Starck, Judith
noch keine KommentareGesundes Teichwasser
April 2021 Niemand will im Trüben fischen. Vitale Pflanzen, sauberes Wasser, gesunde Teichbewohner – so sieht das Traumgewässer eines jeden Gartens aus.

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nach obenWas bestimmt die Wasserqualität?
Ob sich Pflanzen und Tiere auf Dauer in Ihrem Gartenteich wohlfühlen, hängt ganz erheblich von der Wasserqualität ab. Die wichtigsten Eigenschaften des Teichwassers werden von vier Faktoren bestimmt: der Wasserhärte, dem Säuregehalt (pH-Wert), dem Sauerstoffgehalt und dem Gehalt an gelösten Nährstoffen. Zur Messung und Überwachung der wichtigsten Wasserwerte gibt es im Fachhandel verschiedene, einfach anzuwendende Test-Sets (z. B. www.weitz-wasserwelt.de). Auch viele Gartencenter bieten eine Analyse Ihres Teichwassers gegen eine Gebühr an. Damit Sie rechtzeitig eventuell notwendige Maßnahmen ergreifen können, sollten Sie die Qualität des Teichwassers regelmäßig kontrollieren.
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Säuregehalt (pH-Wert): Der pH-Wert gibt an, ob eine wässrige Lösung neutral (um den Wert 7), sauer (unter 7) oder alkalisch (über 7 bis 14) ist. Der ideale pH-Wert für Teichwasser beträgt pH 6,5 bis 7,5. Da der Wert Schwankungen unterliegen kann, messen Sie zunächst mehrmals im Tagesverlauf. Erst bei einer dauerhaften Abweichung sollten Sie Gegenmaßnahmen einleiten.
Sauerstoffgehalt: Im Idealfall beträgt der Sauerstoffgehalt 12 mg (Milligramm) pro Liter Wasser und sollte nicht unter 6 mg pro Liter absinken. Er wird maßgeblich bestimmt von der Temperatur: Je wärmer das Wasser, desto weniger Sauerstoff enthält es. Messen Sie den Sauerstoffgehalt immer am Morgen, dann ist er am niedrigsten. Eine schnelle Sauerstoffzufuhr gelingt durch das Umwälzen des Wassers mit Pumpen, durch Fontänen, Springbrunnen oder Bachläufe. Die Wasseroberfläche zeitweise zu beschatten hat ebenfalls einen positiven Effekt auf die Sauerstoffbilanz.
Nährstoffgehalt: Pollenflug im Frühjahr, hineinfallendes Herbstlaub, absterbende Pflanzenteile, Fischfutter und -kot oder durch Regen eingeschwemmte Dünger – es gibt viele Wege, wie Nährstoffe wie Phosphate, Ammonium und Nitrate in den Teich gelangen. Ein Zuviel an Nährstoffen bewirkt ein übermäßiges Algenwachstum und sollte verhindert werden.
nach obenDer Ärger mit den Algen
„Solange im Wasser ein ökologisches Gleichgewicht herrscht, leben Algen und andere Wasserpflanzen sowie Tiere in einer harmonischen Koexistenz“, erklärt Ulli Gerlach von der Fördergemeinschaft Leben mit Heimtieren (FLH). „Steigen jedoch die Wassertemperaturen auf etwa 12 °C und die Nährstoffkonzentration im Wasser über 0,035 mg Phosphat pro Liter, wird es kritisch. Denn dann sind die Lebensbedingungen für Algen ideal und führen dazu, dass sie sich beinahe explosionsartig vermehren. Ihre Blüte ist oft im April zu erleben. Danach sterben die Algen wieder ab und durch den Zersetzungsprozess entsteht ein akuter Sauerstoffmangel im Wasser – man sagt dann auch, der Teich ist umgekippt. Dieser Zustand kann dazu führen, dass Pflanzen und Unterwassertiere regelrecht ersticken.“Die Angst vor einem Umkippen des Teiches sollte allerdings nicht dazu führen, Algen generell den Kampf anzusagen. Eine leichte Grünfärbung des Wassers ist ganz natürlich und sogar biologisch erwünscht. Schließlich gibt es zahlreiche Planktonfresser im Gartenteichwasser, wie Wasserflöhe, die ihrerseits für Gartenteichfische gefundenes Fressen sind. Auch kurzweilige Algenblüten können vorkommen, beispielsweise besagte im Frühjahr oder nach der Neuanlage eines Teichs, während des „Einfahrens“ der benötigten Wasserqualität. Das Gleichgewicht reguliert sich in der Regel aber schnell wieder – ohne ein Zutun des Menschen – und das Wasser klart auf. Tritt dieser Fall nicht ein, ist das ein Zeichen dafür, dass das Gleichgewicht im Teich nicht stimmt und eingegriffen werden muss.
nach obenDie Algenblüte vermeiden
Wasserpflanzen sind nicht nur optisch ein Blickfang im Gartenteich, sie erfüllen auch wichtige Aufgaben: Sie entziehen dem Wasser überschüssige Nährstoffe und sind natürliche Nahrungskonkurrenten der Algen, produzieren dabei Sauerstoff und geben diesen an das Wasser ab. Zudem schattieren sie bestimmte Uferbereiche und bieten Tieren Raum zum Verstecken.Stehen Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander, spricht man vom biologischen Gleichgewicht. Je nach Größe und Art des Teiches sowie Fischbesatz kann es sein, dass dies nicht dauerhaft erreicht wird. Dann muss die richtige Technik, zum Beispiel bestehend aus Filter, Pumpen, UVC-Klärgeräten und Oxydatoren oder Teichpflegemitteln die Arbeit der Pflanzen unterstützen, damit das Wasser sauber bleibt und genug Sauerstoff enthält.
Als Faustregel gilt: Drei bis fünf Pflanzen pro Quadratmeter in den Teichboden setzen – dabei unbedingt einen Bodengrund verwenden, der nicht aufgedüngt ist! Tausendblatt, Ludwigia oder Wasserhahnenfuß sind beispielsweise gut geeignet. Tannenwedel oder Zypergras klären den Flachwasserbereich und schattenspendende Wasserpflanzen, wie die Seerose, sorgen dafür, dass sich das Biotop nicht zu sehr aufheizt.
Als weitere natürliche Algenvernichter können Teichmuscheln eingesetzt werden, die nicht nur lästige Schwebealgen, sondern sogar Schwärmerstadien vieler Fischkrankheiten entfernen. Der Wasserfloh, eigentlich ein Krebs, frisst sich vornehmlich an Grün- und Blaualgen satt und auch einige Fische, zum Beispiel die Rotfeder, gelten als wahre Algenvernichter.
Vorbeugend sollte man zudem regelmäßig Fadenalgen und Wasserlinsen mit dem Kescher und Schwebealgen mit einem UVC-Wasserklärer entfernen. Im Herbst ist ein Netz, das über den Teich gespannt wird, ratsam, damit herabfallendes Laub und absterbende Pflanzenteile erst gar nicht ins Wasser gelangen. Oder Sie holen die Blätter mit einem langen Kescher aus dem Biotop. Wer Fische im Teich hat, sollte auf hochwertiges, gut verdauliches Futter achten, um den Nährstoffeintrag gering zu halten.
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Algen, Algenblüte, Algenvernichter, Filterleistung, Schwebstoffe, Teich, Wasserhärte, WasserqualitätKlicken Sie auf ein Schlagwort, um alle Artikel mit diesem Schlagwort anzuzeigen.
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