Kürbisse sind wieder "in"

© Fehn
März 2000 Das Gemüsekarussell dreht sich von Zeit zu Zeit. Die eine oder andere Art verschwindet und taucht nach langer Zeit wieder auf – "hier vorne geht sie unter / und kommt von hinten zurück" (Heinrich Heine). Im Augenblick bringt der "Drehteller" den Kürbis mehr in den Vordergrund.
Waren es im Erwerbsgemüsebau bis vor kurzem nur die Zucchini, die aus der Pflanzengruppe Anbaubedeutung besaßen, so werden z. Z. zahlreiche andere Typen und Formen angeboten und nachgefragt. Das mag auch ein Signal für die vermehrte Kultur und breitere Palette im eigenen Garten sein.
Kürbis – davon gibt es verschiedene Arten (je nach Literaturquelle 10 bis 27) und "Hunderte" von Sorten. Es sind einjährige, selten ausdauernde, niederliegende, z. T. buschförmige oder mit Hilfe von Ranken kletternde, bis zu 10 und 12 m lange, krautige Pflanzen. Ihnen ist eine schnelle Entwicklung und hohe Frostempfindlichkeit eigen. Warme Böden mit guter Wasser- und Nährstoffversorgung in sonniger, geschützter Lage sind für den Anbau besonders günstig. Nach den letzten Spätfrösten ist der Anbau aber überall in Deutschland möglich.
Sieht man vom Feigenblattkürbis (Cucurbita ficifolia), der bei uns im wesentlichen als resistente Veredlungsunterlage für Gurken genutzt wird, und dem wärmebedürftigeren Moschuskürbis (Cucurbita moschata; Sorte 'Butternut
nach obenGartenkürbis
Pflanzen mit langen Ranken oder kurzen, aufrechten Trieben (Buschform), deutlich gelappten Blättern und kantigem Querschnitt der stachelig behaarten, harten, gefurchten Stengel (Sprosse) und spitzen Blumenkronen auf ebenfalls harten, sehr kantigen, gefurchten Blütenstielen. Früchte relativ klein – sehr groß, kugelig, zylindrisch-oval oder diskusförmig sowie mit z. T. äußerst bizarren Formen der zahlreichen Zierkürbisse (vielfach ungenießbar, da bitterstoffhaltig). Zu dieser Art zählen u. a. die essbaren Zucchini (Gurken-Kürbisse), Patissons (Bischofs-/Kaisermütze), Rondini, Spaghetti-Kürbis sowie der Ölkürbis.nach obenRiesenkürbis
Pflanzen mit großen, wenig gelappten Blättern sowie langen, weichen runden Stengeln, glockenförmigen Blüten und weichen Blüten-/Fruchtstielen. Fruchtform sehr variabel, häufig breiter als lang, meist sehr groß (dem jüngsten "Guinness Buch der Rekorde" zufolge bis 481 kg!). Das körnig-mehlige Fruchtfleisch hat keine Fasern und zerfällt beim Kochen. Bei uns ist er als "Komposthaufen-Reiter" sehr verbreitet. Zu dieser Art zählen u. a. die Sorten 'Gelber Zentner
© Titze
Für Speisezwecke sollten die Beeren(!) dickes, festes, gleichmäßig ausgefärbtes, einheitliches Fruchtfleisch besitzen. Sieht man einmal von dem verständlichen Ehrgeiz ab, große und so schwer wie mögliche Früchte zu erzielen (Wettbewerbe!), dann dürften vielfach Sorten mit 1- bis 2-kg-Früchten (Zucchini, Pattisons z. B. ausgenommen) für den Bedarf in der Küche "ideal" sein.
Ohne dass aus den Ergebnissen im Einzelfall immer die genaue Einordnung in eine der Gruppen erkennbar wird, sollen hier aus zwei Vergleichs-Versuchen der LVG Heidelberg (1999) die als Gemüsekürbisse geeigneten Sorten einmal aufgeführt werden.
nach obenGeeignete Kürbissorten
Kleinfrüchtige Sorten (maximal 1,5 kg/Frucht) | Großfrüchtige Sorten | |
---|---|---|
Sehr gute Beurteilung | 'Early Butternut 'Mesa Queen 'Table Ace 'Uchiki Kuri' (Herkunft J. Wagner) 'White Bush/UFO | 'Gelber Zentner 'Howden 'Komet' (4,59 kg) 'Muscat de Provence 'St. Martin |
Gute Beurteilung | 'Curling grün' 'Curling orange' 'Pasta' 'Sweet Mama' 'Uchiki Kuri' (Herkunft Nebelung) | 'Riesen Melonen 'Spirit' (3,7 kg) |
vorheriger Beitrag Knolle oder Zwiebel – das ist die Frage
nächster Beitrag Paprika 'Propa-Duna'
Schlagworte dieser Seite
Gartenkürbis, Kürbis, RiesenkürbisKlicken Sie auf ein Schlagwort, um alle Artikel mit diesem Schlagwort anzuzeigen.
Bitte melden Sie den Kommentar nur, wenn er andere Menschen beleidigt, beschimpft oder diskriminiert, oder Äußerungen enthält, die Gesetze verletzen (beispielsweise zu einer Straftat aufrufen).