Einrichten & Wohnen: Neues Wohnen (Teil 2): Im Tiny House

Einleitung

August 2022 Ob minimalistischer Lebensstil, als Rückzugsort, Altersresidenz oder Homeoffice – der Trend geht zum kleineren Wohnen. Tiny Houses erfreuen sich daher immer größerer Beliebtheit.

Tiny House mitten im Grünen.
Ausblick aus dem Green Tiny House: Urlaub mitten im Grünen, inklusive Panoramablick auf einen See.

Das Haus ist „tiny“, winzig, doch für die Fangemeinde ist es alles andere als das: Immer mehr Menschen haben genug davon, Dinge zu sammeln und ihre Wohnung weiter vollzustellen. In einer komplexen Gesellschaft sehnen sie sich nach Einfachheit und reduziertem Leben. Da kommt das Tiny House gerade recht. Das alternative Wohnkonzept setzt auf Reduktion und Minimalismus – Leben auf kleinstem Raum, teils auch mobil, als Antwort auf steigende Energiepreise, zunehmende Flächenversiegelung und hohe Immobilienkosten.

Wie gro ist ein Tiny House? nach oben

Eine allgemein gültige Regel, bis zu welcher Wohnraumgröße in Deutschland von einem Tiny House gesprochen werden kann, gibt es nicht. Das amerikanische Baugesetz, wo Tiny Häuser ihren Ursprung haben, definiert Häuser mit einer Wohnfläche von maximal 37 m² als Tiny House. Hierzulande ist das typische Minihaus auf Rädern aber selten größer als 15 m² und wiegt nicht mehr als 3,5 Tonnen. Denn wenn Sie es auf deutschen Straßen bewegen möchten, gibt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) die Maße vor. Um das Haus als Anhänger oder Wohnwagen transportieren zu können, darf es maximal 2,55 m breit, 4 m hoch und 7 m lang sein. Generell lautet die Faustregel: Tiny bedeutet meist weniger als 50 m² Wohnfläche. Bei einer Größe von bis zu 90 m² wird bereits von einem Small House gesprochen.

Ob ein Tiny House im Alltag das Richtige ist, lässt sich im Urlaub testen, dieses kann man mieten.
Minihaus auf Rädern

Kleines, grosses Raumwunder nach oben

In einem Tiny House finden Sie alle Räume, die man zum Leben braucht: eine Küche, ein Essbereich, einen Schlafplatz sowie Toilette und Dusche. Tiny Houses können dank cleverer Planung äußerst hell, komfortabel und geräumig sein. Auch anspruchsvolles Design spielt dabei eine große Rolle, da die platzsparende Einrichtung gut durchdacht sein muss. Bei der Ausstattung sollte man sich außerdem über die Strom-, Heiz- und Wasserversorgung Gedanken machen. Viele Hersteller konzipieren ihre Minihäuser bereits so, dass Sie theoretisch autark darin leben könnten – zum Beispiel durch die Integration von Solarkollektoren auf dem Dach und einer Bio-Toilette.

Mein Büro im Garten: Die Module werden auf zwei Anhängern geliefert und elementweise in den Garten gebracht.
Voll möbliert mit breitem Schreibtisch, Bürostuhl und einem Design-Sideboard von USM-Haller.

Der ideale Stellplatz nach oben

Urlaub mit Seeblick

Soll Ihr Mini-Haus fest auf einem Fundament stehen oder transportabel sein? Ein Tiny House ohne Räder erfordert ein Grundstück mit Anschluss an das Straßen-, Wasser- und Stromnetz sowie an die Kanalisation. Möchten Sie das Kleinstdomizil nicht dauerhaft und als Erstwohnsitz nutzen, eignet sich möglicherweise auch ein Freizeitgrundstück als fester Tiny-House-Stellplatz, etwa ein Schrebergarten- oder Ferienhausgrundstück. Auch das Flachdach eines bestehenden Gebäudes oder einer Garage kämen als Baugrund infrage, sofern es die Statik zulässt. Oder möchten Sie Ihr bestehendes Haus erweitern? Auch das wäre möglich. Oder wünschen Sie sich vielleicht einen Extraraum im Garten als Homeoffice, Sauna, Gästeunterkunft, Atelier oder Werkstatt?

