Blick "in" den Indego: Höhenverstellung und die komplette Unterseite. Das Gehäuse ist scheinbar sehr flexibel aufgebaut - das ist den empfindlichen Sensoren geschuldet, die das Gerät beim Anheben abschalten.
Alles dabei - das sollte bei einem" Gartenmarkt-Roboter" auch sein: Ausreichend Draht und Erdnägel.
Juni 2014 Gerade erst hatten wir Ihnen in der April-Ausgabe in unserem großen Langzeittest Rasenroboter vorgestellt, nun lesen Sie hier schon wieder über die automatischen E-Rasenmobile. Warum? Es gab viele Reaktionen von Lesern, die sich unsicher sind, ob sich die relativ teuren Mäher für ihr Grundstück eignen. Deshalb gehen wir noch einmal genauer auf das Thema ein − diesmal mit Blick auf jene Geräte, die im Gartencenter (meist ohne Beratung) angeboten werden.
So ein Rasenroboter kostet schnell zwischen 1.000 und 3.000 Euro. Da will man sicher sein, dass das Gerät auch die gewünschten Ergebnisse im eigenen Garten bringt und richtig funktioniert.
Die meisten Roboter − wie die in unserem Langzeit-Test geprüften − sind Markengeräte und werden über den Fachhandel verkauft. Vor dem Kauf sollte der Händler das Grundstück gründlich auf Roboter-Eignung inspizieren und später auch die Installation vornehmen. Das kostet in der Regel zusätzliches Geld (etwa 1 Euro pro verlegtem Meter Induktionskabel), aber dann trägt der Fachhändler letztendlich auch die Verantwortung für ein funktionierendes System. Denn nicht jeder Garten eignet sich für ein Roboschaf, bzw. nicht jedes Roboschaf eignet sich für jeden Garten: Gibt es viele Engstellen? Liegt der Rasen am Hang? Müssen viele Beete, Büsche und Bäume ausgegrenzt werden?
Alles Fragen, die der erfahrene Fachhändler beantworten kann.
Es gibt aber auch Rasenroboter von Markenherstellern wie Bosch, Gardena und AL-KO, die über Gartencenter oder Baumärkte verkauft werden. Hier ist Beratung leider oft Mangelware. Der Kunde kann dann oft nicht einschätzen, ob sein Garten für solch ein Gerät geeignet ist. Da ist man schnell verunsichert. Denn auch diese Geräte kosten zwischen 1.000 und 1.600 Euro − eine stolze Investition, die sich rechnen muss.
Das wollten wir genauer wissen! Kommt man mit dem Rasenroboter einer Qualitätsmarke auch ohne Fachhandelsservice klar? Dafür haben wir zwei gleiche Geräte aus dem Gartencenter in zwei vollkommen unterschiedlichen Gärten getestet. Als Testgerät wählten wir den Indego von Bosch.
Ein Gartengrundstück mit etwa 400 m² reiner Rasenfläche in leichter Hanglage. Bei diesem relativ unkomplizierten Areal sollten die Kabel in Eigenregie verlegt werden.
Ein typischer Reihenhausgarten mit einigen auszugrenzenden Bepflanzungen und Einrichtungsteilen. Hier waren die Voraussetzungen etwas anspruchsvoller und stellten die Tester stärker auf die Probe.
Der "Problemgarten" Machen Sie sich einen Plan wie in unserem Beispiel - das ist zwar relativ aufwändig, aber man kann sich hier ein viel besseres Bild über eventuelle schwierige Bereiche machen. Man braucht zwar nicht unbedingt alle Gartenelemente - wie beispielsweise den Brunnen im Hintergrund einzugrenzen - da der Mäher hier beim Anstoßen automatisch wendet. Legt man den Draht herum, berechnet der Indego zum Beispiel dies in sein Mähverhalten ein. Lösbar: auch die Schaukelbeine wurden "geschützt".
Bei dem großen Grundstück wurde nur ein Gartenteilstück für die Installation vorbereitet. Kabel und Erdnägel liegen den Geräten im Allgemeinen ausreichend bei, so auch beim Indego. Wohltuend: Bedienungsund Schnellstartanleitung sind sehr kurz gehalten und beantworten aber fast alle Fragen. Aus der Zeichnung der Schnellstartanleitung sind alle einzuhaltenden Abstandsmaße klar und deutlich zu erkennen, sodass unsere Tester die Kabel auf diesem unkomplizierte Grundstück sehr gut selbst installieren konnten. Wie bei allen Rasenrobotern rutscht man halt einige Zeit auf den Knien herum. Am besten funktioniert es zu zweit: Einer hält das abgerollte Kabel auf Spannung, der andere befestigt es mit den Erdnägeln in der Grasnarbe. Noch leichter geht's, wenn der Rasen längs der vorgesehenen "Draht-Lage" sehr kurz gemäht ist. Außerdem wächst das Kabel dann schneller in die Grasnarbe ein.
