Ziergarten: Bienen-Rosen

Mit dem Charme Alter Rosen: ‘The Generous Gardener’.

Einleitung

Juni 2019 Es hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass zur Unterstützung unserer Insekten jeder Meter mit Blütenpflanzen wichtig ist. Naturschützer empfehlen in erster Linie heimische Wildblumen. Rosenfans brauchen auf ihre Lieblinge deshalb nicht zu verzichten: Auf die Sorte kommt es an!

Jede der geschätzt 30.000 Rosensorten auf unserem Planeten hat wilde Urahnen. Dazu zählen die mitteleuropäischen Arten Apfelrose (Rosa villosa), Bibernellrose (R. spinosissima), Essigrose (R. gallica), Kriechende Rose (R. arvensis), Weinrose (Rosa rubiginosa) und Zimtrose (Rosa majalis). Die schönen Wilden bieten unserer Tierwelt Nahrung und Unterschlupf.

Wildrosen als Alternative? nach oben

Wer einen großen Garten besitzt, schaut sich für Wildbiene, Hummel, Schwebfliege und weitere Bestäuber natürlich ­gerne unter den Wildrosen um. Dem Deutschen Arbeitskreis Wildrosen zufolge gelten Kriechende Rose und Essigrose als besonders gartenwürdig, weil sie gut verfügbar und schattenverträglich sind, eine hohe Blütenwirkung haben und reichlich Fruchtschmuck ansetzen. Auch die anderen oben genannten Arten können Sie gut im Garten kultivieren.

Mehrheitlich sind die Grundstücke hierzulande jedoch klein. Hierfür geeignete Wildarten zu nennen, hat seine Tücken. Alle heimischen Rosen blühen nur einmal, entweder im Mai, wie Zimt- und Bibernellrose, oder im Juni/Juli. Dafür setzen sie Hagebutten an. Das heißt: Nach einer Blütenpracht im Frühsommer bleibt der Strauch erst einmal „nur“ grün, bis im Herbst die Früchte reifen. Im größeren Garten gleicht man das locker durch bunte Stauden und Sommerblüher aus. Im kleinen Garten geht das nur begrenzt. Hinzu kommt, dass Wildarten sehr hoch und breit werden können, wie Weinrose (2,5 × 2,5 m) oder Apfelrose (1,5 × 2 m). Einige Arten bilden zudem viele Ausläufer, die man regelmäßig in ihre Schranken weisen muss. Dazu zählen Zimtrose und Bibernellrose.

Darauf fliegen nützliche Insekten nach oben

Was genau haben die Wildarten für Biene & Co. vielen unserer Zuchtsorten voraus? Insekten sind auf Nektar und Pollen angewiesen. Dafür müssen sie die Blütenmitte mit den Staubblätter erreichen können, welche bei dichter Füllung aber in Blütenblätter umgewandelt sind. Und selbst, wenn es noch Nektar gäbe, könnte kein Insekt ihnerreichen.

Moderne naturnahe Sorten nach oben

Lange förderten Rosenzüchter vor allem, dass die ­Gartensorten über den Sommer öfter blühen, dass die Pflanzen viele lang haltbare Blütenstände bilden, und dass Farbe und Wuchs zum Zuchtziel passen. Darüber ging unter anderem der Duft verloren, den Alte Rosen und Wildarten verströmen.

Seit einigen Jahrzehnten arbeiten namhafte Rosenschulen zusätzlich zu den oben genannten Kriterien daran, natur­nahe Sorten auszulesen. Das begann mit der Züchtung für das öffentliche Grün: Hierfür qualifizieren sich nur sehr pflegeleichte Pflanzen mit robustem Charakter. Dichtgefüllte Blüten, die regelmäßig ausgeschnitten werden müssen, und krankheitsanfälliges Laub haben, sind dafür fehl am Platz. Nicht selten kreuzten die Fachleute dafür moderne Sorten mit Wildarten, um deren Gesundheit und Anspruchslosigkeit zu übertragen.

