Küchengarten: Krumme Dinger: Gurkenvielfalt

Einleitung

April 2022 Gurken gibt es in vielen Formen und Verwendungsarten. Von winzig kleinen Gurken, die in Essig eingelegt werden, über handliche Salatgurken bis zu den 5 kg schweren und 60 cm langen Aziagurken reicht die Palette. Es gibt weiße, gelbe und grüne Sorten, kugelförmige, walzenförmige und schlangenförmige, welche mit glatter, gestachelter, warzenförmiger oder pickeliger Oberfläche.

Beliebt: Kleinere Snackgurken wie die Sorte ‘Printo’

Am beliebtesten sind Salatgurken, auch als Schlangengurken (Cucumis sativus) bekannt. Sie haben meist 40 bis 50 lange, schlanke Früchte und eine dünne Schale von appetitlich dunkelgrüner Farbe. Ihr Fleisch ist fest und knackig – genau richtig für den frischen Genuss, ob als reinen Gurkensalat, als Ergänzung im gemischten Salat oder aufgeschnitten als gesunde Beilage zur Brotzeit. Ein Hit sind sie vor allem für Smoothies, denn die Früchte geben einen erfrischenden Geschmack ab und bringen ordentlich Volumen.

Die Erträge einer Pflanze können wegen der Fruchtbarkeit der modernen, meist reinweiblichen Züchtungen enorm sein. Auch ohne Bestäubung entwickelt sich bei ihnen aus fast jeder Blüte eine Frucht. Achten Sie auf mehltauresistente Sorten wie ‘Flamingo’, ‘Sudica’, ‘Dominica’, ‘Bella’ und ‘Burpless Tasty Green’.

Immer noch im Trend liegen die nur 10 bis 20 cm langen, mundgerechten Minigurken, die herrlich aromatisch schmecken und einen perfekten, gesunden Snack für zwischendurch abgeben (zum Beispiel ‘Picolino’, ‘Iznik’ oder ‘Minero’). Für Hobbygärtner ideal sind die Sorten ‘Printo’ und ‘Paska’, die ohne Schnitt auskommen. Sie verzweigen sich kaum und tragen ihre Früchte sogar büschelweise am Stamm.

Schlangengurken sind besonders wärmeliebend und gedeihen daher besser im Gewächshaus.

Einlegegurken und Besonderheiten nach oben

Sauer eingelegte Gurken gewinnt man aus Trauben- oder Einlegegurken. Das sind Sorten mit zahlreichen kleinen Früchten, die zeitig geerntet werden, beim Größerwerden aber ballonförmig anschwellen. Zu den besten Züchtungen zählen ‘Diamant’, ‘Excelsior’, ‘Delikatess’, ‘Conny’ und ‘Amber’.

Süßsauer schmecken auch die eingelegten gewürfelten Senf- oder Schälgurken. Viel Fleisch und wenig Kerne sind hierfür die Anforderungen. Längst ist die alte ‘Riesenschäl’ durch bitterfreie und mehltauresistente Züchtungen wie ‘Fatum’ oder ‘Travito’ verbessert worden. Für Schmorgurken werden etwas größere Früchte von 20 bis 25 cm Länge benötigt, zum Beispiel der Sorten ‘Moneta’ oder ‘Sprint’.

Eine Besonderheit ist die Armenische – oder Melonengurke mit über 60 cm langen grünen Früchten, die wie Schlangengurken aussehen. An den runden Blättern kann man jedoch erkennen, dass die uralte Sorte zu den Melonen zählt.

Was heute kurios erscheint, war vor hundert Jahren sehr verbreitet: weiße Gurken. Jetzt gibt es sie wieder, zum Beispiel die Sorte ‘White Wonder’, eine etwas größere Traubengurke mit mildem Geschmack, aber nicht ganz bitterfrei.

In letzter Zeit erfreuen sich auch Mexikanische Minigurken (Melothria scabra) wie die Sorte ‘Mateo’ immer größerer Beliebtheit. Sie entwickeln ovale, dekorativ grün-weiß gestreifte Früchte, die schon mit 2 bis 4 cm Länge geerntet werden. Sie sind sehr knackig und haben einen erfrischenden, süß-säuerlichen Geschmack.

