Küchengarten: Nussbäume im Garten

Einleitung

Oktober 2021 Haselnuss, Walnuss oder Mandel – ein Nussbaum im Garten hat besonderen Charme. Er bietet das ganze Jahr über einen tollen Anblick, Schatten und im Herbst eine reiche Ernte seiner energiereichen Früchte! Ab November beginnt die Pflanzzeit.

Walnüsse wie die der Sorte ‘Lara’ reifen jetzt.

Färbt sich das Laub in leuchtenden Herbstfarben, purzeln die ersten Nüsse von den Bäumen. Nun heißt es einsammeln, reinigen, trocknen und einlagern. Denn die kleinen Powerkerne schmecken richtig lecker und sind zudem wahre Kraftpakete: Sie stecken voller Vitamine, Mineralien, ungesättigter Fettsäuren und liefern kraftvolle Energie. Das macht sie ideal als Snack für zwischendurch, als Ergänzung zum Müsli oder zum Backen von leckeren Kuchen oder Keksen.

Etliche Nussarten gedeihen problemlos in unseren Breitengraden oder sind sogar bei uns heimisch.

Zu den Schätzen unserer heimischen Natur zählt die Gemeine Hasel (Corylus avellana), die die beliebten Haselnüsse hervorbringt. Die wüchsigen, vielstämmigen Sträucher sind äußerst robust und genügsam, sie kommen mit jedem Gartenboden zurecht. Mit einer Wuchshöhe bis zu sechs Metern eignen sie sich selbst für kleinere Gärten. Bei Bedarf kräftig ausschneiden, denn sie können recht üppig und ausladend werden. Im zeitigen Frühjahr bilden die Sträucher lange, hängende Blütenkätzchen, die hübsch anzusehen sind – mit ihren Pollenwolken jedoch so manchen Allergiker nerven. Den Sommer über schaffen ihre großen, dunkelgrünen Blätter attraktiven Sichtschutz zum Nachbarn. Für Naturhecken eignet sich neben der heimischen Wildform zum Beispiel die uralte Sorte ‘Römische Zellernuss’. Willkommene farbliche Akzente können Sie mit der dunkelrot belaubten Sorte ‘Rote Zeller-Nuss’ setzen.

Ab September sind die aromatischen Nüsse erntereif. Haselnusssträucher bilden viele nahrhafte Früchte, die nicht nur uns wunderbar schmecken, sondern auch Eichhörnchen und Vögeln willkommene Nahrung und Wintervorrat bieten. Fallen sie nicht allein vom Baum, können Sie die langen Zweige kräftig schütteln.

Walnüsse nach oben

Walnussbäume (Juglans regia) sind stattliche Einzelgänger. Die großstämmigen Bäume entwickeln eine mächtige Krone. Selbst kleinwüchsigere Gartenzüchtungen wie die Sorte ‘Mars’, ‘Ferbel’ oder ‘Lara’ können bis zu acht Meter hoch werden. Ein Walnussbaum benötigt daher entsprechend Platz. In größeren Gärten ist er als freistehender Hausbaum mit seiner gräulich glatten, später rissigen Rinde eine wunderschöne Zierde. Er wächst unproblematisch, sofern ihm ein sonniger und ein genügend feuchter, tiefgründiger Boden gegeben wurde.

Reife Walnüsse schüttelt der Wind nach und nach vom Baum. Sie sollten sie alle zwei Tage vom feuchten Gras einsammeln, damit sie nicht anfangen zu faulen.

Mandeln nach oben

Die Mandelsorte ‘Princess Amada’ ist selbstbefruchtend.

In weniger frostreichen, wärmeren Gegenden lohnt es sich sogar, Mandeln zu pflanzen oder in einem Kübel auf dem Balkon zu kultivieren. Botanisch gesehen gehören Mandeln gar nicht zu den Nüssen, sondern zählen wie ihre Verwandten, die Pfirsiche, zum Steinobst.

Auf sandigen, durchlässigen Böden überstehen die Pflanzen Temperaturen bis zu –10 °C. Allerdings sind die hübschen weißen oder rosa Blüten und die jungen Früchte durch Spätfröste gefährdet. Daher sollten Sie die Bäumchen bei Gefahr mit einem Vlies abdecken. Die Ernte der Früchte beginnt Ende September, bei späten Sorten im Oktober. Sie sind reif, wenn die Fruchthüllen von selbst aufplatzen und den von einer harten ovalen Schale geschützten Kern freigeben. Zum Naschen und Backen eignen sich die süßen Früchte der Süßmandel (Prunus dulcis). Die Sorte ‘Princess Amada’ befruchtet sich selbst, das ist wichtig für kleine Gärten, denn sie braucht keinen zweiten Bestäuber. Für Kübel auf Balkon oder Terrasse empfiehlt sich die nur etwa 80 cm hohe ‘Nut Me®Almond’. Vorsicht: Bittere Mandeln sind giftig! Daher auf keinen Fall die Bittermandel (Prunus dulcis var. amara) anpflanzen und verzehren. Auch das liebliche Mandelbäumchen (Prunus triloba) bringt keine brauchbaren Früchte. Das Ziergehölz aus China wartet dagegen mit hübschen gefüllten Blüten auf.

