Grüne Tipps: Grüne Tipps im Dezember 2022

Einleitung

Dezember 2022 Nehmen wir die Natur zum Vorbild und lassen die Gartenarbeit weitgehend ruhen. Es gibt nur wenige Dinge, die zu erledigen sind: Sollte es schneien, die Schneelast von den Gehölzen entfernen, bei geschlossener Eisdecke für den notwendigen Gasaustausch im Gartenteich sorgen, Obstbäume vor Winterschäden und Wildverbiss schützen und leckeres Wintergemüse ernten.

Eine kurze Frostperiode wird die Rosenknospe nicht am Aufblühen hindern.

Ziergehölze und Gartenteich nach oben

Wildtriebe an Drachenweide und Korkenzieherhasel fallen jetzt an den laublosen Ziersträuchern besonders auf. Es sind wüchsige, schnurgerade Triebe, die aus dem Wurzelstock sprießen. Wildtriebe müssen entfernt werden, weil sie mit dem Ziergehölz konkurrieren und es später vollständig dominieren. Bodennahes Abschneiden genügt nicht, weil der stehengebliebene Stummel erneut austreibt. Nachhaltiger ist es, wenn Sie den Wurzelstock an der Austriebsstelle freilegen und den Wildtrieb mit einem beherzten Ruck ausreißen. Wildtriebe können auch an anderen veredelten Ziersträuchern entstehen, beispielsweise an Gartenflieder und Rosen.

Der Rasen braucht im Winter Ruhe, denn das Betreten verursacht Schäden: Mit jedem Schritt verdichtet sich der feuchte Boden etwas mehr und unter dem Druck der Schuhsohlen zerbrechen bei Frost die Blattzellen. Auch als Lagerfläche für geräumten Schnee ist der Rasen ungeeignet, denn die Gräser würden unter Lichtmangel leiden oder gar an der Last ersticken.

Schopfartig zusammengebunden ertragen empfindliche Gräser auch kaltes und vor allem nasses Winterwetter.

Auch Ziersträucher und Bäume können bei zu großer Schneelast Schaden nehmen. Besonders gefährdet sind Nadel- und andere immergrüne Gehölze, deren Zweige abknicken oder gar brechen können. Vorsicht ist beim Abschütteln des Schnees geboten, denn gefrorene Zweige sind empfindlich. Bei höheren Gehölzen ist der Besen ein praktisches Hilfsmittel. Sollte trotz Ihrer Vorsorge ein Ast abgebrochen sein, schneiden oder sägen Sie ihn direkt an der Basis ab. Es sollte weder ein Aststummel stehenbleiben, noch der Astring verletzt werden. Der Astring ist die wulstartige Verdickung am Übergang vom Stamm zum Ast. Hier befinden sich viele teilungsfähige Zellen, die für eine schnelle Wundheilung sorgen. Damit es bei säulenförmigen Gehölzen erst gar nicht zum Auseinanderbiegen der Zweige kommt, können Sie diese schon vor dem Schneefall zusammenbinden.

Eine geschlossene Eisdecke auf dem Gartenteich kann für Wassertiere tödlich sein, weil die im Bodenschlamm entstehenden Faulgase nicht entweichen können. Wenn aber Binsen, Seggen oder Rohrkolben aus dem Eis ragen, kann der Luftwechsel auf natürliche Weise stattfinden: Die Faulgase entweichen und machen Platz für frische, sauerstoffreiche Luft. Fehlt der Bewuchs, dann erfüllt ein Bündel Ried oder Stroh, das Sie in ein Eisloch stecken, diese Aufgabe. Das Loch im Eis entsteht fast von alleine, wenn Sie einen Topf mit heißem Wasser auf das Eis stellen. Das Aufhacken ist eine schlechte Variante, denn die dabei entstehenden Schallwellen schädigen die Fische und andere Wassertiere.

Rund ums Obst nach oben

Die Pflanzzeit endet mit dem Gefrieren des Bodens. Falls Sie noch vorher Obstgehölze pflanzen möchten, ist Eile geboten. Denn mit sinkender Bodentemperatur verlängert sich die Anwachsphase, weil immer weniger neue Wurzeln gebildet werden.

Obstgehölze mögen einen sonnigen Standort und reagieren empfindlich auf Bodenmüdigkeit. Halten Sie deshalb einen Fruchtwechsel ein. Auf Apfel, Birne oder Quitte sollte Steinobst wie Kirsche, Pflaume oder Pfirsich folgen. Auch bei Beerenobst ist ein Standortwechsel erforderlich.

In den Gartenmärkten wird fast ausschließlich Containerware angeboten. Sollten die Wurzeln einen kreisförmigen Ring gebildet haben, muss dieser mit der Schere durchtrennt werden, damit die Wurzeln in den Boden einwachsen können. Unterbleibt der Schnitt kann es passieren, dass die Wurzeln in der Kreisform verharren und sich das Gehölz kaum weiter entwickelt, sozusagen „sitzen bleibt“.

In den ersten Jahren sind empfindliche Obstarten wie Aprikose, Pfirsich, Süßkirsche, Kiwi und Tafelwein für einen Kälteschutz dankbar. Gegen „kalte Füße“ hilft eine Laubschicht unter der Baumkrone. Damit sich Mäuse nicht zum Überwintern eingeladen fühlen und womöglich die Baumrinde annagen, sollte das Laub erst nach den ersten Frösten ausgebracht werden. Den oberirdischen Pflanzenteil können Sie mit Nadelholzreisig oder einem Streifen Jutestoff vor Wind und schädigenden Sonnenstrahlen schützen. Mit zunehmendem Alter werden die Gehölze robuster und benötigen dann keinen Winterschutz mehr.

