Mai 2011 Samtpfoten im Greisenalter sind keine Seltenheit mehr – unsere Heimtiere leben heute wesentlich länger als früher. Deswegen ist die Altersdemenz bei den vierbeinigen Senioren mittlerweile ebenso ein Thema wie bei Menschen. Woran Halter eine solche Erkrankung bei ihrem Tier erkennen und wie sie sich dann verhalten sollten, erfahren Sie hier.
Demenz bezeichnet eine Erkrankung, bei der die Hirnleistung abnimmt und vorhandene Fähigkeiten – wie die Orientierung oder das Gedächtnis – schwer beeinträchtigt sein können. Forscher fanden heraus, dass eine Demenz bei Katzen vermutlich ähnliche Ursachen hat wie beim Menschen. Bei Katzen, die älter als 15 Jahre sind, bleibt nur etwa die Hälfte davon verschont. Bei den 11- bis 14-jährigen Stubentigern erkrankt fast jedes dritte Tier.
nach obenWelche Anzeichen sprechen für eine Demenz?
Bestimmte Verhaltensauffälligkeiten können darauf hindeuten, dass Ihr Tier dement ist:
es schreit nachts und eventuell tagsüber aus Ihnen unerklärlichen Gründen
es verändert seine Schlafgewohnheiten
es wird unsauber, findet die Katzentoilette nicht oder macht daneben
es scheint zeitweise völlig orientierungslos und verwirrt
es erkennt sie oder andere Dinge nicht mehr
es leidet plötzlich unter Ängsten oder ist aggressiv
In hohem Alter ist es gut möglich, dass mit diesen Störungen organische Erkrankungen einhergehen. Möglicherweise handelt es sich auch nicht um Altersdemenz, sondern um eine Stoffwechselstörung. Deshalb ist es ganz wichtig, dass Sie rasch Ihren Tierarzt aufsuchen! Je früher eine Demenzerkrankung behandelt wird, desto besser stehen die Chancen auf ein angenehmes Leben für alle Beteiligten.
Kann der Tierarzt andere Ursachen für das auffällige Verhalten ausschließen, wird er Ihrem Tier Medikamente verordnen, die den Verlauf der Erkrankung verzögern. Gänzlich aufhalten lässt sie sich nicht. Nahrungsergänzungsmittel oder spezielles Futter können ebenfalls die Symptome in Schach halten. Ihr Arzt wird Ihnen raten, den Lebensraum der Katze so wenig wie möglich zu verändern und für einen festen Tagesrhythmus zu sorgen.
nach obenWelche Unterstützung braucht die demente Katze?
Sie braucht Zuwendung und Geduld. Tadeln Sie sie nicht für Missgeschicke oder ihr Geschrei. Nehmen Sie das Tier in seiner Andersartigkeit an und sensibilisieren Sie alle Familienmitglieder dafür. Spielerisches Gehirntraining, z. B. durch Clickern, ist sehr unterstützend. Auch andere Dinge, wie der Standort der Katzentoilette, müssen Sie Ihrem Tier eventuell neu beibringen. Ehemaligen Freigängerkatzen können Sie anfangs etwas Erde unter die Einstreu mischen, auch ein "barrierefreier" Zugang zur Toilette – also ein flaches Behältnis anstelle der geschlossenen Box – ist hilfreich. Manche Tiere finden leichter die Orientierung wieder, wenn ein Nachtlicht die Umgebung ihrer Schlafplätze erhellt. Achten Sie darauf, dass Ihre Katze das Fressen nicht vergisst oder vernachlässigt.
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Ich finde den Artikel sehr hilfreich, da unsere 18jährige Katze m. E. unter einer beginnenden Demenz leidet. Allerdings beschränken sich die Auswirkungen z. Zt. lediglich auf tägliches u. nächtliches Schreien. Wir werden jetzt schnellstmöglich zum TA gehen. Vielleicht kann er ihr ja helfen.