Dagner, Gerd
1 KommentarKäfer – eine große Insektenfamilie
November 2006 Mit zu den weitest verbreiteten Tierarten unserer Erde gehören die Käfer, etwa 8.000 Arten hat man bei uns in Mitteleuropa registriert. Mit Ausnahme der Gletscher und der Meere haben sie im Lauf der Zeit alle Lebensräume erobert und dabei die unglaublichsten Anpassungen und Entwicklungen durchgemacht. Ihre Farbvariationen und Formenvielfalt, sowie ihre erstaunlichen Spezialisierungen beim Nahrungserwerb lassen jeden Betrachter staunen.
Dem großen Käferheer ist die länglich-ovale Gestalt charakteristisch. Harte, starre Vorderflügel, den Leib großartig schützende Decken, unter welchen die häutigen, fein zusammengefalteten Hinterflügel wohlverborgen liegen, sind fast allen Käferarten eigen. Unter den Insekten sind sie nicht gerade die besten Flieger, sondern surren geradlinig, wenig ausdauernd und verhältnismäßig langsam dahin.

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Im Schutz der Dunkelheit und etwas feuchteren Gebieten führen die Laufkäfer ihr räuberisches Treiben. Im Vergleich zu den Sandläufern sind sie plumper gebaut, bis zu 40 mm groß und nicht so schnellfüßig. Sie sind echte Bodentiere mit verkümmerten Hinterflügeln und deshalb flugunfähig. Zur Art gehören der Goldschmied genannte Goldgrüne Laufkäfer, der Garten- und der Lederlaufkäfer, sowie der stahlblau metallischglänzende Puppenräuber.
Die Echten Schwimmkäfer sind die nächsten Verwandten der Laufkäfer. Die kahnförmige Gestalt und die mit Borsten besetzten Schwimmbeine sind dem Lebensraum Wasser angepasst. Zum Atmen müssen sie an die Wasseroberfläche aufsteigen und Luft unter die Flügeldecken tanken. Sie sind angriffslustige Räuber, vor denen weder Schnecken, Asseln, Kaulquappen noch kleine Fische sicher sind. Der bekannteste aus der Art ist der 36 bis 44 mm große Gemeine Gelbrandkäfer.

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An warmen Sommerabenden bemerkt man die Leuchtkäfer durch ihr aufblinkendes Licht. Die Männchen sind geflügelt, die flugunfähigen Weibchen heißen wegen ihrer larvenähnlichen Gestalt Glühwürmchen. Das Leuchten dient der Geschlechtersuche.

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Schlank bis stattlich, schnellfüßig und fluglustig, bisweilen farbenprächtig ist die Familie der Bockkäfer, die sich durch ungewöhnlich lange Fühler auszeichnen. Eichenbock, Moschus-, Pappel-, Zimmermanns-, Mulm- und Hausbock, sowie Schmal- und Zierbock sind einige Namen aus der großen Schar.
Zur großen Familie der Blattkäfer gehören der Kartoffelkäfer, Lilien- und Spargelhähnchen, Pappelblatt-, Ulmen-, Schilf- und Schildkäfer, Kresseerdfloh, die sich oft zu beachtlichen Pflanzenschädlingen entwickeln.
Nur aus Pflanzenfressern setzt sich die riesige Familie der Rüsselkäfer zusammen, die zudem auf bestimmte Pflanzen spezialisiert sind. Blattrippenstecher, Pflaumenbohrer, Haseldickkopfkäfer, Eichenblattroller, Haselnussbohrer, Apfelblütenstecher, Kiefernrüssler, Kornkäfer, Dickmaulrüssler, Silberner Grünrüssler, eine kleine Auswahl aus vielen Namen.
Obwohl die meist nur wenige Millimeter messenden Borkenkäfer recht ansprechende Namen wie Großer Waldgärtner, Buchdrucker, Kupferstecher, Kiefernbastkäfer, Holzbohrer oder Splintholzkäfer haben, richten sie und ihre Larven in der Forstwirtschaft, sowie in Möbeln oder Balken alter Gebäude großen Schaden an.
Die Vielfalt der Käferfamilie ist groß, manche Arten sind wegen ihres Aussehens beliebt oder wegen ihrer Ernährung für uns Menschen nützlich, andere sind dazu geschaffen, den Zerfall kranker Pflanzen und Bäume oder toten Holzes zu beschleunigen. Nur in von Menschenhand geschaffenen Monokulturen können sie zu verheerenden Schädlingen werden.
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