Werkzeuge: Das passt! So messen Sie korrekt

Einleitung

April 2020 Einmal falsch gemessen und der neue Schrank passt nicht, weil er zu hoch ist. Darauf müssen Sie achten.

Manchmal ganz praktisch, ein kurzer Zollstock statt der üblichen 2-Meter-Maßstäbe. Maßbänder gibt es in vielen Ausführungen von mini bis zum 100-Meter-Band. Stabil sollen sie sein: Das FatMax lässt sich fast 3 m ausziehen – ohne abzuknicken.

Wir lieben den Zollstock. In anderen Ländern wird weitaus öfter auf Maßbänder zurückgegriffen. Doch wie geht man mit beiden richtig um, wie setzt man eine Wasserwaage ein und wie funktionieren die „modernen“ Laser-Kollegen?

Vor allem: Präzise nach oben

Der simple Zollstock ist ein Präzisionsinstrument, dessen Herstellung höchst aufwendig ist. Er muss maßhaltig sein und bleiben – egal ob draußen auf der Baustelle oder im warmen Haus. Das verlangt nach hochwertigen Materialien und präziser Verarbeitung. Trotzdem: Verwenden Sie nach dem ersten Aufmaß Ihres Projektes immer dasselbe Maß, um Toleranzen, die es zwischen einzelnen Zollstöcken durchaus geben kann, zu vermeiden.

Zollstöcke sind in der Regel 2 m lang. Größere Distanzen lassen sich meist besser mit einem Maßband ausmessen, ohne dass man stückweise messen muss. Denn oft sind es auch Additionsfehler, die zu falschen Messergebnissen führen. Die Bänder gibt es in vielen unterschiedlichen Längen: 3, 5 und 8 m und länger, wie sie beim Bau benötigt werden. Nachteilig ist, dass man meist zu zweit messen muss. Hilfreich hingegen sind die Haken, mit denen man sich etwa an einem Werkstück anklinken kann.

Zwei Kreuzlinienlaser: links der Quigo von Bosch mit rotem Laser und rechts der Stabila mit grünem Laser und Lotfunktion
Laserentfernungsmesser, teils mit Bluetooth-Anbindung (Stabila VMO 30, Stanley TLM99si) oder wie der Ryobi Phoneworks, der die Messergebnisse direkt auf dem Smartphone anzeigt

Hat man keine Hilfe beim Ausmessen, kommen Lasergeräte ins Spiel. Im Gegensatz zu den früheren Ultraschallgeräten arbeiten selbst „Hobby“-Entfernungsmesser (teils mit über 50 m Reichweite) äußerst präzise mit minimalsten Messtoleranzen. Wobei bei solchen Entfernungen ein Laserpunkt schwierig zu setzen ist. Die Redaktion hatte in der Vergangenheit immer wieder Möglichkeiten, Laserentfernungsmesser im praktischen Alltag auszuprobieren. Von der Handhabung her waren alle Markengeräte (Stabila, Bosch, Stanley, Kaleas, Ryobi) unproblematisch, einfach und sicher. Mit einigen Geräten lassen sich Maße per Bluetooth auf Fotos, die man auf dem Tablet oder Smartphone speichert, übertragen.

Wichtig beim Lasermesser ist eine ruhige Hand bzw. feste Auflage für das Gerät, sonst wird das Messen zur Zitterpartie und ungenau. Deckenhöhen lassen sich gut messen, nehmen Sie hier aber immer an mehreren Punkten Maß. Vor allem in älteren Häusern gibt es da gerne Unterschiede – und wenn es um raumhohe Möbel geht, erspart man sich teure Überraschungen.

Gerade soll‘s sein nach oben

Auch bei den Wasserwaagen geht‘s von mini bis maxi – je nach Einsatzzweck.
Wasserwage mit Linienlaser, der auch schräg ausgerichtet werden kann.
Achten Sie beim Kauf einer Wasserwaage auf diese Zeichen. Sie zeigen die Messtoleranz für Messungen in Normallage (Libelle oben) bzw. bei umgedrehter Wasserwage (Libelle unten) an.

Hier sind Wasserwaage, Schlauchwaage und deren elektronische Kollegen gefragt. Wasserwaagen sind hochpräzise Messinstrumente, die überall eingesetzt werden, wo in der Horizontalen und Vertikalen genau ausgerichtet werden soll. Das verlangt nach präziser Herstellung – die wir uns beim Pfälzer Traditions-Unternehmen Stabila in Annweiler anschauen konnten. Die Libellen werden dort komplett und unverrückbar in die Aluminiumprofile der Waagen vergossen. Das macht die Geräte äußerst robust und zuverlässig. Trotzdem sollten Wasserwaagen ab und zu auf Maßhaltigkeit überprüft werden. Wie das geht? Die Wasserwaage an einer Wand horizontal ausrichten und markieren. Dann die Waage um 180 Grad horizontal wenden und an die vorher gemachte Markierung anlegen. Zeigt die Libelle dann auch exakt waagerecht an, ist alles o. k.

So zeigt der Kreuzlinienlaser an. Gut für die Batterie, wenn sich die Linien auch einzeln an- und abschalten lassen.

Besonders hilfreich sind Laserwasserwaagen und selbstnivellierende Linien- oder Punktlaser. Für den Heimwerker fast universell einsetzbar sind sogenannte Kreuzlinienlaser, die senkrechte und waagerechte Linien an Wänden und Decken erzeugen. Die meisten Geräte eignen sich für den Dauerbetrieb, sodass man direkt an der Laserlinie arbeiten kann und kaum Markierungen (z. B. auf der frisch gestrichenen Wand) anzeichnen muss. Dann lohnt ein stabiles Stativ, um den Laser darauf zu befestigen. Die meisten Lasergeräte haben dazu ein Stativgewinde, wie man es auch bei Fotostativen findet.

Grüne Laser(-linien) sind etwas besser zu sehen als rote, vor allem im Innenbereich – sie verbrauchen allerdings mehr Batterie-Energie und sind teurer in der Anschaffung. Gerade bei Sonnenlicht sind vor allem draußen Laserlinien schlecht sichtbar. Hier helfen spezielle Brillen. Oder man verlegt die Messaktion in die Dämmerungsstunden. Auch hilfreich: Laser mit Lot-Funktion, die die exakte Senkrechte durch Punkte nach oben und unten anzeigen.

Doppelter Nutzen: Die Waage von Stabila (TECH700DA) kann als Wasserwaage eingesetzt und mit dem eingebauten elektronischen Winkelmesser als Schmiege genutzt werden. Gehrungen lassen sich so prima ausmessen und auf eine Säge übertragen.

Laser lassen sich prima beim Aufbau von Möbeln einsetzen, um diese exakt auszurichten, so, dass Türen und Schubladen richtig „sitzen“. Mit feststellbaren Lasern ist man auch für „schräge“ Einsätze gut gerüstet, etwa fürs Anbringen eines Handlaufs im Treppenhaus. Und schlussendlich gibt es auch für den Hausgebrauch selbstnivellierende 360-Grad-Laser. Mit ihnen lässt sich in einem Raum eine Rundum-Linie erzeugen. Das ist nützlich, wenn etwa der Fußboden neu aufgebaut werden muss oder eine Bordüre angebracht werden soll.

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