Küchengarten: Zwiebellook im Garten

Einleitung

September 2021 Im Gemüsegarten gibt es jetzt Knoblauch, Schalotten und Zwiebeln. Worin sie sich unterscheiden, lesen Sie hier!

Biologisch gezogen: Wintersteckzwiebeln ‘Shakespeare’

Sie zählen zu den ältesten Gemüsepflanzen der Welt: Zwiebeln enthalten reichlich Nährstoffe wie Vitamin A, C und B-Vitamine, Mineralstoffe wie Kalium und Kalzium, Ballaststoffe und Senföle (Sulfide) sowie den schwefelhaltigen Stoff Alliin. Letzterer wandelt sich beim Schneiden oder Verarbeiten der Zwiebel in Allicin um und ist für den scharfen Geschmack und Geruch verantwortlich. Senföle und Allicin besitzen zahlreiche positive Eigenschaften: Sie wirken keimtötend und daher desinfizierend und entzündungshemmend. Eine aufgeschnittene Zwiebel verhindert bei Insektenstichen schnell und unkompliziert, dass der Stich anschwillt und stark schmerzt. Als beliebtes Hausmittel gegen Husten und Erkältungen hat sich ein Saft aus Zwiebeln bewährt, der schleimlösend wirkt und die Atemwege befreit. Aber nicht nur das: Der Verzehr von Zwiebeln stärkt zudem das Immunsystem, senkt die Blutfettwerte, fördert den Blutkreislauf und kräftigt allgemein die Gesundheit.

Küchenzwiebeln nach oben

Vielseitig: Küchenzwiebeln

Die großen, meist gelb- oder rotschaligen Küchenzwiebeln haben ein festes Fleisch mit würzigem Aroma und sind über viele Wochen oder sogar Monate hinweg lagerfähig. Neben den Sorten für die übliche Aussaat im März (wie zum Beispiel die gelben ‘Stuttgarter Riesen’ oder die rotschaligen ‘Braunschweiger’) gibt es auch japanische Züchtungen wie ‘Senshyu Yellow Globe’ für die Überwinterung, die im August/September gesät und im Juni geerntet werden. Auch weiße, mildere Sorten wie ‘Weiße Königin’, ‘White Lisbon’ oder ‘Vaugirard’ können Sie zur Überwinterung aussäen. So stehen Ihnen bereits im kommenden Frühjahr frisches Laub und weiche milde Jungzwiebeln zur Verfügung.

Beliebt ist die milde Zwiebelsorte ‘Winterhecke’. Sie gedeiht schnell, ist winterhart und kann von März bis September ausgesät werden. Je nach Belieben und Reifestadium können sowohl die weißen Zwiebeln als auch das Laub geerntet und verwendet werden.

So bequem: Steckzwiebeln nach oben

Mit Steckzwiebeln gelingt die Kultur einfach.

Eine für Hobbygärtner beliebte und vor allem schnelle Art der Kultur von Speisezwiebeln ist das Setzen von kleinen, etwa kirschgroßen Steckzwiebeln im Herbst. Diese entstehen durch eine Kurzkultur aus Samen und sind jetzt im Gartenfachhandel oder manchmal auch auf Gemüsemärkten erhältlich. Die Steckzwiebeln werden Ende September bis Anfang Oktober für die Überwinterung im Abstand von 15 cm ins Beet gesteckt und ergeben bereits ab Frühsommer fertige Zwiebelchen. Das schafft einen Erntevorsprung von gut drei Monaten gegenüber der langwierigen Anzucht aus Saatgut im März. Eine Gratiszugabe ist vorweg das frische Zwiebellaub, die „Schlotten“, das bereits im Frühjahr geerntet werden kann. In kleine Röllchen geschnitten, würzen die runden Zwiebelblätter sowohl den leckeren Frühlingsquark als auch knackige frische Salate, Suppen, Fisch und Eiergerichte. Gut eignen sich zum Beispiel die Sorten ‘Troy’ (gelbschalig, von Volmary), ‘Electric’ (mit roter Schale), ‘Silvermoon’ (weißschalig) oder die Bio-Wintersteckzwiebel ‘Shakespeare’ (von Sperli).

Tipp: Setzen Sie überzählige Steckzwiebeln in eine Schale mit Erde. Im Nu treiben sie aus und bringen frisches Zwiebellaub für die Küche, sogar mitten im Winter.

Mild und kräftig: Schalotten nach oben

Besonders aromatisch: Schalotten ‘Griselle’

Die auch Eschlauch genannten Schalotten (Allium cepa var. ascalonicum) weisen mit ihrem botanischen Namen auf die Stadt Askalon im heutigen Israel hin, aus der französische Kreuzfahrer diese alte Kulturpflanze nach Europa brachten. Die gelben, violetten oder roten Zwiebeln sind typischerweise nicht rund, sondern länglich-oval und teilen sich handförmig in kleinere Segmente. Sie reifen früher als die normalen Speisezwiebeln und haben ein feines, mildes, aber dennoch kräftiges Aroma. Sie gelten daher als Delikatess-Zwiebeln und sind roh geschnitten für Dressings, Wurst- und Käsesalate ideal.

Schalotten werden meist als Steckzwiebeln kultiviert und Ende März-April oder schon im Herbst im Abstand von 6 bis 10 cm an sonniger Stelle gesteckt. Gut eignen sich zum Beispiel Sorten wie die gelbschalige französische ‘Longor’ oder die neue ‘Griselle’ (von Kiepenkerl) mit ansprechend rosa-violetter Färbung.

Zehen und Knollen nach oben

Zwiebeln und Knoblauch lassen sich lange lagern.

Die weißen Knollen des Knoblauchs (Allium sativum) werden wegen ihres typischen, kräftigen Aromas genutzt, um Fisch, Fleisch, Gemüse, Suppen oder Soßen zu würzen. Vor allem in Mittelmeerländern und in asiatischen Ländern gibt es kaum ein Gericht ohne ihn. In puncto Gesundheit steht Knoblauch den Zwiebeln in nichts nach. Seine Inhaltsstoffe haben eine blutdrucksenkende Wirkung und beugen Kreislaufproblemen vor. Zudem wirken sie antibakteriell und helfen gegen Rheuma.

Knoblauch ist steril und gibt deshalb keinen Samen. Er wird über „Zehen“ vermehrt, die man jetzt frisch aus dem Beet ernten kann oder im Gartencenter erhält. Stecken Sie die Zehen idealerweise im September, Oktober oder im Frühjahr an einem sonnigen, geschützten Standort in kräftigen, humosen Boden. Ein günstiger Abstand ist 20 cm in der Reihe und 20 bis 25 cm zwischen den Reihen. Rasch bilden sich Wurzeln und die krautigen Pflanzen fangen nach dem Winter zügig an zu wachsen.

Unser Tipp:
Der beste Erntezeitpunkt ist gekommen, wenn das Laub gelb-braun wird. Holen Sie dann die Zwiebeln oder den Knoblauch vorsichtig mit der Grabegabel aus der Erde und lassen sie gut abtrocknen. Am besten klappt dies auf Rosten oder in luftigen Holzkisten, die Sie in die Sonne stellen. Doch Vorsicht – bei aufkommendem Regen trocken unterstellen. Nach ein paar Tagen können Sie die Zwiebeln entweder an ihrem Laub bündeln oder sie zu einem Zopf zusammenflechten und an einem trockenen, luftigen und kühlen Ort einlagern. So halten sich die Zwiebeln bis zu ihrer Verwendung einige Monate.

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