Februar 2005 Keine Angst vor Kälte. Für den Gemüsegärtner geht die winterliche Ruhepause bald zu Ende. Die Sonneneinstrahlung ist im Februar bereits so stark, dass ohne Bedenken im unbeheizten Gewächshaus gegen Ende Februar die erste Bestellung erfolgen kann. Schnee- und Nachtfröste sollten kein Hinderungsgrund sein, schon jetzt mit dem Anbau zu beginnen.
Die frühen Gemüsearten wie Radieschen, Kopf-, Eis- und Kraussalate, Rettiche und Kohlrabi sind nicht so kälteempfindlich wie allgemein angenommen wird. Frostschäden sind häufig Trockenschäden; sie lassen sich durch reichliches Angießen bei der Bestellung vermeiden.
Allerdings kommt man nicht umhin, zur Verfrühung der Ernte und als Frostschutz bis zu einer Außentemperatur von −7 °C gleich nach dem Anbau ein Vlies aufzulegen. Es kann bei sorgfältiger Wasserversorgung bei allen Frühkulturen unbedenklich drei Wochen und länger auf den Pflanzen belassen werden.
Ist mit noch tieferen Temperaturen zu rechnen, wird zusätzlich ein zweites über die Kulturen gebreitet. Tagsüber muss jedoch bei Temperaturen über 0 °C das zweite Vlies entfernt werden, denn Licht ist im Frühjahr für die Pflanzen sehr viel wichtiger als Wärme. Salate und Radieschen können noch im Februar angebaut werden. Anfang März folgen dann Kohlrabi und Rettiche nach.
Nicht selten wird das Erdreich im gemüsebaulich genutzten Gewächshaus im Turnus von zwei bis drei Jahren erneuert, d. h. die Erde wird ausgefahren. Geht man den Ursachen nach, werden ein Nachlassen des Wachstums, verstärktes Auftreten von Krankheiten sowie Strukturverschlechterungen des Bodens angeführt.
Um den Boden fruchtbar zu erhalten, kann man sich in vielen Fällen das mühselige Ausfahren der Erde ersparen; bei richtiger Pflege des Bodens ist es durchaus möglich zehn Jahre und länger gleichbleibend gute Ernteergebnisse zu erzielen. Dazu gehört allerdings das jährliche Einbringen von gut verrottetem Rindermist (mindestens ein Jahr gelagert), etwa 6 kg je Quadratmeter, entweder vor der Pflanzung der Sommerkulturen (Tomaten, Gurken, Paprika u. a.) oder im Spätherbst nach der letzten Ernte.
Zusätzlich kann noch, je nach Bodenart, Torf ohne Nährstoffe oder Sand ausgebracht werden. Nur durch eine laufende Humusnachlieferung kann dem sehr raschen Abbau der organischen Substanzen im Gewächshaus, der Verschlechterung der Bodenstruktur und der Verminderung des Bodenlebens entgegengewirkt werden.
Anstelle von Stallmist kann man vor jeder Bestellung gute Komposterde einbringen. Man muss dabei allerdings mit verstärktem Wildkräuterwuchs rechnen. Auch ist nicht ausgeschlossen, dass mit dem Kompost Krankheiten eingeschleppt werden.
Hinzukommen muss eine sorgfältige und tiefgründige Bodenbearbeitung, die Beachtung einer Vernässung oder Austrocknung im Unterboden sowie die Versalzung des Erdreichs durch überhöhte Nährstoffgaben. Vor der Bestellung den Boden nicht zu fein bearbeiten und auch evtl. einzubringende Erde oder Kompost nicht sieben. Nicht der feine Boden ist der fruchtbare, sondern der krümelige.
Die erste Ernte von pikierten Radiessämlingen im unbeheizten Gewächshaus.
Das begehrte Radieschen zählt zu den Gemüsearten mit der kürzesten Entwicklungszeit. Im Frühjahr sind im Gewächshaus von der Saat bis zur Ernte oft nur sechs bis acht Wochen erforderlich.
Eine Stallmistgabe, im Herbst eingebracht, deckt den nicht allzu großen Nährstoffbedarf. Ansonsten werden entweder 50 g Hornoska Spezial, 50 g Guano, 50 g Orgamin u. a. oder 30 g Nitrophoska perfekt je Quadratmeter vor dem Anbau ausgestreut und in Krume eingearbeitet.
Das Pikieren von Radiessämlingen ergibt eine frühzeitige Ernte von bester Qualität. Der Boden soll feucht sein, aber keinesfalls unter Staunässe leiden. Radieschen sind Einzelgänger! Haben die Pflanzen zu wenig Platz, strecken sie sich aus Lichtmangel nach oben und beginnen häufig zu schossen – ohne Knollen zu bilden. Von Reihe zu Reihe sind bei frühen Sorten 8 bis 10 cm Abstand erforderlich; in der Reihe muss nach dem Aufgang auf mindestens 6 cm vereinzelt werden.
Für passionierte Gärtner ein Hinweis: Radieschen lassen sich im Keimblattstadium gut verpflanzen d. h. pikieren. Dies erfolgt nach guter Ausbildung der Keimblätter, wobei das Teilstück zwischen Wurzel und Keimblatt (= Hypokotyl) nicht länger als 2 cm sein sollte. Die Sämlinge lassen sich gut in einem Topf oder kleinen Kisten am sonnigen Fenster vorkultivieren. Die Anzuchtdauer beträgt etwa 8 bis 10 Tage. Danach erfolgt das Pikieren im Abstand von 8 bis 10 × 6 cm, wobei die Sämlinge bis zu den Keimblättern in den Boden gesetzt werden.