Zuchtbetriebe pflanzen stets eine große Menge sehr unterschiedlicher Sorten­anwärter zur Prüfung auf ihre Versuchs­felder. Immerhin entsteht aus etwa 300.000 Pflanzen innerhalb von sechs, sieben Jahren eine Sorte, maximal zwei. Dennoch standen mit wachsendem Naturbewusstsein und dem Willen, Insekten zu unterstützen, rasch entsprechende Sortengruppen zur Verfügung. Als gemeinsames Merkmal weisen sie ungefüllte bis maximal halbgefüllte Blütenschalen vor, mit für Bestäuber leicht erreichbarem Nektar und Pollen. Außerdem schieben sie nach der Hauptblüte im Frühling kräftig weitere Knospen. Darunter finden Sie so ziemlich für jede Situation Ihre „Bienen-Rose“!

Auswahl insektenfreundlicher Sorten nach oben

NektarGarten-Kollektion (Kordes)

'Alexander von Humboldt': Bild 1 Neuheit 2018; ungefüllt, rot, eher kleine Blüten; flach niederliegende Wuchsform, Höhe × Breite: 40 × 60 cm; sehr gesundes Laub.

Bild 1: Alexander von Humboldt
Bild 2: Medeo

'Medeo': Bild 2ungefüllt, weiß mit Rosahauch; sehr kleine Blüten, reich und öfterblühend; breit buschig; Höhe 60 cm, Breite 80 cm; sehr gesund, ADR 2001 (ADR: Siegel der ­Allgemeinen Deutschen Rosenneuheitenprüfung, es wird nach strengen Prüfrichtlinien nur an wirklich gartenwürdige und gesunde Sorten vergeben).

Bild 3: Topolina

'Topolina': Bild 3 hellgelbe Blütenmitte mit goldgelben Staub­gefäßen, außen kräftig rosa, gut selbstreinigend; klein, ungefüllt, öfter blühend; kompakter, flacher Wuchs, Höhe 40 cm, Breite 50 cm, hohe Blattgesundheit; ADR 2010.

Bienenweide-Rosen (Tantau)

Eine Sortengruppe in den Blütenfarben Rot, Apricot, Bicolor (helle Mitte, außen Pink), Gelb, Hellrot, Rosa und Weiß Bild 4; kleine Blüten; sehr blühstark; ungefüllt bis halbgefüllt, dichter, kompakter Wuchs, fast kissenförmig, Höhe und ­Breite zwischen 40 und 60 cm; auf den Versuchsfeldern durch starken Insektenbesuch auf­gefallen; robust und selbstreinigend, es ist also kein regelmäßiges Ausputzen von Verwelktem notwendig.

Bild 4a: Bienenweide-Rosen
Bild 4b: Bienenweide-Rose

Englische Rosen (Austin)

'The Generous Gardener': Kompromiss für eine besondere Stelle im Garten; zartrosa Blüte, stark duftend, voll geöffnet können Insekten zu Staubgefäßen vordringen, öfterblühend; Kletterrose, Höhe bis 4,5 m; gute Blattgesundheit.

'Kew Gardens': Bild 5 Preisgekrönt; bildet große Dolden kleiner ungefüllter, weißer Blüten mit goldgelben Staubgefäßen; fast ununterbrochen durchblühend; Strauchrose, Höhe und Breite 1,25 m; für große Kübel geeignet, gute Blattgesundheit.

Bild 5: Kew Gardens
Bild 6: The Lark Ascending

'The Lark Ascending': Bild 6 Halbgefüllt, hell apricot, leichter Duft; Strauchrose, Höhe 1,5 m, Breite 1,25 m; gesundes Laub.

Bild 7: Wild Edric

'Wild Edric': Bild 7 Preisgekrönt; halbgefüllte Blüten, dunkelrosa, intensiver Duft; öfterblühend; Strauchrose, Höhe und Breite je 1,25 m; mittelgesundes Laub.

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