Wohlbedacht Platz geschafft
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November 2015 Das erdige, aber leuchtende Rot der neuen Dämmfassade springt ins Auge. Der Altbau des Hauses aber verbirgt sich vor unseren Augen. Er wurde zur Straße schlicht um rund drei Meter verlängert. Umsichtig geplant, entstand unter dem verlängerten Dach Platz für drei Generationen − exakt angepasst an das kleine Budget.
Familie Holzmann hatte sich gefragt: "Wie können wir aus einem nicht allzu großen Einfamilienhaus aus den dreißiger Jahren ein zeitgemäß gedämmtes Zweifamilienhaus machen, möglichst kostengünstig und ohne aus dem Haus zwischendurch eine unbewohnbare Großbaustelle zu machen?" Ehepaar Holzmann senior hatte vor, sich ins Erdgeschoss in eine altengerechte Wohnung zurückzuziehen, denn sie wollten ihrer Tochter Rita Hartmann mit den Enkeln Vincent und Klara gerne die Chance eröffnen, im Dachgeschoss und im Spitzboden eine Eigentumswohnung zu schaffen − bei überschaubarem Budget.

- Die geräumige und sonnige Südterrasse auf der Rückseite verdankt die junge Familie einem bestehenden Flachdachanbau im Erdgeschoss. | © Ralf Heikhaus
- Dank Wanddurchbruch und verlängerter Gaube wurde aus kleinen Schlafräumen ein lichter Essund Wohnbereich. | © Ralf Heikhaus
- Um im Spitzboden zwei Kinderzimmer einrichten zu können, wurde statt einer kurzen, steilen Bodenstiege eine viertelgewendelte Holz-Metall-Treppe eingebaut. | © Ralf Heikhaus
Während der Bauarbeiten konnten Heide und Dieter Holzmann zunächst wie gewohnt im Altbau wohnen. Architektin Pflüger: "Die Treppe in dem neuen, abgetrennten Treppenhaus ist aus Sichtbeton, damit kein zusätzlicher Belag notwendig wurde." Im Erdgeschoss entstand zudem ein geräumiges Badezimmer mit bodengleicher Dusche und im Dachgeschoss das Schlafzimmer von Rita Holzmann.
Nachdem die Wände aus Porenbetonsteinen zügig hochgemauert und der Dachstuhl errichtet worden war, gingen die Arbeiten nun auch äußerlich am Altbau weiter: Die alte Dachdeckung wurde entfernt, um das große Dach ohne kritische Anschlussstellen einheitlich dämmen und neu decken zu können. Ausgespart wurden allerdings die Flächen für die zu vergrößernden Gauben. Erst als der Rohbau geschlossen wurde, rückten die Umbau- und Renovierungsarbeiten in den Altbau vor, und zwar zunächst im Erdgeschoss: Das alte Giebelfenster wurde jetzt zur Badezimmertür geöffnet, die alte Treppe entfernt und das Loch geschlossen. Insgesamt verlangsamte sich das Tempo, denn beim Innenausbau wurde Familie Holzmann abwechselnd mit den Handwerkern aktiv. Ein Etappenziel aber war erreicht, als die Großeltern Holzmann ihre nun eigenständige Wohnung im Erdgeschoss bezogen.

Nach insgesamt zehn Monaten war das große Ziel prinzipiell erreicht: Die junge Familie musste keine Miete mehr bezahlen und konnte das Eigentum beziehen − auch wenn längst noch nicht alles fertig war. Perfekt aber war inzwischen die gesamte Fassade, die mit einem speziellen Wärmedämmverbundsystem versehen und dem Herz erwärmenden Farbton gestrichen worden war.
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Baujahr: | 1932 |
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Wohnfläche: | vorher 114 m² |
EG-Wohnung: | neu ca. 80 m2 |
DG-Wohnung: | neu ca. 80 m2 |
Planung und Bauleitung: | Karin Pflüger Freie Architektin Martinstraße 27/1 73728 Esslingen Telefon 0711/8497878 pflueger@arch-vision.de www.arch-vision.de |
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Ausbau, Dachgeschoss, Dachstuhl, Dämmfassade, Renovieren, WohnenBitte melden Sie den Kommentar nur, wenn er andere Menschen beleidigt, beschimpft oder diskriminiert, oder Äußerungen enthält, die Gesetze verletzen (beispielsweise zu einer Straftat aufrufen).