Wärmeliebende Kletterpflanzen nach oben

Die zu den Kürbisgewächsen zählenden einjährigen Gurken brauchen Wärme zum Wachsen. Bei Nässe und Kälte fault der Samen, Temperaturen unter 10 °C werden nicht vertragen. Säen Sie deshalb im Freien erst zwischen Mitte Mai und Anfang Juni. Der Samen wird in Horsten von 30 bis 40 cm Entfernung abgelegt, jeweils 3 bis 4 Korn pro Stelle. Nach dem Aufgang vereinzelt man, so dass nur jeweils eine bis zwei Pflanzen übrig bleiben. Die Entfernung zwischen den Reihen sollte zwischen 1,50 und 2 m betragen. Windschutz ist wichtig, denn die weichen Blätter verletzen sich schnell.

Gurken wachsen möglichst geschützt an sonniger Stelle in der Nähe von Mauern. Auch hohe Stauden, Stangenbohnen oder Zuckermais halten den Wind ab.

Gitter eignen sich ideal für die Gurkenkultur.

Gurken sind von Natur aus Kletterpflanzen, die sich an allem hochhangeln, was ihnen Halt bietet. Im Freiland haben sich Rankgitter, Maschendraht oder Gitter aus Baustahlgewebe bewährt, die man senkrecht oder schräg gegeneinander geneigt in den Boden steckt. Statt am Boden in Nässe und Kälte dahinzukriechen, entwickeln sich die Pflanzen daran in warmer Luft und es gibt weniger verkrüppelte Früchte. Auch das Ernten ist so bequemer und die Reihen können enger bepflanzt werden. Statt zwei Meter Abstand genügt ein Meter.

Dunkle Folie nach oben

Gurken lieben einen „warmen Fuß“. Sehr bewährt hat sich das Abdecken der Beete mit wärmesammelnder schwarzer Folie. Die Entwicklung verläuft viel schneller, die Ernte setzt ca. vier Wochen früher ein und hält länger an. So wird’s gemacht: Zwei Wochen vor dem Sä- oder Pflanztermin wird das Beet mit Kompost und organischem Dünger versorgt (etwa 5 Liter pro Quadratmeter). Anschließend die Folie darüberbreiten und an den Rändern mit Erde, Brettern, Haken oder Steinen befestigen. Mit einem Messer kreuzförmige Einschnitte im Abstand von ca. 30 cm vornehmen und 3 bis 4 Samen pro Loch hineinsäen oder vorgezogene Pflanzen einsetzen.

Kultur im Frühbeetkasten und im Gewächshaus nach oben

Sind die Frühbeetkästen abgeerntet, wissen neben Paprika und Melonen auch Gurken den geschützten Platz zu schätzen. Dort gedeihen alle Freilandsorten, aber auch die meisten der wärmeliebenden Schlangengurken fürs Gewächshaus. Halten Sie die Fenster zunächst aufgedeckt. Nach dem Anwachsen können Sie die Fenster dann ganz entfernen.

Die Aussaat im Frühbeet oder Gewächshaus erfolgt in der Regel zwischen Ende März und Juni in Töpfen von 7 bis 10 cm Durchmesser und in humusreiche Aussaaterde, je zwei Korn pro Topf bei Temperaturen nicht unter 20 °C (Tag und Nacht). Keimen die Samen nicht gut, ist dies meistens auf zu niedrige Temperatur zurückzuführen. Vorgezogene Pflanzen können Sie dagegen schon ab Anfang April in ein beheiztes oder ab Mai in ein unbeheiztes Gewächshaus pflanzen.

Im Gewächshaus eignen sich am besten Schnüre oder Stangen zum Aufleiten der Pflanzen. Es gehen aber ebenso hohe Gitter. Das Gießen erfolgt anfangs sparsam, bis die Pflanzen eingewurzelt sind. Danach erhalten sie auch einmal pro Woche flüssige Düngung. Als Grunddüngung zum Einarbeiten in den Boden eignen sich Langzeitdünger.

Die Triebe klettern schnell in die Höhe. Damit sich zunächst die Pflanzen kräftigen, werden die ersten Früchte am Stamm bis zu 80 cm Höhe entfernt. Den Haupttrieb schneidet man ab, sobald er den Gewächshausfirst erreicht hat. Sofort bilden sich neue Triebe, die wieder nach jedem zweiten Blatt oder Fruchtansatz gekappt werden.

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