Polle-Valder, Angelika
noch keine KommentareSchimmel – was nun?
Inhalt
März 2021 Schimmel im eigenen Zuhause kann die Gesundheit beeinträchtigen. Wer weiß, wie Schimmel entsteht, hat die Chance, rechtzeitig vorzubeugen – durch optimales Heizen und Lüften oder durch bauliche Veränderungen.

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nach obenTägliche Feuchtigkeit
Dazu muss man wissen: In einem Vier-Personen-Haushalt entstehen beim Kochen, Duschen oder Wäschetrocknen jeden Tag mehr als zehn Liter Feuchtigkeit. Diese Feuchtigkeit muss aus den Wohnräumen gelüftet werden, sonst schlägt sie sich an kühlen Stellen nieder, und Schimmel kann entstehen, vor allem in Ecken von Außenwänden und entlang der Fenster. Deshalb gilt als oberstes Gebot: Regelmäßig lüften. Alle Fenster müssen mehrmals täglich für einige Minuten weit geöffnet werden, um die verbrauchte und feuchte Luft auszutauschen. Außerdem ist in der kalten Jahreszeit auch ausreichendes Heizen wichtig. Unter 16 °C sollte die Raumtemperatur möglichst nicht fallen. Manchmal entstehen die dunklen Flecken auch aufgrund großer Temperaturunterschiede, etwa zwischen einem kalten Schlafzimmer und einem warmen Flur. Darüber hinaus sollten Möbel an Außenwänden nur mit einigen Zentimetern Abstand platziert werden, damit die Luft dahinter zirkulieren kann. Wird diese feuchte Luft nicht regelmäßig und ausreichend aus dem Raum gelüftet, schlägt sich Feuchtigkeit an kalten Oberflächen in der Wohnung nieder, zum Beispiel als Tauwasser an den Fenstern.nach obenSchimmel selbst entfernen

© rpr/Mellerud
nach obenBauliche Mängel

© Bundesverband Schimmelpilzsanierung e.V
- undichte Stellen oder Risse, durch die Wasser von außen eindringt
- feuchte Wände, Decken oder Fußböden
- defektes Wasser- oder Abwasserrohr in der Wand
- niedrige Temperaturen an (der Innenseite von) Außenwänden
- unzureichende Bautentrocknung nach Bau oder Sanierungsarbeiten
nach obenFachgerecht Sanieren
Ist der Schimmelpilzbefall größer als ein halber Quadratmeter, müssen qualifizierte Fachleute ran, die auf eine Schimmelsanierung spezialisiert sind. Sachverständige aus dem Bauwesen, der Baubiologie oder der Bauphysik analysieren die Ursache und erstellen ein Konzept für die Sanierung. Zu einem fundierten Sanierungsplan gehören vier Stufen: erstens eine ausführliche Prüfung des Schimmelverdachts. Zweitens Schutzmaßnahmen, wie das Abdecken befallener Stellen. Drittens eine fachgerechte Sanierung, bei der Experten die befallenen Materialien entfernen und den Sanierungsbereich gründlich reinigen. Und viertens schließlich die Ursachenbehebung, zum Beispiel durch eine Wärmedämmung der Außenwände oder die Installation einer Lüftungsanlage.
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nach obenMehr Infos
Die Verbraucherzentralen bieten bundesweit verschiedene Beratungen an. Wenden Sie sich am besten an Ihre nächstgelegene Beratungsstelle (über www.verbraucherzentrale.de).Der Bundesverband Schimmelpilzsanierung (BSS) bietet auf seiner Homepage eine Expertenliste. Unter www.bss-schimmelpilz.de finden Sie nach Regionen sortiert Experten. Die Fachleute begleiten Sie im Schadenfall von der Ursachensuche bis zur vollständigen Sanierung.
nach obenWie kann ich Schimmel vorbeugen?

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Richtig heizen: Bester Partner im Kampf gegen den Schimmel ist ausreichendes Heizen. Unter 16 °C sollte die Raumtemperatur möglichst nicht fallen. Die Temperaturunterschiede zwischen den Räumen sollten nicht zu groß werden. Auch Räume, die nicht rund um die Uhr bewohnt werden, müssen ausreichend geheizt werden.
Regelmäßiges Lüften ist zwar kein Allheilmittel gegen Schimmel, aber unverzichtbar. Alle Fenster müssen mehrmals täglich für einige Minuten weit geöffnet werden, um die verbrauchte und feuchte Luft auszutauschen. Besonders nach dem Duschen, Baden oder Kochen die Feuchtigkeit sofort mit weit geöffnetem Fenster (Stoßlüftung) rauslüften. Am besten mehrere Fenster in gegenüberliegenden Zimmern gleichzeitig öffnen, damit Durchzug entsteht (Querlüftung). Mit gekipptem Fenster findet kaum ein Luftaustausch statt. Außerdem geht Energie verloren und die Zimmer kühlen stärker aus. Das wiederum begünstigt Schimmelbildung.
Luftfeuchtigkeit kontrollieren: Mit einem Hygrometer (etwa 15 Euro) können Sie die Luftfeuchtigkeit kontrollieren. In Wohnräumen sollte sie etwa zwischen 40 und 60 Prozent liegen. Die Messgeräte gibt es auch in Kombination mit Thermometern oder Wetterstationen. Der BSS hat handeslübliche Hygrometer einem Langzeittest unterzogen. Alle elektronischen Geräte, auch die preiswerten, haben dabei gut abgeschnitten. Die mechanischen Geräte mit Zeiger erwiesen sich teilweise als sehr ungenau.
Clever einrichten: Möbel nicht vor kalte Außenwände stellen. Mit einem Abstand von circa 5 bis 10 cm zur Außenwand ist ungehinderte Luftzirkulation im Raum möglich. Halten Sie Heizkörper frei und isolieren Sie deren Rückwand an Außenwänden. So kann die warme Heizungsluft kalte Wände und Raumecken ungehindert aufwärmen, und die Gefahr von Schimmel sinkt.
Schnell reagieren: Nasse Bauteile möglichst schnell trocknen. Nur so lässt sich verhindern, dass Schimmel entsteht und sich der Schaden vergrößert. Erst wenn die Ursache für den Feuchtigkeitsschaden entdeckt und der Schaden fachgerecht behoben ist, kann die Schimmelgefahr dauerhaft beseitigt werden.
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Duschen, Feuchtigkeit, Kleiderschrank, Mängel, Sanieren, Schimmel, Schimmelsporen, Wäschetrocknen, entfernen, lüften, vorbeugenKlicken Sie auf ein Schlagwort, um alle Artikel mit diesem Schlagwort anzuzeigen.
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