Küchen- & Haushaltsgeräte: Küche mit Komfort

Einleitung

Oktober 2022 Damit einfache Arbeiten in der Küche nicht zum Kraftakt werden, lohnt es sich in eine komfortable Küche zu investieren. Viele Hersteller bieten inzwischen innovative Produkte an, die über viele Jahre den Küchenalltag erleichtern und für mehr Spaß in der Küche sorgen. Schon eine durchdachte Anordnung der Küchenelemente kann die Arbeit für ältere Menschen und Menschen mit Handicap enorm erleichtern.

Vorräte sollten übersichtlich untergebracht und bequem zu erreichen sein.

Küchendesigner haben erkannt, dass Bequemlichkeit, Komfort und Ergonomie Faktoren sind, die für junge und für ältere Menschen die Attraktivität des Produktes Küche steigern. Youngster und Best Ager freuen sich nämlich gleichermaßen über gutes Licht, über kochendes Wasser direkt aus der Armatur, über leise Laufgeräusche bei Spülmaschinen oder über höhenverstellbare Küchentheken.

Die barrierefreie Küche nach oben

Es sollte so viel Platz vorhanden sein, dass ein Drehen und Wenden mit dem Rollstuhl möglich ist.

Um die Küche und die Arbeitsflächen allerdings barrierefrei zu gestalten, sind für jeden Haushalt individuelle Lösungen gefragt. Ausreichend Platz ist bei der Küchenplanung der Schlüssel zu einer barrierefreien Umsetzung. Ihre Küche gilt als barrierefrei, wenn jeder Nutzer, egal wie alt und mit welchen Bewegungseinschränkungen, diese nutzen kann. Das gilt für die Möbel und für das Zubehör, wie Elektrogeräte, Beleuchtungen etc. Es sollte so viel Platz vorhanden sein, dass ein Drehen und Wenden mit Gehhilfen oder Rollstühlen möglich ist, damit die Einrichtungen senkrecht angefahren werden können. Einige Merkmale sind in der DIN 18040-2 geregelt. Zum Beispiel: Bewegungsfläche 120 × 120 cm (Rollstuhlfahrer 150 × 150 cm) und Unterfahrbarkeit von Kochfeld, Spüle und Arbeitsbereich.

Neben der Fläche spielt bei der Küchenplanung die Breite der Durchgangstüren eine wichtige Rolle: Eine barrierefreie Türe sollte mindestens 90 cm in der Breite messen, so passen große Rollstühle und Rollatoren bequem hindurch. Darüber hinaus ist ein ausreichend breiter Fluchtweg im Fall eines Küchenbrandes lebensrettend.

Anordnung der Küchenmöbel nach oben

Wenn die Raumfrage geklärt ist, geht es an die Gestaltung von Schränken und Arbeitsflächen. Hier sind individuelle Lösungen gefragt, denn „die perfekte Küche“ gibt es nicht und sollte Ihren Anforderungen entsprechen. Gute Küchenplaner ordnen die Arbeitszonen und Möbel nach dem Schema für die Zubereitung von Speisen, so ersparen Sie sich unnötige Wege. Die Anordnung der Küchenmöbel sollte bestenfalls so aussehen:

  • Vorratskammer oder -Schrank ist neben dem Kühlschrank

  • neben dem Kühlschrank wird die Arbeitsplatte platziert

  • an die Arbeitsplatte schließt der Herd an, anschließend kommen Spülbecken, Spülmaschine und Abfallbehälter

Natürlich müssen Sie sich nicht an diesen Grundsatz halten, aber besonders für große Küchen ist die Anordnung sehr sinnvoll. Grundsätzlich gilt der Fokus auf das sogenannte Arbeitsdreieck aus Kühlschrank, Herd und Spüle nicht nur für seniorengerechte Küchen. Er sollte bei jeder Küchenplanung bedacht werden.

Auf Sie abgestimmt: die Arbeitshöhe nach oben

Wichtig ist vor allem eine aufrechte und damit rückenfreundliche Position für die Nutzer*innen. Denn eine nach vorne gebeugte Haltung kann zu Verspannungen und Ermüdungserscheinungen führen. Die ideale Arbeitshöhe für Vorbereitungs- und Spültätigkeiten liegt 10 bis 15 cm unterhalb der Ellenbogenhöhe. Zur exakten Messung hat die Arbeitsgemeinschaft moderne Küche (AMK) für den Fachhandel den „AMK ergonoMeter“ entwickelt, der im Stand an den angewinkelten Ellenbogen angelegt wird. Um jeweils die optimale Arbeitshaltung zu gewährleisten, werden die Küchenunterschränke und die Sockel in verschiedenen Höhen angeboten.