Sehr gute frühe Radiessorten erhält man u. a. bei den Saatzuchtfirmen Hild, Marbach a. N., Kiepenkerl, Everswinkel und Sperling, Lüneburg.
Die Salatkultur im Gewächshaus steht im Frühjahr nach wie vor an erster Stelle. Doch nicht nur Kopfsalat lässt sich ab Ende Februar pflanzen – auch Pflück- und Kraussalate wachsen um diese Zeit ohne Probleme; ebenso Eissalat- und Novita-Sorten.
Die Nährstoffversorgung mit Guano lässt eine besonders schöne Erntequalität erwarten.
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Bei den Jungpflanzen ist man um diese Zeit auf das Angebot der Gärtner auf dem Wochenmarkt bzw. im Gartencenter angewiesen. Man sollte sich deshalb beizeiten nach zuverlässigen Lieferanten umsehen. Empfehlenswerte Kopfsalatsorten wären zum Beispiel 'John', 'Larissa', 'Unico', 'Rosetta'.
Wählen Sie bei allen Salatarten – außer Eissalat- und Novitasorten – einen Pflanzabstand von 25 × 25 cm; letztere werden auf 30 × 30 cm gepflanzt. Zur Nährstoffversorgung reichen entweder 125 g Hornoska Spezial, 100 g Guano, 100 g Orgamin oder 125 g Nitrophoska perfekt gut aus. Bei zusätzlichen Stallmist- bzw. Kompostgaben die Düngermenge halbieren.
Zur Vermeidung von Salatfäulen die Setzlinge möglichst flach pflanzen und nur selten an sonnigen Tagen gießen.
Keine Angst vor Kälte. Für den Gemüsegärtner geht die winterliche Ruhepause bald zu Ende. Die Sonneneinstrahlung ist im Februar bereits so stark, dass ohne Bedenken im unbeheizten Gewächshaus gegen Ende Februar die erste Bestellung erfolgen kann. Schnee- und Nachtfröste sollten kein Hinderungsgrund sein, schon jetzt mit dem Anbau zu beginnen.
Anfang März sollte man nicht mehr zögern und das Gewächshaus – ob kalt oder beheizt – unbedingt bestellen. Zum Anbau bieten sich Salatarten, Radieschen (siehe Kulturhinweise in FuG Ausgabe Februar) sowie Kohlrabi, Rettiche, Kresse und Schnittsalat an.
Im Gewächshaus herrscht jetzt Hochbetrieb. Die Gemüsekulturen haben mit Hilfe von Vlies die kalten Tage gut überstanden. Demnächst kommen die Radieschen zur Ernte; Salate, Rettiche und Kohlrabi folgen bald nach. Doch muss auch noch im April mit kalten Tagen gerechnet werden.
Nach den letzten Frühgemüseernten steht jetzt die Neubestellung des Gewächshauses mit Tomaten, Gurken, Paprika und Auberginen an. Sie lassen sich bei sorgfältiger Pflege trotz ihrer unterschiedlichen Wachstumsbedingungen zusammen im Haus kultivieren.
Bewässern, Düngen, kräftiges Lüften sowie die erste Schädlingsbekämpfung stehen in den kommenden Wochen im Vordergrund. Sie sind entscheidend für die Gesundheit der Gemüsepflanzen und bestimmen die Qualität des Ertrages.
Gewächshausgärtner wollen selbstverständlich das ganze Jahr über ihr Haus bestellen. Ist die Frühjahrs- und Sommernutzung mit relativ wenig Problemen behaftet, so sind dem Herbst- und Winteranbau durch das fehlende Licht Grenzen gesetzt.
Vielfach ist man der Meinung, dass der gemüsebaulich genutzte Gewächshausboden eine Ruhezeit benötigt und daher in den Herbst- und Wintermonaten unbestellt bleibt. Das Gegenteil ist jedoch der Fall.
Immer häufiger finden sich späte Gemüsekulturen, voran Endivie, Feldsalat, Spinat und Winterportulak, im Spätherbst auch im unbeheizten Gewächshaus. Soll die Ernte gut ausfallen, sind nicht nur ganz bestimmte Saat- und Pflanztermine einzuhalten, auch Klimabedingungen wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit spielen eine wesentliche Rolle.
Im vergangenen, langanhaltenden, strengen Winter reichte eine Vliesabdeckung der Kulturen im ungeheizten Gewächshaus nicht aus. Die Frostschäden bei Endivie, Feldsalat, Spinat, Winterportulak u. a. waren mancherorts beträchtlich. Teilweise war auch der Gewächshausboden so stark gefroren, dass die übliche Frühjahrsbestellung in der ersten Märzwoche nicht erfolgen konnte.
Während der Wasservorrat des Freilandbodens durch Regen und Schnee laufend ergänzt wird, fehlen im Gewächshaus die natürlichen Niederschläge. Nach heißen Sommer- und Herbstwochen ist der Boden nicht selten bis weit in den Untergrund ausgetrocknet.
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