Energie: Fußbodenheizung: Sanierung im Altbau

Einleitung

März 2022 Wollen Sie die Heizungsanlage erneuern? Und können Sie Ihre alten Heizkörper schon lange nicht mehr sehen? Dann lohnt es sich, jetzt auch gleich mal über ein neues Wärmeverteil-System nachzudenken. Wir haben dazu mit Udo Strache (54) gesprochen, Director Marketing D-A-CH & BeNeLux bei Uponor, ein weltweit führenden Anbieter von Lösungen, in denen Wasser in Gebäuden, also auch in Heizungsanlagen, bewegt wird.

Die flexiblen PE-Xa-Rohre eignen sich sowohl zur 90°- als auch zur 45°-Verlegung.

Sanfte Renovierung heißt das Zauberwort, wenn es darum geht, alte Bausubstanz technisch auf den neuesten Stand zu bringen. Hier setzen moderne Fußbodenheizungskonzepte an. An Hand von drei Beispielen zeigt uns Udo Strache, welche Möglichkeiten denkbar sind.

Udo Strache
Director Marketing
Uponor

„Da wäre zunächst das Minitec-Konzept. Dabei muss der alte Fußboden nicht rausgerissen und die vorhandenen Anschlüsse können genutzt werden,“ erläutert Strache. „Stabile Folienelemente werden direkt auf Estrich oder antiquierte Fliesen geklebt. Das schafft ein Mann ganz alleine,“ ist sich Strache sicher. „Ebenso das Verlegen der flexiblen PE-Xa-Rohre in der Dimension 9,9 × 1,1. Die eignen sich sowohl zur 90°- als auch zur 45°-Verlegung.“

Das Renovierungssystem Minitec ist eine Flächenheizung mit minimaler Aufbauhöhe, die für jeden Altbau geeignet ist. Auch wenn nur wenig Platz über dem alten Fußboden zur Verfügung steht. Die Ausgleichsmasse wird bei den Folienelementen bis knapp über die Noppen aufgetragen, so dass sich eine Gesamt-Aufbauhöhe von nur 15 mm ergibt. Durch die eingebrachten Löcher ist eine feste Verbindung mit dem vorbehandelten Untergrund gewährleistet. „Beste Grundlage für die anschließende Belegung mit Fliesen, Parkett oder Laminat,“ weiß Udo Strache.

Minitec-Konzept
Das Renovierungssystem Minitec ist eine Flächenheizung mit minimaler Aufbauhöhe, die für jeden Altbau geeignet ist.

Die geringe Elementhöhe und die mögliche Nutzung des bestehenden Heizsystems lassen maximale kreative Gestaltungsfreiheit. Sogar bis zu einer Nutzlast von 5,0 kN/m2. Weil die Ausgleichsschicht sehr niedrig ist, ist sie nach kurzer Trocknungszeit schnell wieder begehbar und es kann gleich weitergearbeitet werden.

„Übrigens kann das Uponor Minitec-System auch in den Oberboden von Hohlböden eingesetzt werden. Da wird das Home-Office warm und nicht die Kabel.“

Und so geht es: Nach dem Entfernen des alten Teppichbelags samt Kleberesten, zum Beispiel durch den Bodenleger, erfolgt die Grundierung direkt auf dem vorhandenen Estrich. Es kann aber auch nach Reinigung und Grundierung direkt auf bestehenden Fliesenbelag verlegt werden.

Die Verlegung beginnt in der rechten Raumecke.
Die Noppenkonstruktion macht die Elemente nicht nur sicher begehbar, sondern ermöglicht auch eine flexible und zugleich normgerechte Verlegung des PE-Xa Rohres.

Die Verlegung beginnt in der rechten Raumecke. Vereinfacht und damit beschleunigt wird die Montage durch eine Klebeschicht auf der Rückseite der Folienelemente, die ein Verrutschen bei der Verarbeitung verhindert. Die Noppenkonstruktion macht die Elemente nicht nur sicher begehbar, sondern ermöglicht auch eine flexible und zugleich normgerechte Verlegung des PE-Xa Rohres. Ebenso garantieren die Noppen den zuverlässigen Halt des Rohres. Einziges benötigtes Werkzeug ist eine Aufweitzange.

Alle Dehnungsfugen werden nach oben durchgeführt. Nach einer kurzen Trocknungszeit kann der gewünschte Oberbodenbelag, wie zum Beispiel Fliesen, Parkett oder Teppich direkt darauf verlegt werden.

Nach einer kurzen Trocknungszeit kann der gewünschte Ober­bodenbelag direkt darauf verlegt werden.
Alle Dehnungsfugen werden nach oben durchgeführt.

