Schneckenabwehr mit den richtigen Mitteln

Mai 2005 Schnecken sind wahre Überlebenskünstler. Sie überstehen längere Trockenperioden fast ebenso unbeschadet wie schneereiche Winter. Dies gilt vor allem für die aus Spanien eingeschleppte Spanische Wegschnecke, die gegen Austrocknung, Licht und Witterungseinflüsse besonders widerstandsfähig ist. Da sie aufgrund ihres bitteren Geschmacks und ihrer großen Schleimproduktion keine natürlichen Feinde hat, konnte sie sich in den letzten Jahren stark vermehren. Dort wo sie bereits heimisch geworden ist, muss auch in diesem Jahr mit einem starken Aufkommen gerechnet werden.
Doch richten auch andere Nacktschneckenarten wie Weg- oder Ackerschnecken binnen kurzer Zeit oft große Schäden an. Kein Wunder, dass nahezu jeder Hobbygärtner sein eigenes "Hausmittel" hat, um sich der schleimigen Fresser zu erwehren. Doch Pflanzenschutzexperten warnen vor Experimenten, da Abwehrmaßnahmen wie Bierfallen, Ausstreuen von Sägemehl, Branntkalk oder Kaffeesatz, nächtliches Absammeln oder das Anpflanzen von sogenannten Abschreckungspflanzen meist nicht den gewünschten Erfolg bringen.

Da es sich bei Metaldehyd um einen schneckenspezifischen Wirkstoff handelt, der ausschließlich die Schleimzellen der Schnecken angreift, geht für andere Lebewesen des Gartens wie Regenwürmer, Laufkäfer, Igel, Vögel und Haustiere keine Gefahr aus. Nicht aufgenommene Körner werden von Bodenorganismen biologisch abgebaut, sodass auch der Boden nicht belastet wird.
Aufgrund der guten Wirkung, der Unbedenklichkeit und der günstigen Umwelteigenschaften wird metaldehydhaltiges Schneckenkorn deshalb auch von Pflanzenschutzexperten uneingeschränkt empfohlen. Die beste Wirkung zeigt es, wenn es unmittelbar nach der Aussaat bzw. dem Auspflanzen gleichmäßig und sparsam zwischen den Pflanzen ausgestreut wird – keine Häufchenbildung.
nach obenWer hat die besten Tipps zur Schneckenbekämpfung?
Mai 2005 Das war unser Aufruf zu einem Leserwettbewerb – zusammen mit der Firma Celaflor – im Maiheft 2004 von Familienheim und Garten.
Wir haben dazu viele interessante Einsendungen bekommen – teilweise gaben sie zum Schmunzeln Anlass. Aber andererseits gab es auch recht "grausige Methoden". Wie zu erwarten, waren die Tipps sehr konträr – und die Auswertung nicht einfach. Hier sind nun, wie in F+G 9/2004 angekündigt, einige der interessantesten Einsendungen zu unserer Aktion.
Weitere Tipps zum Thema Schneckenbekämpfung finden Sie auch auf den Internetseiten von Celaflor: www.celaflor.de.
Nach mehreren Jahren ziemlich erfolglosen Absammelns auf dem großen Gemüse- und Kräuterbeet entschloss ich mich, viel Häckselmulch (von Stauch- und Blumenresten) auf dem Beet zu verteilen, zunächst nur, damit sich die Feuchtigkeit im bei uns sehr sandigen Boden besser hält. Und siehe da, das gefiel unseren Schneckenplagegeistern gar nicht! Sie kommen mal vereinzelt seitdem vor (bei meinen Zucchini muss ich aufpassen), aber die größte Plage ist seitdem vorbei. Natürlich muss man mit dem "rauen Boden" vorlieb nehmen, aber das sieht ja sehr natürlich aus! Schneckenhorn verwende ich nur an einzelnen akut betroffenen Pflanzen, wie junge Tagetes, etwas rundum in 2 cm Pflanzenabstand streuen.
U. B., Berlin
Seit 1993 pflege ich meinen unwüchsigen Freizeit- und Gemüsegarten. Der Gemüsegarten war von Schnecken stark befallen. In den ersten Sommerjahren ab 1993 habe ich die Schnecken in den Abendstunden eingesammelt. Dabei habe ich die Gemüsebeete mit einer Kabel- oder Taschenlampe ausgeleuchtet. Das Einsammeln war zwar aufwendig aber effektiv.