Die elektrisch verstellbare Kochinsel lässt sich für jeden Nutzer optimal ­einstellen. So kann man damit in rückenfreundliche Position arbeiten.
Um die ideale Arbeitshöhe zu ermitteln, wurde der „AMK ergonoMeter“ entwickelt.

Für unterschiedlich große Familienmitglieder nach oben

Empfehlenswert kann auch eine elektrisch höhenverstellbare Kochinsel sein.

Empfehlenswert kann auch eine elektrisch höhenverstellbare Küchenzeile oder Kochinsel sein, die sich per Tasten in die ideale Arbeitsposition bringen lässt – etwa in Haushalten, in denen die Familienmitglieder starke Größenunterschiede aufweisen oder es Rollstuhlfahrer gibt. Dank eines Hubsockelsystems kann die Arbeitshöhe um bis zu 20 cm verstellt werden. Mit elektromotorischen Antrieben lassen sich die Arbeitsplatte und die Küchenschränke leise und stufenlos anheben und absenken. Auf diese Weise werden eine ungünstige Körperhaltung und die daraus oftmals resultierenden Rückenbeschwerden vermieden.

Bestenfalls lassen sich Spülbecken und Kochfeld durch die Integration in die Arbeitsplatte ebenfalls nach Bedarf heben und absenken. Apropos Arbeitsplatte: Um Rollstuhlfahrer*innen die Arbeit zu erleichtern, sollte die barrierefreie Küche eine unterfahrbare Arbeitsplatte oder zumindest entsprechend zurückgesetzte Fußleisten haben.

Flexibilität und Ergonomie gewünscht?
Praktisch sind elektrisch höhenverstellbare Tische mit integrierten Linearantriebe.

Oder man denkt darüber nach, stellenweise auf Unterschränke zu verzichten, sodass Sie bei der Kochvorbereitung nah an der Arbeitsfläche sitzen können. Auch ein ausklappbarer Tisch kann sich anbieten, um für unterschiedliche Arbeitshöhen zu sorgen. So wäre Arbeiten im Sitzen problemlos möglich. Unter der Arbeitsfläche könnten Rollcontainer platziert werden, um keinen Stauraum zu verlieren.

Küchengeräte in Griffhöhe einbauen nach oben

Einbaugeräte müssen in einer komfortablen Höhe montiert sein.

Ob nun barrierefrei oder uneingeschränkt rollstuhlgerecht: Die Nutzer*innen einer solchen Küche sollten sich nach Möglichkeit nicht bücken müssen. Einbaugeräte, wie Backofen, Spülmaschine und Kühlschrank, müssen in einer komfortablen Höhe montiert sein. Die Türanschläge der Küchengeräte können seitlich eingeplant werden, Teleskopauszüge sorgen für komfortable Bedienbarkeit. Auch bei Geschirrspülern kann es sinnvoll sein, die Geräte in leicht erhöhter und bequemer Zugriffshöhe einzubauen.

Ein Induktionskochfeld ermöglicht nicht nur besonders schnelles und energieeffizientes, sondern auch sicheres Kochen, denn die Platten erhitzen sich nicht selber und arbeiten eingeschaltet nur dann, wenn ein Topf darauf steht. Auch die Reinigung der Kochfläche ist einfacher, da Milch, überkochendes Wasser oder Soßen nicht mehr so schnell einbrennen können. Modelle mit nebeneinander angeordneten Kochfeldern sind besonders praktisch für Rollstuhlfahrer, weil dadurch kein Greifen über heiße Töpfe notwendig ist. Eine integrierte Abschaltautomatik mindert das Risiko, wenn ein Gerät aus Versehen nicht abgeschaltet wurde. Große Displays an den elektronischen Geräten überzeugen durch gute Lesbarkeit sowie einfache Bedienung. Dunstabzugshauben in barrierefreien Küchen lassen sich per Fernbedienung steuern.

Wichtig: Genug Stauraum nach oben

Unterschränke mit Vollauszügen vereinfachen den Zugriff deutlich.

