Eckermeier, Manfred
noch keine KommentareNeue Fenster braucht das Haus
Februar 2012 Als Fenster noch glasausgefüllte Löcher in der Wand waren, freute sich der Mensch, dass durch sie Wind und Wetter weitgehend draußen blieben. Aber da wärmten uns auch noch das offene Feuer oder die Ausdünstungen des Rindviehs. Oder wir froren jämmerlich. Heute sind Fenster intelligente High-Tech-Produkte, die uns nicht nur Wohlfühl-Atmosphäre bieten, sondern auch behilflich sind, ein gehöriges Quantum Energie zu sparen.

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Dazu gibt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt eine Vielzahl guter Ratschläge für die tägliche Praxis:
nach oben1. Grundlagen

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Kosten: Die Kosten für einen Fenstertausch liegen je nach Qualität bei etwa 300 bis 500 Euro pro Quadratmeter.
nach oben2. Fensterscheiben
Welche Fenster sollten Sie austauschen? Auf jeden Fall die einfach verglasten Fenster und Doppelfenster, die bis Ende der 60er Jahre eingebaut wurden. Durch sie entweicht bis zu sechsmal mehr Wärme als durch heutige Fenster.Die Isolierverglasungen, manchmal im Sprachgebrauch auch Thermopane-Scheiben genannt, wurden dann seit den 70er Jahren eingebaut. Isoliergläser sind Doppelscheiben, die am Rand auf Abstand miteinander luftdicht verklebt werden. Erst seit Mitte der 90er Jahre werden flächendeckend die so genannten Wärmeschutzgläser verwendet. Das sind Isolierfenster, bei denen sich noch eine unsichtbare, reflektierende Metallschicht auf einer Scheibe befindet. Dieses Material reflektiert die Wärmestrahlen zurück in den Raum. Moderne Wärmeschutzgläser sind außerdem im Zwischenraum der Scheiben anstelle von Luft mit Edelgasen befüllt. Das verringert den Wärmedurchgang noch weiter.
Durch die guten Wärmeschutzgläser sind heute auch größere Fensterflächen möglich, ohne dass Sie Energie verschwenden. Im Gegenteil: Wenn Sie die Fenster geschickt ausrichten, können sie das Sonnenlicht im Winter einfangen.
Damit es im Sommer dann nicht zu heiß wird, sollten Sie sich auf der West- und Südseite des Gebäudes über einen Sonnenschutz beispielsweise mit außen liegenden Lamellen oder Jalousien Gedanken machen.
nach oben3. Fensterrahmen

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Aber auch alte Holz- und Kunststoffrahmen sind nicht immer dicht. Kalte Zugluft und hohe Wärmeverluste sind die Folge. Feuchtigkeit schlägt sich nieder und die Gefahr von Tauwasser- und Schimmelpilzschäden nimmt zu.
Moderne Rahmensysteme sind dagegen thermisch getrennt. Das heißt, dass die äußeren und inneren Rahmenteile nur indirekt über Kunststoff- oder Holzteile verbunden sind. Diese Materialien leiten Wärme schlecht. Zusätzlich schützen heute von außen und innen spezielle, luftdicht verklebte Folien den Übergangsbereich zwischen Fensterrahmen und Wand, damit weder Wind noch Wasser durchdringen können. Dadurch wird ganz oft nebenbei auch der Schallschutz verbessert. Heutige Rahmensysteme bieten alle einen nahezu gleich guten Wärmeschutz.
Es sind also rein optische Kriterien und Anforderungen an Pflege und Dauerhaftigkeit, die Ihre Wahl des Materials beeinflussen können.
nach oben4. U-Wert und g-Wert
Fenster mit gutem U-Wert müssen Bestandteil der Sanierung sein. Der U-Wert des Fensters (Uw/) errechnet sich aus den U-Werten von Verglasung (Ug/) und Rahmen (Uf/). Angegeben wird der U-Wert in der Einheit Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/m²K). Er muss bei einer umfassenden Sanierung der Fenster der jeweils gültigen EnEV entsprechen. Derzeit ist dies die Enev 2009.- U-Wert Passivhaus-Standard: 0,80 W/m²K
- U-Wert EnEV-Standard: 1,7 W/m²K

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- Empfohlener g-Wert Sonnenschutzverglasung: 0,16 bis 0,40 Prozent
- Empfohlener g-Wert Wärmeschutzverglasung: 0,50 bis 0,65 Prozent
Beim Glas bietet Zwei-Scheiben-Isolierverglasung einen um 50 Prozent geringeren Wärmeverlust als Einfachverglasung. Fenster mit Wärmeschutzverglasung aus drei Scheiben reduzieren den Wärmeverlust um 85 Prozent im Vergleich zu Einfachverglasung.
nach obenNeue Fenster gegen alte ersetzen – Was ist zu beachten?
Isolierverglasungen sind in alte Fensterrahmen nur in Ausnahmefällen einzubauen. Meistens muss beides ausgetauscht werden. Außerdem ist es sinnvoll, bei einer Verbindung von Sanierung der Fenster und Dämmung der Außenwände auch die Lage der Fenster zu überprüfen. Die Fenster sollten bündig mit der Gebäudehülle abschließen. Das vermeidet Wärmebrücken. Da auch die Leibungen gedämmt werden müssen, ist eventuell auch eine Vergrößerung der Fensteröffnungen notwendig.Als Faustregel kann gelten: Die Senkung des U-Werts um 0,1 W/m2K spart jährlich einen Liter Heizöl pro Quadratmeter Fensterfläche.
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Aluminiumrahmen, Außenwanddämmung, Energie, Fenster, Fenstersysteme, Kunststoffrahmen, Sanierung, Schallschutz, Schimmelpilzschäden, WärmeschutzgläserKlicken Sie auf ein Schlagwort, um alle Artikel mit diesem Schlagwort anzuzeigen.
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