In den letzten sieben Sommerjahren habe ich, in Abständen von 2 – 4 Wochen, Schneckenkorn um die Gemüsebeete herum mäßig ausgestreut. Bei Befall habe ich mit wenig Schneckenkorn gefüllte Holzschalen in die befallenen Stellen im Gemüsebeet ausgelegt. Diese Schalen habe ich mit Dachpappe abdeckt. So bleibt das Schneckenkorn lange trocken.
Die Holzschalen habe ich mir selbst aus ca. 8 × 8 cm Brettchen gebastelt, in welche ich mit einem Stemmeisen Mulden ausgehoben habe.
In Kunststoff- oder Keramikschalen ausgelegtes Schneckenkorn wird schnell feucht und löst sich auf.
Um mein Salatbeet habe ich einen Wassergraben aus Kunststoff-Dachrinnen in die Erde verlegt. Dies ist der Sicherste Schutz den ich kenne. Gelegentlich unterwandern die Schnecken die Dachrinne, sodass ich die Unterfüllung verdichten muss.
Für mein Salatbeet plane ich versuchsweise eine Art Rundumschutz aus Kunststoff-Fliegengitter mit Deckel. Damit kann ich vermutlich auch die Insekten vom Salatfeld aussperren.
Abschließend kann ich sagen: Schnecken sind für mich in meinem Garten kein Problem.
Moos im Zierrasen ist mein größeres Problem. Ich möchte gerne mein Moosproblem ohne Chemie lösen.
E. O., Dortmund
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich würde Ihnen sehr gerne gute Tipps geben, habe aber als Vorsitzende einer Siedlergemeinschaft von keinem Mitglied mehr erfahren können als ich selber schon weiß.
Steine oder Bretter auslegen um darunter abzusammeln, Bierfallen, nächtliches Ablesen der Schnecken von den Pflanzen mittels Taschenlampe, Benetzen der Pflanzen mit Spüli, Bestreuen des Bodens mit Gips, Kalk, Asche, Flachschalen oder kurz beschnittenem Häcksel vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang hilft nur teilweise.
Ohne Übertreibung muss ich feststellen, dass Ihr Produkt Schneckenkorn Limex N im Gegensatz zu anderen Anbietern mit Sicherheit hilft und ich werde daher auf alle o. g. Möglichkeiten verzichten und weiterhin Limex N verwenden!
C. M., Oberhausen
Mein Tipp: Laufenten zur Schneckenbekämpfung! Sie werden auch ausgeliehen.
C. B., Schefflenz
Brennessel-Bärlauchsud mit Ceraflor-Schneckenkorn mixen. Dose Ceraflor-Schneckenkorn hält denn wesentlich länger und der Erfolg ist genauso gut.
H. M., Preetz
Einfach von einem Kunststoffeimer (versch. Größen) den Boden abschneiden und über die Pflanzen stülpen. Die Wulst am Eimerrand bremst die Schnecken ab und drehen wieder um. Die Schnecken werden nicht angelockt wie bei Bierfallen oder Schneckenkorn, ist umweltfreundlich, immer wieder einsetzbar und dient zugleich zur intensiveren Bewässerung der Pflanzen.
H. Z., Kaufbeuren
Mein Tipp: Etwas Speisesalz auf die Schnecken streuen, sie lösen sich dann sofort auf.
L. K., Haßfurt
Um Schnecken in meinem Garten fernzuhalten streue ich ganz einfach Sägemehl oder Holzasche, denn das wollen die Schnecken nicht, weil es an ihnen kleben bleibt. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht (einfach und billig).
Wenn ich Schneckenkorn verwende, streue ich es nicht auf den Gartenboden, sondern gebe es in Schraubdeckel von Gläsern und drücke diese etwas in die Erde. Auf das Beet verteile ich 2 – 3 Deckel mit Schneckenkorn.
Habe auch einen großen Garten. Ihre Zeitschrift "Familienheim und Garten" gefällt mir sehr gut.
G. H., Wutöschingen
Mein Hausmittel gegen Schnecken ist getrockneter Kaffeesatz. Bei Neuanpflanzungen von Tagetes und anderen beliebten "Schneckenpflanzen" streue ich einen dichten Ring drumherum. Das hält sie fern. Ansonsten streue ich ganz dünn Schneckenkorn.
