanzt wird im Abstand von 30 × 35 cm; auf sehr humosem und wuchsfreudigem Boden 35 × 35 cm um Salatfäulen vorzubeugen.
Auf eine Düngergabe vor dem Anbau mit z. B. 65 g/m2 Nitrophoska perfekt (Blau-Volldünger) sollte man nicht verzichten.
Bei sorgfältigen Wassergaben auch die Frisbe-Endiviensorte 'Wallonne' mit einem Pflanzabstand von 35 × 40 cm.
Eine vorbeugende Blattlausbekämpfung mit einem zugelassenen Insektizid, z. B. Neudosan Neu, etwa zwei bis drei Wochen nach der Pflanzung, sollte unbedingt eingeplant werden. Gerade in den warmen Herbstwochen kann die Kultur dermaßen stark befallen werden, dass man auf die Zubereitung des Salates gerne verzichtet.
Besonders interessant ist der späte Anbau von Radieschen im unbeheizten Haus, wenn es im Freiland schon zu kalt dafür ist. Letzter Aussaattermin ist der 15. September. Die Ernte beginnt gegen Ende Oktober und zieht sich einige Wochen hin.
Voraussetzung für entsprechende Knollenqualität ist ein humoser, durchlässiger Boden, gleichmäßige aber nicht zu hohe Bodenfeuchte und ausreichend Licht. Stehen die Pflänzchen zu eng, wachsen sie aus Lichtmangel in die Höhe ohne Knollen zu bilden. Unbedingt einen Pflanzenabstand von 10 × 8 cm einhalten. Bei zu dichter Saat die Reihen auslichten!
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Wurde der Boden mit Kompost versorgt, muss nicht gedüngt werden; ansonsten streut man 30 g/m2 eines Blau-Volldüngers vor der Bestellung.
Zum Anbau im Herbst eignen sich spezielle raschwüchsige rote Sorten mit geringem Wärmebedarf wie z. B.
Kranke Pflanzen müssen sobald wie möglich aus dem Haus entfernt werden. Kranke, überständige und abgeerntete Gemüsepflanzen haben im Haus nichts mehr zu suchen. Je länger sie im Gewächshaus verbleiben, desto größer wird die Gefahr, dass sich Schaderreger weiter vermehren. Die Überwinterung der Pilze, Bakterien und tierischen Schädlinge erfolgt teilweise im Boden, aber auch an der Tragkonstruktion, an Holzteilen und sonstigen Materialien, welche eigentlich nicht ins Gewächshaus gehören. Sie kommen dann in der nächsten Kulturperiode zum Vorschein. Deshalb sobald wie möglich alle stark befallenen Pflanzen mit den Wurzeln entfernen und beseitigen.
Ist das Auswechseln der Gewächshauserde unumgänglich geworden, wähle man am besten hierzu die Zeit im Spätsommer von Mitte August bis Mitte September. Dieser Termin gestattet zuvor noch die Ernte der Sommerkulturen. Nach dem Einfahren neuer Erde können noch gut Feldsalat, Radieschen und Spinat angebaut werden.
Besonders unangenehm sind Ameisennester im Gewächshaus. Sie unterwandern die Pflanzen und tragen zur Verbreitung von Blattläusen bei. Immer dort, wo Blattläuse verstärkt auftreten, lassen die Ameisen nicht lange auf sich warten. Begierig machen sie sich über die zuckerhaltigen Ausscheidungen, den sogenannten Honigtau her. Hier kann nur noch die Ausquartierung helfen. Ein über den Ameisenhaufen gestülpter großer Blumentopf wird von den Insekten sofort als Wohnraum angenommen. Innerhalb weniger Tage kann das Volk mit Hilfe einer Schaufel in den Topf gefüllt und an einen ungestörten Ort gebracht werden. Verbleibende Ameisen richten keinen weiteren Schaden an, da sie als Arbeiterinnen kein neues Volk gründen können.
Keine Angst vor Kälte. Für den Gemüsegärtner geht die winterliche Ruhepause bald zu Ende. Die Sonneneinstrahlung ist im Februar bereits so stark, dass ohne Bedenken im unbeheizten Gewächshaus gegen Ende Februar die erste Bestellung erfolgen kann. Schnee- und Nachtfröste sollten kein Hinderungsgrund sein, schon jetzt mit dem Anbau zu beginnen.
Anfang März sollte man nicht mehr zögern und das Gewächshaus – ob kalt oder beheizt – unbedingt bestellen. Zum Anbau bieten sich Salatarten, Radieschen (siehe Kulturhinweise in FuG Ausgabe Februar) sowie Kohlrabi, Rettiche, Kresse und Schnittsalat an.
Im Gewächshaus herrscht jetzt Hochbetrieb. Die Gemüsekulturen haben mit Hilfe von Vlies die kalten Tage gut überstanden. Demnächst kommen die Radieschen zur Ernte; Salate, Rettiche und Kohlrabi folgen bald nach. Doch muss auch noch im April mit kalten Tagen gerechnet werden.
Nach den letzten Frühgemüseernten steht jetzt die Neubestellung des Gewächshauses mit Tomaten, Gurken, Paprika und Auberginen an. Sie lassen sich bei sorgfältiger Pflege trotz ihrer unterschiedlichen Wachstumsbedingungen zusammen im Haus kultivieren.
Bewässern, Düngen, kräftiges Lüften sowie die erste Schädlingsbekämpfung stehen in den kommenden Wochen im Vordergrund. Sie sind entscheidend für die Gesundheit der Gemüsepflanzen und bestimmen die Qualität des Ertrages.
Gewächshausgärtner wollen selbstverständlich das ganze Jahr über ihr Haus bestellen. Ist die Frühjahrs- und Sommernutzung mit relativ wenig Problemen behaftet, so sind dem Herbst- und Winteranbau durch das fehlende Licht Grenzen gesetzt.
Vielfach ist man der Meinung, dass der gemüsebaulich genutzte Gewächshausboden eine Ruhezeit benötigt und daher in den Herbst- und Wintermonaten unbestellt bleibt. Das Gegenteil ist jedoch der Fall.
Immer häufiger finden sich späte Gemüsekulturen, voran Endivie, Feldsalat, Spinat und Winterportulak, im Spätherbst auch im unbeheizten Gewächshaus. Soll die Ernte gut ausfallen, sind nicht nur ganz bestimmte Saat- und Pflanztermine einzuhalten, auch Klimabedingungen wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit spielen eine wesentliche Rolle.
Im vergangenen, langanhaltenden, strengen Winter reichte eine Vliesabdeckung der Kulturen im ungeheizten Gewächshaus nicht aus. Die Frostschäden bei Endivie, Feldsalat, Spinat, Winterportulak u. a. waren mancherorts beträchtlich. Teilweise war auch der Gewächshausboden so stark gefroren, dass die übliche Frühjahrsbestellung in der ersten Märzwoche nicht erfolgen konnte.
Während der Wasservorrat des Freilandbodens durch Regen und Schnee laufend ergänzt wird, fehlen im Gewächshaus die natürlichen Niederschläge. Nach heißen Sommer- und Herbstwochen ist der Boden nicht selten bis weit in den Untergrund ausgetrocknet.
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