Nüsse trocknen und lagern nach oben

Entfernen Sie alle Reste der Fruchthüllen von den Nüssen. Möchten Sie die Nüsse nicht gleich naschen, sondern einlagern, sollten Sie die gesammelten Schätze in dünner Schicht auf luftigen Rosten auslegen und etwa eine Woche lang trocknen. In einem kühlen, trockenen Raum können die Nüsse dann meist acht bis 12 Monate lang gelagert werden, ohne an Qualität zu verlieren.

Leckere Esskastanien nach oben

Esskastanien haben eine stachelige Hülle.

Im warmen Italien, in der Provence und rund um die Alpen sind Marroni oder botanisch korrekt Esskastanien (Castanea sativa) eine typische und beliebte Spezialität. Die stärkehaltigen Früchte werden in der kalten Jahreszeit vornehmlich über Holzkohlegrills geröstet – so lange, bis sie platzen und sich damit leicht von der braunglänzenden, harten Schale lösen. Ein herrliches Vergnügen, denn frisch genossen schmecken sie wunderbar – süßlich und leicht herb zugleich. Außerdem wärmen die heißen Kastanien so schön die kalten Hände. Gedämpft oder püriert sind sie ein Hit und eine beliebte Beigabe zu opulenten Wildgerichten.

Die Ernte fällt im September/Oktober an. Einzeln oder zu zweit sitzen die Früchte wie in einem Nest gedrängt unter einer mit langen Stacheln bewehrten Schale. Warten Sie, bis sich die Fruchtbälle lösen und von selbst aufplatzen. In Körben können Sie die Früchte kühl und trocken etwa drei Monate lang lagern.

Die bis zu 20 m hohen Bäume gedeihen auf sandig-lehmigen Böden auch in nördlichen Gegenden sehr gut. Wichtig: Pflanzen Sie vorsichtshalber zwei Bäume verschiedener Sorten, damit die Befruchtung sicher gelingt.

Esskastanien haben einen hohen Zierwert, besonders im Frühsommer, wenn die großen lanzettförmigen, gezähnten Blätter einen hübschen Kontrast zu den weiß-gelblichen männlichen und weiblichen Blütenkätzchen bilden.

Empfehlenswert ist die Sorte ‘Bouche de Betizac‘. Sie fruchtet bereits in jungem Alter, wird nur 8 bis 10 Meter hoch und bringt große Früchte hervor. Die Zwergsorte wie ‘Vincent van Gogh’ eignet sich auch für kleine Gärten, denn sie erreicht nur etwa drei Meter Höhe.

So wird gepflanzt nach oben

Pflanzzeit der Gehölze ist an frostfreien Tagen von November bis März. Viel besser als im Frühling kann sich in den kühlen Monaten ein kräftiges Wurzelwerk entwickeln, das die austreibenden Knospen, Triebe und Blüten ernährt. Lockern Sie den Boden vor dem Pflanzen durch tiefes Graben (auf Lehmboden besonders wichtig) und vermischen ihn mit reifem Kompost (im Verhältnis 5:1). Ideal für die Wurzelbildung sind Eichenrinden-Kompost und humusreiche Erden aus dem Handel.

  • Graben Sie ein Pflanzloch, das mindestens 1,5 mal so groß und tief wie der Wurzeldurchmesser ist. Lockern Sie den Untergrund und schlagen Sie dann nochmals 30 cm tiefer einen Stützpfahl ein.

  • Das Bäumchen (als wurzelnackte Ware, aus dem Container oder als Ballenware) auf gleichem Niveau (nicht tiefer) einsetzen. Beachten Sie dabei, dass sich der Boden noch etwas setzt.

  • Pflanzerde einfüllen, ringsum gut antreten und einen muldenförmigen Gießrand formen. Dann gründlich wässern, damit die Wurzeln engen Bodenkontakt erhalten.

  • Mit einer Schlaufe das Bäumchen so an den Stützpfahl anbinden (zum Beispiel in Form einer 8), dass sich Rinde und Pfahl nicht aneinander reiben.

  • Einschlämmen und in den folgenden Wochen nicht austrocknen lassen.

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