Renovierung & Sanierung: So macht streichen Spaß!

Einleitung

Januar 2023 Ob ein frischer Anstrich für die Küche oder ein bunter Streifen fürs Kinderzimmer – mit unseren Tipps und Tricks geht das Steichen leicht von der Hand und das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Fläche mit der breiten Farbrolle bahnenweise im sogenannten „Kreuzgang“, also erst längs, dann quer netzartig kolorieren.

Auf Qualität achten nach oben

Dispersionsfarbe ist die gebräuchlichste Wandfarbe. Sie lässt sich gleichmäßig auftragen und haftet auf sämtlichen Untergründen wie Mauerwerk, Raufaser- und Prägetapeten, Putz und Beton sowie auf grundierten Gipskarton- und Zementfaserplatten gut. Eine teurere Wandfarbe besitzt tatsächlich eine bessere Qualität. Der höhere Anteil an Farbpigmenten sorgt für eine gute Deckkraft (ideal: Klasse 1).

Wie viel Farbe benötigt wird, hängt von den zu streichenden Wandflächen ab. Um festzustellen, wie viel Farbe Sie für die Wände benötigen, hilft es, mit einem Distanzmesser die Fläche der Wand präzise zu bestimmen. Möchten Sie auch die Decke streichen? Selbst wenn die Decke noch recht ansehnlich aussieht, im direkten Vergleich mit einer neu gestrichenen Wand zeigt sich häufig ein Grauschleier.

Spezielle Malerfolien mit Klebestreifen sparen einen Arbeitsschritt.

Achten Sie beim Kauf auf die Angaben zum Verbrauch auf der Produktverpackung. Die Angaben darauf beziehen sich auf glatte Wände. Möchten Sie eine Raufaser- oder Strukturtapete streichen, können sich die angegebenen Reichweiten verringern. Das liegt an den Unebenheiten der gröberen Oberflächen. Pauschal können Sie hier ca. 20 % Mehrverbrauch addieren. Wenn Sie Ihre Wandfarbe auswählen, schauen Sie auch auf die Inhaltsstoffe. Im Wesentlichen besteht Farbe aus vier Komponenten: Bindemittel wie Kunstharz (Polyvinyl, Acrylat), Pigmente, Lösemittel und spezielle Hilfsstoffe (sogenannte Additive). Bei der Wahl der Farbe bieten Prüfsiegel und Gütezeichen unabhängiger Institute (wie der Blaue Engel) eine gute Orientierung.

Wer noch einen Schritt weiter gehen möchte, streicht seine Wände mit Naturfarben. Hersteller dieser Farben verzichten vor allem auf chemische Lösungsmittel, die das Raumklima belasten können. Bestandteile der Dispersionsfarbe auf natürlicher Basis sind Pflanzenöle wie Leinöl oder Rizinusöl, Bienen- oder Baumwachs und natürliche mineralische Pigmente. All das gibt es mittlerweile in einer umfangreichen Farbpalette. Naturfarben müssen Sie nicht mehr zwangsläufig selbst anrühren, so wird auch die Verarbeitung immer einfacher. Zu den Naturfarben zählen: Leimfarbe, Lehmfarbe, Kalkfarbe, Kaseinfarbe und Silikatfarbe. Naturfarben eignen sich für alle Innenräume, trocknen allerdings etwas länger. Verlässliche Prüfsiegel sind hier der Blaue Engel, das natureplus-Siegel sowie das EU-Ecolabel („Euro-Blume“).

Zum Streichen von Wänden benötigen Sie: Malerband, Malerfolie, Teleskopstiel, Pinsel, Malerrollen, Malerspachtel, Spachtelmasse, eine Farbwanne oder ein Abstreifgitter (vorausgesetzt, die Rolle passt in den Farbeimer), eine Leiter. Auch hier lohnt es sich, auf Qualität zu achten: Plüsch hinterlässt gerne Fussel an den Wänden – was später ärgerlich ist. Rollen mit Nylon- oder Polyamidbezug eignen sich am besten.

Ausräumen, abdecken, abkleben nach oben

Um an allen Wänden gut arbeiten zu können, sollte der Raum komplett leergeräumt werden. Sind die Möbel zu sperrig, einfach in die Mitte des Raumes schieben und mit Malerfolie abdecken. Die Fußleisten vor dem Streichen mit Malerband abkleben und den Fußboden mit Malerfolie auslegen. Spezielle Malerfolien mit Klebestreifen sparen einen Arbeitsschritt. Verspachteln Sie kleinere Risse und Dübellöcher in den Wänden mit Gips oder mit praktischem Loch- und Rissfüller aus der Tube. Sollten Sie einzelne Dübellöcher hinterher noch brauchen, stecken Sie einfach etwas Küchenpapier in die Öffnungen. Wer Steckdosen, Lampen und Lichtschalter abschraubt, erhält ein besonders sauberes Ergebnis (Vorsicht: Strom abschalten!) oder einfach abkleben.

