März 2005 Die Pflanzung eines Baumes hat Symbolcharakter. Schon seit Urzeiten wird der Baum von allen Religionen und Kulturen als Symbol für eine Fülle von Eigenschaften betrachtet, die das menschliche Leben spiegeln. Ein Baum steht für Fruchtbarkeit, Individualität, ein langes Leben und viele weitere zumeist positive Eigenschaften. Bei vielen Gelegenheiten wird die Pflanzung eines Baumes mit einem Ereignis verbunden, wie zum Beispiel der Geburt eines Kindes oder zum Richtfest. Doch selbst wenn Bäume ganz unromantisch als Gestaltungsmerkmal oder Lückenfüller betrachtet werden, gibt es viele Dinge, die bei der Pflanzung zu berücksichtigen sind.
Die Wuchskraft von Bäumen wird häufig unterschätzt, und nicht selten findet man in kleinen Siedlergärten Baumarten, die eigentlich nur für Wald und Park geeignet sind und zwangsläufig zu Problemen führen. Selbst wenn die vorgeschriebenen Pflanzabstände eingehalten wurden, entstehen häufig Probleme mit der Nachbarschaft. Ganze Gärten werden durch große Bäume in den Schatten gestellt. Herbstlaub, Nadeln und Früchte fallen auf Nachbargrundstücke, werden als "lästiger Dreck" wahrgenommen, obwohl es sich eigentlich um wertvolle organische Stoffe und ganz natürliche Lebenszeichen handelt. Bestimmte Baumarten, wie z. B. Ahorn und Linde, werden gern von Blattläusen heimgesucht, und es regnet Honigtau herab, der die nähere Umgebung mit einem klebrigen Film überzieht. Äste und Wurzeln halten sich nicht an Grundstücksgrenzen und werden dann manchmal, um größeren Ärger mit dem Nachbarn zu vermeiden, grausam verstümmelt. Nicht zuletzt können stark wachsende Baumarten an einem ungünstigen Standort zu einer Gefahr werden. In Zeiten, in denen die Anzahl und Heftigkeit von Stürmen möglicherweise zunimmt, steigt auch die Gefahr, dass Bäume umgeworfen werden oder abbrechen.
Ungünstige Standortwahl. Schon aus Respekt vor dem Lebewesen Baum und den nachfolgenden Generationen ist es zu empfehlen, weit in die Zukunft zu planen. Wer sorgfältig eine langlebige Baumart und den dazu gehörigen Standort aussucht, der pflanzt nicht nur für den eigenen Genuss, sondern auch zum Vorteil nachfolgender Generationen. Die erhabene Erscheinung eines alten Baumes, der genügend Raum hat, um sich zu entfalten, ist durch nichts zu ersetzen. Baumarten, die für unsere Gärten infrage kommen, haben eine sehr unterschiedliche Lebenserwartung. Während die meisten Obstbäume eine sehr kurze Lebensspanne aufweisen, können Baumgattungen wie Eiche oder Linde mehrere hundert Jahre alt werden. Sehr unterschiedlich ist auch der Pflegeaufwand. Obstbäume (besonders die schwach wachsenden) sind auf einen regelmäßigen Pflegeschnitt angewiesen, damit sie regelmäßig blühen und fruchten und nicht vorzeitig erkranken und früh wieder absterben. Bei vielen Zierbäumen hingegen ist ein Rückschnitt eher schädlich und würde den natürlichen Habitus zerstören.
Sich vorzustellen, wie ein Baum sich in Zukunft oberirdisch entwickeln wird, fällt noch recht leicht. Die zukünftige Ausbreitung des Wurzelsystems vorherzusagen fällt schon schwerer. Bäume die in der Nähe von Gebäuden, Wegeflächen oder Versorgungsleitungen gepflanzt werden, können erhebliche Schäden verursachen.
Klicken Sie auf ein Schlagwort, um alle Artikel mit diesem Schlagwort anzuzeigen.
Bitte melden Sie den Kommentar nur, wenn er andere Menschen beleidigt, beschimpft oder diskriminiert, oder Äußerungen enthält, die Gesetze verletzen (beispielsweise zu einer Straftat aufrufen).