Ein Tiny House ohne Räder erfordert ein Grundstück mit Anschluss ans Straßen-, Wasser und Stromnetz sowie an die Kanalisation. Das „SmartHouse“ lässt sich direkt an das Bestandsgebäude setzen.

Und was sagt das Gesetz dazu? nach oben

Die romantische Vorstellung vom flexiblen Leben allein in der Wildnis lässt sich leider mit der Realität in Deutschland nicht so einfach vereinbaren: Das hiesige Recht sieht einen festen Wohnsitz als Erstwohnsitz vor. Möchten Sie Ihr Minihaus ganzjährig als solchen nutzen, geht das nur an einem festen Standort. Dafür benötigen Sie wie bei jedem Haus eine Genehmigung vom örtlichen Bauamt. Für den Bau eines fest stehenden Tiny Houses gelten die üblichen Bauvorschriften, die sich von Bundesland zu Bundesland unterscheiden. Das bedeutet, auch wer ein Tiny House baut bzw. in einem wohnen möchte, muss sich mit Genehmigungspflichten und regionalen Verordnungen auseinandersetzen. So muss das Baugrundstück beispielsweise verkehrsmäßig und technisch erschlossen sein und Baugrenzen müssen eingehalten werden.

Wenn Sie mit Ihren Nachbarn übereinkommen, hat das einen gewissen Einfluss auf die Bewilligung des Bauantrages. Zeigen Sie ihnen die Pläne, setzen Sie sie ins Bild, denn die Bewilligung der Baugenehmigung hängt oft auch von der sogenannten Nachbarzustimmung ab, die das Bauamt einfordern kann.

Wenn das Grundstück zu klein für einen Anbau ist, wird einfach aufgestockt – beispielsweise auf einer Garage, sofern es die Statik zulässt.
Das Mini-Haus wird zum Grundstück geliefert, angeschlossen und ist direkt bezugsfertig.

Wer bietet Tiny Houses an? nach oben

Viele Hersteller in Deutschland sind traditionelle Handwerker, Tischlereien, Zimmereien oder Schreinereien, die ihr Tätigkeitsfeld erweitert haben und Tiny Houses, oft als Serien- und Modulbauhäuser, fertigen. Aber auch Fertighaus-Hersteller haben Mini-Häuser in ihrem Angebot. Dabei reicht die Auswahl von Ausbauvarianten, bei denen Sie ein Basismodell oder einen Rohbau individuell anpassen lassen können, bis hin zu schlüsselfertigen und möblierten Komplettlösungen.

Urlaub im kleinen Haus nach oben

Für alle, die gern mal testen möchten, wie es sich in einem Tiny House lebt, wäre vielleicht ein Urlaub in einem solchen Mini-Haus etwas. Auf der Website www.tiny-houses.de finden Sie viele Tipps für Übernachtungen im Minihaus. Außerdem gibt es auf der Website viele Informationen zu Kosten, Anbietern oder Grundstücken. Auch Die Green Tiny Houses GmbH bietet komplett ökologische, wohngesunde und regionale Übernachtungskonzepte für naturverbundene Urlauber an, Infos dazu unter www.greentinyhouses.com.

Vorteile des Tiny House nach oben

  • Kosten für den Neubau sind überschaubar.

  • Weniger Bedarf an Reinigung und Instandhaltung.

  • Ein Tiny House braucht weniger Grundstücksfläche als ein „normales“ Einfamilienhaus.

  • Je kleiner das Haus ist, desto größer fällt der Garten auf dem Grundstück aus.

  • Aufgrund der Holzbauweise ist das Tiny-House-Gewicht vergleichsweise niedrig, weshalb ein solches Minihaus teilweise auch für eine Aufstockung auf bestehende Häuser geeignet sein kann.

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