Untergrund überprüfen nach oben

Die Wand, die Sie streichen möchten, sollte einen tragfähigen Untergrund für Ihre Wandfarbe bieten. Ob Sie direkt auf Putz streichen oder einen alten Anstrich übermalen: Die zu streichende Wand sollte immer fest, trocken und nicht kreidend sein. Wenn Sie mit Ihrer Hand über die Wandfläche streichen und sich ein kreidender Abrieb an Ihrer Handinnenfläche bildet, ist die Wand nicht für einen direkten Anstrich geeignet. Hier könnten Sie die Wand zunächst mit einem feuchten Schwamm abreiben (und danach wieder ausreichend trocknen lassen!). Klopfen Sie an einigen Stellen über die Wandoberfläche (Putz). Sollte eine Stelle hohl klingen, klopfen Sie diese am besten vorsichtig auf und spachteln Sie sie neu.

Ist die Wand tapeziert, überlegen Sie sich, ob Sie die Tapete überstreichen oder vorher entfernen möchten. Sind unterschiedliche Untergründe vorhanden, die ggfs. ungleichmäßig Farbe aufsaugen, empfiehlt es sich, die Wandflächen mit einem Grundierungsanstrich zu versehen.

Loslegen nach oben

Natürliche Mineralpigmente stellen eine unverwechselbare Farbtiefe dar.

Während Sie die Wände streichen, Fenster schließen, damit die Wände nicht ungleichmäßig durch Zugluft trocknen. Zunächst die Farbe im Farbeimer mit einem sauberen Rührstab ordentlich durchrühren. So vermengen sich die Bestandteile der Farbe gut miteinander und es entstehen keine Schlieren an der Wand. Vor der ersten Benutzung der Rolle sollte diese mit klarem Wasser gründlich ausgewaschen und wieder ausgewrungen werden. Passt die Malerrolle in den Farbeimer? Falls nicht, brauchen Sie eine Farbwanne, um richtig abrollen zu können. Bei größeren Farbeimern reicht meist auch ein Abstreifgitter. Nach jedem Eintauchen der Farbrolle in die Farbe sollte sie auf dem Abstreifgitter gut abgerollt werden. Wer auch die Decke streichen möchte, sollte dort beginnen. Einzelne Farbspritzer können dann noch problemlos von der Wand entfernt oder überstrichen werden. Ist die Decke getrocknet, geht es mit Rändern, Ecken und Kanten im Zimmer weiter. Suchen Sie sich eine Ecke aus, in der Sie mit den Malerarbeiten starten wollen. Für den Eckenanstrich greifen Streicherfahrene zu einem langstieligen Eckenpinsel und einer kleinen Malerrolle. Anschließend die Fläche mit der breiten Farbrolle bahnenweise im sogenannten „Kreuzgang“, also erst längs, dann quer netzartig kolorieren. Dabei streicht man mit dem Lichteinfall, also vom Fenster in den Raum. Ein einheitliches Flächenbild entsteht, wenn zügig „nass in nass“ gearbeitet wird, damit keine Farbansätze antrocknen können. Jede Teilfläche zum Schluss noch einmal absatzfrei abrollen, um Schattierungen zu vermeiden. Eine Wandfläche immer zu Ende streichen.

Eine Teleskopstange für die Malerrolle (Länge individuell einstellbar) spart lästiges Leiterklettern beim Streichen der Wände und Sie können auch vom Boden aus höher liegende Wandabschnitte gut erreichen. Allerdings benötigen Sie beim Benutzen der langen Stange auch mehr Muskelkraft als mit dem kurzen Handstiel.

Nach etwa sechs Stunden können die renovierten Räume wieder genutzt bzw. die Wände nochmals überstrichen werden. Bei niedrigeren Temperaturen und/oder höherer Luftfeuchtigkeit verlängert sich die Trocknung entsprechend. Sobald der neue Anstrich trocken ist, den Raum gut lüften.

Noch mehr Tipps nach oben

Pinsel abkleben: Wenn Sie den oberen Teil des Pinsels vor dem ersten Einsatz mit Kreppband abkleben, bleibt er hier sauber und Sie müssen weniger reinigen.

Farbe aufbewahren: Zum Aufbewahren kleiner Reste eignen sich saubere Marmeladen- oder Gurkengläser, die sich luftdicht verschließen lassen. Diese sollten Sie auf dem Deckel stehend aufbewahren. Wenn es nicht gerade Weiß ist, hilft eine Beschriftung mit Farbton, Zimmer und Jahr. Gelagert werden sollte die Farbe an einem kühlen, frostfreien Ort.

Saubere Wanne: Möchten Sie nur kleine Flächen mit der Rolle streichen, ist es lästig, die Farbwanne nach jedem Farbton auszuwaschen. Abhilfe schaffen Sie, wenn Sie eine dünne Mülltüte über die Wanne stülpen, bevor Sie die Farbe in die Wanne gießen. Nach dem Streichen können Farbreste einfach mit der Mülltüte entsorgt werden und die Wanne ist blitzeblank für den nächsten Einsatz.

Pinsel säubern: Streichen Sie den Pinsel auf einer Pappe oder einem anderen saugenden Untergrund gut aus und reinigen Sie ihn anschließend je nach verwendeter Farbe mit warmem Wasser, Pinselreiniger oder Terpentinersatz.

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