Obstbäume schützen nach oben

Weit oben auf dem Speiseplan der Wühl- oder Schermäuse stehen Obstbaumwurzeln. Da die kleinen Nager offene Flächen ohne Deckung meiden, bieten große, von Pflanzenbewuchs frei gehackte Baumscheiben einen gewissen Schutz. Mittel zum Vergrämen der Wühlmäuse führen leider nur selten zum erhofften Erfolg. Wirkungsvoller, jedenfalls in der nahrungsarmen Zeit, ist das Fangen mit fachgerecht aufgestellten Fallen. Der sicherste Weg ist, wenn noch vor dem Pflanzen der Wurzelballen mit einem Drahtgeflecht umhüllt wird. Entsprechende Drahtkörbe finden Sie im gut sortierten Fachhandel.

Kaninchen, seltener Rehe, sind eine weitere Gefahr für Obstbäume. Besonders gefährdet ist die Rinde von jungen Bäumen. Vor Wildverbiss schützen Sie die Baumstämme durch das Umwickeln mit engmaschigem Drahtgeflecht oder einem spiralförmigen Kunststoffstreifen. Um von den Bäumen als Nahrungsquelle abzulenken, können Sie frisch abgesägte Zweige auf den Boden legen, die gerne als Futter angenommen werden.

An Gehölzen fallen besonders im Winter die grauen, manchmal auch gelb oder rot gefärbten Flechten auf. Sie sind kein Krankheitsbild und keine Schmarotzer, sondern eine Lebensgemeinschaft (Symbiose) aus niederen Pilzen und Algen. Flechten schädigen nicht. Sie wachsen außen auf der Rinde, bevorzugt dort, wo nur wenig Dickenwachstum stattfindet. Das kann darauf hinweisen, dass es dem Wirt nicht gut geht und er unter Mangel leidet. Bei stark bewachsenen Obstbäumen könnte es an einer mangelhaften Nährstoffversorgung oder an einem seit längerer Zeit versäumten Rückschnitt liegen.

Gemüse ernten nach oben

Bei entsprechender Anbauplanung und mit wintertauglichen Sorten ist die Gemüseernte noch längst nicht beendet. Je nach Sorte beginnt die Ernte von Rosenkohl im September und endet im März. Pflücken Sie immer nur die größten Röschen, denn die kleinen werden auch im Winter noch wachsen.

In diesem Monat ist Hauptsaison für die Grünkohlernte, die mit Wintersorten bis in den März verlängert werden kann. Auch Grünkohl sollten Sie mehrmals beernten. Beim ersten Durchgang bleiben von den jüngsten Blättern mindestens fünf bis sechs Stück stehen. Brechen Sie die Blätter mit dem Stiel ab und trennen Sie die Blattspreite erst danach von der Mittelrippe ab. Grünkohl sollte zügig verarbeitet werden, weil die großen Blätter schnell welken. Nachdem der Grünkohl abgeerntet ist, kann der Strunk stehen bleiben. Er wird im Frühjahr an den alten Blattansätzen erneut austreiben und schmackhaften „Sprossenkohl“ liefern.

Zum Wintergemüse zählen auch Endivien, Feldsalat, Porree, Radicchio und Winterportulak. Unter dem Schutz von Gartenvlies können diese Gemüsearten bis zur Ernte im Garten stehenbleiben. Druckstellen lassen sich beim Anfassen des Blattgemüses nicht vermeiden. Wird bei Frost geschnitten, werden beim Auftauen die Druckstellen matschig. Ein schnelles Verarbeiten ist dann geboten.

Wurzelgemüse wie Haferwurzel, Meerrettich, Schwarzwurzel, Topinambur und Pastinake überwintern ebenfalls im Beet.

Wasser in Böden nach oben

In ungestörter Umgebung können Christrosen sehr alt werden. Sie mögen lichten Schatten und einen humosen Boden, der im Sommer trocken sein kann.

Der letzte Sommer, aber auch die vier vorangegangenen, waren in fast allen Landesteilen viel zu trocken. Grundsätzlich werden wir uns wohl auf ausbleibende Niederschläge und trockene Böden einstellen müssen. Wie nachhaltig wir den Wassergehalt des Bodens nutzen, hängt auch von der Art und Weise der Bodenbearbeitung ab. Wassersparend ist die flache Bodenbearbeitung verglichen mit dem Umgraben oder einer anderen tiefen Bodenlockerung. Bei der flachen Bodenbearbeitung wird das Beet nicht tiefer als acht Zentimeter gelockert. Als Werkzeug eignet sich bspw. der Grubber. Ein weiterer Vorteil entsteht durch die vermehrte Anreicherung von organischem Kohlenstoff. Das fördert die Fruchtbarkeit des Bodens und seine Fähigkeit, mehr Wasser zu speichern.

Weitere Maßnahmen für den sparsamen Umgang mit dem Bodenwasser sind: Das Abdecken der Beete mit Mulch, die Beschattung durch Gründünger und häufiges Hacken der unbedeckten Oberfläche.

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