Ziergarten: Warm einpacken

Einleitung

November 2021 Viele unserer Gartenpflanzen vertragen zwar kalte Temperaturen, etwas Winterschutz benötigen sie aber dennoch. Gefährlich sind dabei weniger die Minusgrade, sondern Wind und Trockenheit. Hier finden Sie wertvolle Tipps, wie Sie Ihre Pflanzen gut durch den Winter bringen.

Winterschutz bei Stämmchenrosen

Auch wenn viele Ihrer Pflanzen winterhart sind, brauchen sie Schutz vor allzu starkem Frost und austrocknendem Wind, damit sie den Winter unbeschadet überstehen.

Vor allem Pflanzen in Töpfen und Kübeln wie Stämmchenrosen, Gehölze oder winterharte Gräser sollten warm eingepackt werden, denn ihre empfindlichen Wurzeln können bei langen Frostperioden durchfrieren und zugrunde gehen. Als Materialien eignen sich Kokosmatten, Jutesäcke, Luftpolsterfolie oder spezielle Winterschutzvliese. Zum Festbinden gibt es robuste Kordeln oder Jutebänder, oft auch in attraktiven Farben.

Wickeln Sie jeden Topf einzeln mit einer Kokosmatte oder Luftpolsterfolie fest ein. Diesen können Sie dann in einen entsprechend großen Übertopf oder in einen Jutesack stellen. Zusätzlichen Schutz bietet eine Schicht Laub, mit der Sie den Übertopf oder den Jutesack füllen. Wer möchte, versieht den Topf dazu noch mit einer hübschen Schleife. So bietet er auch im Winter einen stimmungsvollen Anblick und schmückt Hauseingang, Terrasse oder Balkon.

Bei Stämmchenrosen sollten Sie zudem die Krone mit einem Winterschutzvlies umhüllen. Kürzen Sie die Triebe vorher auf etwa 20 bis 30 cm ein. Umwickeln Sie dann die Veredelungsstelle mit etwas Vlies und stülpen Sie das Vlies über die Krone. Mit einem Band oben und unten zubinden – fertig! So werden die Rosen selbst starke Fröste gut überstehen. Wer mag, kann sie noch zusätzlich mit einem dekorativen Jutesack umhüllen und mit Schleifenbändern dekorieren.

Rosenschnitt zum Winter nach oben

Triebe der Stämmchenrosen vor dem Einpacken kürzen.

Schneiden oder nicht? Das ist die Frage. Da keiner weiß, wieviel Schaden der Frost anrichten wird, schneidet man Rosen erst nach dem Winter, also Ende März/Anfang April. Was jetzt passieren soll, ist eigentlich Kosmetik. Kürzen Sie Beet- und Kleinstrauchrosen kniehoch ein. Stämmchen- und Kaskadenrosen brauchen Sie nur an den Triebspitzen zu „frisieren“, Strauchrosen und Wildrosen können Sie gänzlich unbehelligt lassen. Auch bei Kletterrosen nur die Reste der Blüten entfernen. Wichtig ist dagegen das Anhäufeln mit Erde oder Mulch (etwa 20 cm hoch) rund um den Wurzelstock. Das schützt die empfindliche Veredelungsstelle gegen Bodenfrost.

Winterschutz für empfindliche Pflanzen nach oben

Mittelmeergehölze wie zum Beispiel Orangenblume (Choisya ternata), Hanfpalme (Trachycarpus fortunei), Feige (Ficus carica), Flanellstrauch (Fremontodendron californicum), Aukuben (Aucuba japonica) oder Rosmarin vertragen keine tiefen Fröste und sollten mit langen Stroh- oder Schilfmatten umhüllt oder mit Luftpolsterfolie eingepackt werden.

Gleiches gilt für das große Riesenschaublatt (Gunnera manicata) aus Patagonien, das oft am Rand von Gartenteichen steht. Die kritische Zeit kommt allerdings erst mit Spätfrösten im April oder Mai, wenn die Pflanzen schon treiben und besondere Aufmerksamkeit brauchen.

Das wuchtige Pampasgras ist in unseren Breiten eher durch stauende Nässe als durch Kälte gefährdet. Der dichte Blattschopf wird daher jetzt hochgebunden, damit überschüssige Feuchtigkeit verdunsten kann. Packen Sie den Fuß der Pflanze zudem in eine dicke Laubpackung ein. Das schützt die Wurzeln.

Ähnlich reagieren Cardy und die mehrjährigen Artischocken, die im Nutzgarten über die Jahre dichte Bestände mit vielen leckeren Knospen bilden können. Anstatt die Pflanzen auszugraben und im Haus zu überwintern, gibt es eine viel einfachere Methode. Die alten Blätter und Stiele werden abgeschnitten, ein Eimer darübergestülpt und alles noch einmal 20 bis 30 cm dick mit Laub eingepackt.

Beete mit Reisig abdecken nach oben

Frostempfindliche Pflanzen mit Strohmatten schützen.

Unter Gehölzen und im Staudenquartier bietet eine wärmende Laubdecke Schutz vor Frösten und Verdunstung. Lassen Sie daher dort herabgefallenes Laub möglichst den Winter über liegen. Davon profitieren auch keimende Samen und Nützlinge, und Millionen von Bodenorganismen finden den Winter über im Laub Nahrung. Fehlt ausreichend Laub, so können Sie das Staudenbeet auch mit Tannenzweigen oder Reisig abdecken. Schneiden Sie die Stauden vorher handhoch über dem Boden ab.

Das Abdecken mit schattierendem Reisig ist auch eine effektive Maßnahme gegen zu starke Sonneneinstrahlung im Spätwinter. Viel zu früh steigen dann die Pflanzensäfte und wachgekitzelte Triebe sind unnötig durch Frost gefährdet.

Tipp: Nützlinge schützen nach oben

Lassen Sie das im Herbst anfallende Schnittgut von Obstgehölzen, Ziersträuchern, Stauden, Rosen oder Gräsern als Totholzhaufen den Winter über liegen. Sie bieten Marienkäfern, Laufkäfern, Florfliegen, Spitzmäusen und Igeln gute Überwinterungsmöglichkeiten. Wildbienen verkriechen sich gerne in hohlen Stängeln von Gräsern und Stauden. In Bündeln aufgehängt, freuen sich die Nützlinge über den Unterschlupf.

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