Gartenberatung: Gartenboden im Winter

Einleitung

November 2021 In der kältesten Jahreszeit ruht nicht nur das Pflanzenwachstum, sondern weitgehend auch das Bodenleben. Das heißt, auch wir sollten Störungen vermeiden, damit Lebewesen, die den Gartenboden zahlreich bevölkern, nicht mobilisiert werden und zusätzlich Energie zum Überleben aufwenden müssen. Was Sie zum Schutz des Bodens tun können, beschreibt unsere Gartenberaterin Roswitha Koch.

Herbstlaub

Schön warm zudecken nach oben

Ein wesentlicher Beitrag zum Schutz des Bodens – und das nicht nur im Winter – ist, ihn zu bedecken. Genau wie wir beim Schlafen gern unter einer warmen Decke liegen, fühlen sich Bodenbewohner mit einem Luftpolster auf der Bodenoberfläche wohler. Luft ist bekanntlich der beste Isolator.

Daher empfehlen wir, wie in der freien Natur mit einer 5 bis 10 cm starken Schicht aus organischem Material den Boden abzudecken. Geeignet sind Stroh, Stallmist, halbreifer, grob strukturierter Kompost, Herbstlaub oder einfach Pflanzenreste. Die hier „festgehaltene“ Luft sorgt für ein Kleinklima an der Bodenoberfläche, das sonst gar nicht entstehen könnte. Außerdem ist dadurch der Boden vor Verschlämmen durch starke Niederschläge sowie vor reichlich Unkrautaufwuchs im Frühjahr geschützt.

Ansaat von Gründüngungspflanzen nach oben

Diese begrünen die Bodenoberfläche und ermöglichen das oben beschriebene Luftpolster – auch wenn sie durch den Frost später absterben. Die Bedeckung des Bodens bringt trotzdem einen Temperaturunterschied mit sich. Manche Gründüngungspflanzen durchwurzeln recht tief die Beete und lockern so schwere Böden wie Lehm- und Tonböden. Sie brechen sogar verdichtete Bodenschichten auf. Zu ihnen gehören etwa Luzerne, Senfsaat, Ölrettich, Klee oder als Mischung das sogenannte ‘Landsberger Gemenge’. Winterroggen wurzelt nicht so tief, ist aber auch bestens geeignet. Darum: Über Winter möglichst keine Kahlflächen im Garten belassen!

Alle organischen Materialien werden im Frühling abgeharkt und kompostiert oder an Ort und Stelle flach eingearbeitet und dienen so den Bodenbewohnern als Futter, das wiederum den Kulturpflanzen im nächsten Jahr zugutekommt. Außerdem verbessern sie die Bodenstruktur, weil der Boden besser belüftet wird. Wo man aktives Bodenleben durch viel Humus ermöglicht, wachsen alle Pflanzen besser. Sie sind gesunder, widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge und auch ertragreicher.

Dass im Winter nicht gedüngt wird, versteht sich von selbst. Denn wo geruht wird, wird nicht gefressen. Einzige Ausnahme ist das Kalken des Bodens, weil Kalk als sogenannter Boden-Hilfsstoff Einfluss auf die Bodenqualität und die Nährstoffverfügbarkeit aller anderen Pflanzennährstoffe nimmt. Bevor Sie kalken, sollten Sie den pH-Wert messen. Ein Test-Set dazu ist im Gartenfachhandel und im Baumarkt zu bekommen. In Abhängigkeit von der Bodenart und den Pflanzen, die darauf wachsen sollen, ist ein pH-Wert zwischen 5,5 und 7,0 anzustreben. Leichte Böden benötigen weniger Kalk als schwere Lehmböden. Genaueres dazu (welcher Kalk, wieviel, für welche Kulturen, …) erfahren Sie bei unseren Gartenberatern bzw. auch im Internet.

Umgraben – ja oder nein? nach oben

Nur schwere, klebrige Lehm- und Tonböden sollten eine Winterfurche erhalten. Das Umgraben dieser Böden im Spätherbst führt zur sogenannten Frostgare. Die grobscholligen Erd-Batzen werden durch den Frost gesprengt und der Boden zerfällt in kleinere Krümel. Alle anderen Böden sind im Herbst nicht umzugraben.

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