Wenn das Kabel bereits einige Zeit liegt und Sie eventuelle Verlaufskorrekturen gemacht haben, legen Sie es besser in den Erdboden. Dort ist es vor Beschädigung, beispielsweise mit dem Rasentrimmer oder Vertikutierer, geschützt.
Fast alle derzeit angebotenen Rasenroboter mähen nach dem Zufallsprinzip. Das heißt, sie fahren meist in geraden Linien über den Rasen. Sobald sie an ein Hindernis stoßen oder an die Induktionsschleife kommen, kehren sie − ähnlich wie beim Billard: Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel − wieder um. So ergibt sich bei ausreichend langer Mähzeit ein gleichmäßiges Mähbild und alle Rasenteile werden erfasst. Wichtig ist aber, dass diese "Zufalls"-Mäher regelmäßig fahren: je nach Grundstücksgröße mindestens alle zwei bis drei Tage für mindestens zwei bis drei Stunden, so unsere Erfahrung. Im Verlauf weniger Wochen ergibt sich dann ein gleichmäßiges Schnittbild.
Anders der Indego. Er ist aktuell der einzige Mäher, der in geregelten Bahnen fährt. Nach der Erstinstallation fährt er das Induktionskabel ab und "kartiert" die Mähfläche. Daraus berechnet er seine Mähbahnen und fährt diese zuverlässig ab. Das macht das Mähverhalten des Indego "berechenbar": Sind die Mähzeiten für die Grundstücksgröße ausreichend bemessen, kann man erwarten, dass er alle Rasenteile mäht.
In unserem Fall war die Kartierung der großen Rasenfläche innerhalb einer Viertelstunde abgeschlossen und die erste Mähung startete mit Erfolg.
Das zweite Grundstück − der Reihenhausgarten − stellte die Tester vor die grundsätzliche Frage, ob ein Roboter überhaupt dafür geeignet ist? Schon aus den Maßangaben der Bedienungsanleitung ergaben sich Probleme, die schlimmstenfalls die Installation unmöglich gemacht hätten. Denn die Induktionsschleifen müssen bestimmte Abstände zu den Rasenrändern haben und auch Mindestabstände zueinander einhalten. Hinzu kommt, wie bei den meisten Rasenrobotern, dass an die Lage der Ladestation bestimmte Anforderungen gestellt werden. In diesem Test-Garten gab es Engstellen, an denen das Kabel wesentlich näher als 1 m aneinander vorbeilief.
Fazit: Ein Kauf ohne Beratung und Besichtigung könnte bei so einem Grundstück riskant sein.
Die Markenhersteller der in den Baumärkten und Gartencentern vertriebenen Geräte wissen um die Problematik der Beratung. In der Regel findet man daher alle Informationen rund um die Mäher und besonders zu den Voraussetzungen für einen störungsfreien Einsatz im Internet. Auf den Websites fast aller Hersteller kann man sich vorab die Bedienungsanleitungen herunterladen, um sich ins Thema einzulesen. Darüber hinaus haben die großen Hersteller Servicestellen, die telefonisch erreichbar sind. Dies sollten Sie vor dem Kauf nutzen, um die Eignung eines Rasenroboters für Ihr Grundstück besser einschätzen zu können.
Im Falle des Bosch Indego entdeckten wir noch eine weitere Möglichkeit: Über den Bosch-Service erhielten wir nicht nur eine fachmännische Beratung, der Service übernahm auch die Installation in unserem "Problemgarten".
So zeigte sich, dass beispielsweise die Verlegetechnik für mehr Spielraum bei Engstellen sorgte, an denen der Mindestabstand des Induktionskabels unter 1 m lag. Das System konnte mithilfe der Techniker sehr gut in Gang gebracht werden.
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Während der neuerlichen Test-Aktion stellten wir fest, dass man über die modernen Informationswege − hauptsächlich das Internet und die Service-Abteilungen der Firmen − mit Rat und Tat unterstützt wird. Auch Online-Diskussionsforen bieten einige Informationen, wobei hier aber Vorsicht geboten ist, da auch häufig unvollständiges Laienwissen veröffentlicht wird.
Besonders gefallen hat uns der Aufbau des Testmähers durch den Bosch-Service; nicht zuletzt dank des angemessenen und erschwinglichen Pauschalbetrags.
Bei normalen Grundstücken mit ausreichend großen Abständen zu schützenden Bereichen, wie Bäumen, Büschen, Beeten oder Terrasse, kann der durchschnittlich begabte Heimwerker problemlos den Aufbau selbst planen und realisieren. Verbesserungen im Verlauf des Induktionskabels kann man bei zunächst übererdiger Verlegung auch später vornehmen.
Übrigens: Ist das Induktionskabel einmal beschädigt, bleiben alle Roboter stehen. Hilfe gibt es im Fachhandel. Hier kann man sich Dedektoren − meist gegen eine Gebühr − ausleihen, mit denen man die defekte Stelle schnell findet.
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