Von entscheidender Bedeutung für eine rückenschonende Küchenarbeit ist darüber hinaus eine intelligente Stauraumplanung. Küchenutensilien, Geschirr und Vorräte sollten übersichtlich untergebracht und bequem zu erreichen sein. Dazu tragen etwa Unterschränke mit Vollauszügen bei, die den Zugriff deutlich vereinfachen. Im Vergleich zu einem mit Türen versehenen Unterschrank sind insbesondere die im hinteren Schrankteil verstauten Töpfe, Teller oder Vorratsdosen wesentlich leichter zugänglich. Auf die Knie zu gehen, um nach bestimmten Kochgerätschaften zu suchen, ist nicht mehr nötig. Apothekerschränke zum Ausziehen und Oberschränke mit Absenkautomatik erleichtern das Verstauen. Worüber sich alle Altersklassen freuen, ist ein elektrischer oder mechanischer Öffnungskomfort in ihrer grifflosen Wohnküche sowie eine angenehm ruhige Atmosphäre – ohne nervige Klappergeräusche dank intelligenter Beschlagsysteme, wie Schubkästen, Auszüge und Hochschränke mit Dämpfung, sodass sie sich geräuschlos öffnen und schließen.

Oberschränke nach oben

Wegen des umfangreichen Stauraums sind Hochschränke besonders für kleine Küchen zu empfehlen. Die Inhalte der Oberschränke sollten gut erreichbar sein. Sie sollten sie maximal 1,40 m hoch aufhängen, denn nur so wird gewährleistet, dass Sie noch selbstständig an alle Küchenutensilien im Schrank herankommen und nicht auf einen Hocker oder einen Stuhl klettern müssen. Mit Hub-/Liftsystemen lassen sich die Oberschränke elektromotorisch herunter und nach vorne fahren. Eine kostengünstige Lösung sind manuelle Systeme, hier lassen sich die Oberschränke in unterschiedlichen Höhen einhängen.

Außerdem bieten sich nach oben klapp- oder faltbare Türen an. So ist der Schrankinhalt leicht erreichbar und es stehen – etwa beim Einräumen des Geschirrs – keine Türen im Weg. Auf Wunsch kann auch eine elektrische Öffnungsunterstützung geordert werden. Im Trend liegen bei Hochschränken auch Schiebetüren, die einen schnellen Zugriff erlauben.

Spülbecken nach oben

Barrierefreie Spülbecken

Zur Barrierefreiheit tragen auch Spülbecken bei, die mit einem Rollstuhl unterfahren werden können. Verwendet werden dabei besonders flach geformte Spülbecken. Dabei wird der Siphon hinten an der Wand installiert, die Vorderkante ist abgeschrägt. Eine Einhebel-Mischbatterie mit integriertem Temperaturbegrenzer verhindert Verbrühungen bei der Nutzung von heißem Wasser. Ist die Armatur mit einem Brauseschlauch ausgestattet, ist das Spülen und das Waschen von Gemüse auch im Sitzen möglich. Außerdem gibt es inzwischen Armaturen, die gefiltertes und damit gereinigtes Wasser anbieten. So spart man sich das lästige Wasserkisten schleppen.

Gute Beleuchtung nach oben

Wichtig ist natürlich auch gutes Licht, das möglichst hell und dennoch blendfrei sein sollte. Ideal sind indirekte Lichtquellen mit LED, die nicht nur energieeffizient sind, sondern auch wenig Wärme entwickeln. Lichtschalter, Steckdosen und Bedienelemente lassen sich unterhalb der Arbeitsplatte integrieren. Elektrische Schalter sollten gut erreichbar sein. Optional kann auch ein Notfallknopf installiert werden, um ggfs. Hilfe rufen zu können.

Abschließend lässt sich sagen: Die Komfort-Küche sollte vor allem sicher sein: Der Bodenbelag sollte nicht nur ansprechend aussehen, sondern auch noch sicher sein, wenn Fett oder Öl spritzt. Hier helfen Griffleisten an Spüle, Arbeitsplatte und Kochstelle, sie sorgen für stabilen Stand und beugen Stürzen vor.

Finanzielle Förderung nach oben

Wer in eine barrierefreie Küche investieren möchte, kann einen Kredit über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragen. Das Förderprodukt „Altersgerecht Umbauen“ ist zur Zeit als zinsgünstiger Kredit (Nr. 159) im Rahmen von bis zu 50.000 Euro beantragbar, unabhängig vom Alter.

Ist bereits ein Pflegegrad vorhanden, zahlt die Pflegekasse bis zu 4.000 Euro als Zuschuss zu einer barrierefreien Küche. Grundvoraussetzung ist allerdings, dass die Maßnahme die Eigenständigkeit des Pflegebedürftigen fördert.

Beratung finden

In Deutschland gibt es über 200 spezielle Wohnberatungsstellen von unterschiedlichen Trägern, Vereinen und Wohlfahrtsorganisationen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung e. V. (www.wohnungsanpassung-bag.de) informiert über die zuständigen Wohnberatungsstellen in Ihrer Nähe. Auch die Landesverbände im Verband Wohneigentum beraten zum Thema „Wohnen im Alter“ und geben hilfreiche Tipps.

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