S. R., Kassel
Liebe Redaktion,
seit vielen Jahren wenden wir schon ein einfaches Mittel an, das weder giftig noch Bienengefährlich ist. Wir verwenden leere 250 gr. Joghurtbecher (gereinigt), graben diese an den gefährdeten Stellen zur Hälfte ein und füllen sie etwa Halbvoll mit dem billigsten Bier, welches im Angebot ist. Sie werden staunen, wie "süffig" die Schnecken sind und die Becher am nächsten Tag geleert werden, d. h. die ersoffenen Schnecken entfernen. Es ist unterschiedlich, mal sind viele darin und auch mal weniger. Aufpassen muss man bei Regenwetter, denn dann füllen sich die Becher und müssen neu behandelt werden.
C. K., Dresden
Tipps, wie man Schnecken erfolgreich zu Leibe rückt:
- Niemschrot (Spinnrad) hauchdünn auf Beete streuen, schrecken Schnecken ab.
- Tannezapfen auskochen und diesen harzigen Sud auf Beetgrenzen gießen.
H. K., Straubing
Seit mehren Jahren bekämpfe ich Schnecken mit ungekochten Eierschalen (Eierschalen von gekochten Eiern sind ungeeignet). Eierschalen bei abnehmenden Mond zerkleinern (mit Teigrolle oder Nudelholz). Bei zunehmenden Mond zerkleinerte Eierschalen werden nicht bröselig und scharfkantig, sondern kleben an der Innenhaut fest. Die Eierschalen bei zunehmenden Mond ausstreuen. Ich sammele das ganze Jahr über Eierschalen. Man kann diesen Vorgang aber auch jeden Monat wiederholen.
Gelesen im Mondkalender von Johanna Paunger.
M. F., Attendorn
Man muss nichts gegen Schnecken tun, wenn man sie schon bei der Gartenanlage und –gliederung bedenkt. So haben wir unser Gemüsebeet, dass ja für sie der Delikatessenträger ist, in der Gartenmitte platziert. Den Schnecken ist der Weg von den feuchten, schattigen und schützenden Gartenrandbereichen über die Wiese zur Gemüsekultur zu weit. Die Fläche ist für uns überschaubar und begrenzt. Sehr selten finden wir eine Schnecke, denn wo sie nicht sind legen sie natürlich auch keine Eier. So sparen wir uns Misserfolge und brauchen in unserem bewusst friedlich gehaltenen Garten niemand zu "bekämpfen".
F. N., Dresden
Jahrelang habe ich für meine Tagetes Schneckenkorn gekauft. Bis ich dann einmal las, dass man Tomatenpflänzchen abwechselnd pflanzen soll. Die habe ich in meinen Rabatten probiert und es ist einwandfrei. Seitdem pflanze ich eine Tagetes und eine Tomate abwechselnd und ich muss keine Tagetes mehr nachpflanzen. Auch im Gemüsegarten, um die Salatpflanzen, habe ich besten Erfolg.
Werden die Tomatenpflänzchen zu groß, so zwicke ich diese in der Höhe der Tagetes. Wenn die Blumen große Stöckchen sind, verschwinden die Tomaten von alleine. Bei großen Pflanzen ist ja auch die Schneckenplage überflüssig.
Damit ich sehr viele Tomaten säen kann, zwacke ich beim Kochen, von den meisten Tomaten, einige Körner ab. In einem Jahr ist das eine ganze Menge Samen.
G. S., Nürnberg-Buchenbühl
Vorschlag zur Schneckenbekämpfung, billig und einfach: Sägemehl!
K. G., Weißenthurm
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miriam groth
wie lange dauert das bis eier schlüpfen und weiß jemand wie man das am besten machen ann das sie im gehege auch mal schlüpfen????
W.J.,Torno
Bisher hatte ich bei der Anwendung von "Schneckenkorn" gute Erfolge und war wegen der gepriesenen Umweltverträglichkeit relativ blauäugig. Eines Tages beobachtete ich jedoch, daß die blau eingefärbten Körner doch von Vögeln gefressen werden und zwar von der Singdrossel.Die Singdrossel frißt auch Schnecken, die Gartenschnirkelschnecke, deren Gehäuse sie geschickt "knackt". Nun weiß ja eine Singdrossel nicht, ob eine Schnecke vorher Schneckenkorn gefressen hat. Also sind die Singdrosseln in zweifacher Hinsicht gefährdet: durch die Körneraufnahme und die kontaminierten Schnecken.