Neben diesen montagefreundlichen Eigenschaften überzeugt das Renovierungssystem auch durch seine gestalterische Flexibilität, erläutert Strache: „Da sich die Folienelemente rasch und sicher zu einer Fläche beliebiger Größe und Form miteinander verbinden lassen und sie nicht mehr genau an den Rand verlegt werden müssen, sind sie für alle Raumgeometrien nutzbar.“ Die Flächenheizung könne zudem bestehende Radiatorensysteme ergänzen oder gleich komplett ersetzen. „Das Minitec-System kann mittels einer speziellen Anschlussbox auch direkt an ein bestehendes Hochtemperatursystem angebunden werden.“

„Die zweite Möglichkeit ist es, Rohre für Fußbodenheizungen ohne spezielle Verlege- und Befestigungswerkzeuge zügig und wirtschaftlich von nur einem Monteur installieren zu lassen. Unter dem Motto ‚Schnell zu verlegen und leicht zu korrigieren‘ hat Uponor als erster Hersteller im Markt ein Klett-Flächentemperierungssystem vorgestellt.“ Dabei sind die Rohre werkseitig spiralförmig mit einem Klettband umwickelt. Sie werden wie gewohnt abgerollt und mit dem Fuß auf eine mit Haftfolie kaschierte Dämmplatte aufgedrückt. Die Verlegeplatten sind als Roll- oder Faltvariante in verschiedenen Stärken verfügbar, sodass sich unterschiedliche Dämmanforderungen erfüllen lassen. Klettband und Haftfolie sind für höchste Haltekraft optimal aufeinander abgestimmt, wobei eventuell notwendige Korrekturen trotzdem schnell und einfach vorgenommen werden können. „Das Produkt zeichnet sich durch eine geringe Plattendicke von nur 3 mm aus und lässt sich nahezu verschnittfrei ohne Spezialwerkzeug verarbeiten,“ erläutert Udo Strache das System.

Die Rohre spiralförmig mit einem Klettband umwickelt. Sie werden mit dem Fuß auf eine mit Haftfolie kaschierte Dämmplatte aufgedrückt.
Klettband und Haftfolie sind für höchste Haltekraft optimal aufeinander abgestimmt.
Diese Rohre für Fußbodenheizungen können zügig und wirtschaftlich von nur einem Monteur installiert werden.

Die handliche und leichte Faltplatte könne praktisch auf jeder üblichen Dämmung zügig verlegt werden. „Durch die vollflächig aufkaschierte Klettschicht eignet sie sich für alle Rohrtypen des Klett-Systems, wahlweise aus PE-Xa oder Verbundrohr.“ Das sei im Bereich der Renovierung besonders interessant in der Kombination mit einer Knauf Mineraldämmplatte TP-GP-12, dem Uponor Klett-Twinboard-System und 20 mm Rohrüberdeckung mit der Knauf N440 Nivelliermasse ergibt sich eine Kombination mit nur 42 mm Aufbauhöhe bei einem 14er Rohr. „Das ergibt außerdem einen Prüfwert für das Trittschallverbesserungsmaß von 28 dB,“ erläutert der Uponor-Experte.

Wenn es um einen besonders leichten Aufbau in einer Trockenaufbau-Variante geht – beispielsweise im Dachgeschoss-Ausbau – empfiehlt Udo Strache Trockenbausystem Siccus. „Dadurch, dass kein Feuchteintrag im Gebäude erfolgt, verkürzt sich beim nachträglichen Einbau einer Fußbodenheizung auch die Bauzeit.“ Genauso von Bedeutung seien aber das geringe statische Gewicht ab 25 kg/m2, die niedrige Aufbauhöhe ab 55 mm und die gleichmäßige Wärmeverteilung. „Hinzu kommt, dass Siccus auf allen Untergründen einfach zu installieren und nach der Montage sofort begehbar ist,“ zeigt Strache zwei weitere Vorzüge auf. Die Verlegeplatten des Systems könnten direkt auf dem ebenen Rohboden ausgelegt werden. „Bei einem unebenen Untergrund aus Holz oder Beton ist dieser vorab einfach mit einem Ausgleichestrich oder -spachtel zu nivellieren.“

In die Verlegeplatten sind Rohrführungskanäle integriert, die die Wärmeleitlamellen aus Aluminium sowie die Systemrohre aufnehmen.
Entsprechend des benötigten Wärmebedarfs wird das Systemrohr auf den Platten in einem Abstand von 15 cm, 22,5 cm oder 30 cm verlegt.

In die Verlegeplatten sind Rohrführungskanäle integriert, die die Wärmeleitlamellen aus Aluminium sowie die Systemrohre aufnehmen. Sind weitere Kanäle für die Installation notwendig, können diese mit einem elektrischen Schneidewerkzeug nachträglich ausgeschnitten werden. Die Wärmeleitlamellen garantieren eine gleichmäßige Wärmeverteilung.

Auf allen Untergründen einfach zu installieren und nach der Montage sofort begehbar.

Entsprechend des benötigten Wärmebedarfs wird das Systemrohr auf den Platten in einem Abstand von 15 cm, 22,5 cm oder 30 cm verlegt. Der Fußbodenaufbau wird mit einer PE-Abdeckfolie und der darüber liegenden Lastverteilschicht abgeschlossen. Dafür empfehlen sich Trockenestrichplatten, kunstharzmodifizierter Zementestrich, Standard-Zementestrich oder Fließestrich. Als Oberbodenbelag eignen sich Fliesen, Parkett, Teppich oder Kunststoff.

Die Wärmeverteilung über Flächenheizungssysteme ist also auch nachträglich bei der Sanierung von Altbauten kein schwieriges Thema und steht dem Einsatz moderner regenerativer Heizmethoden nicht entgegen.

Mehr Informationen erhalten Sie bei der Energieberatung der Verbraucherzentrale www.vzbv.de.
Viele Anbieter und Infomationen finden Sie zudem im Ratgeberportal Energie-Fachberater: www.energiefachberater.de

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