Gartenschätze: Lust aufs Land

Bild 1: Karotten ernten

Einleitung

August 2016 Sommerfrische und Bauerngärten, Blumenpflücken und selbst angebautes Gemüse, altes Kräuterwissen und schöne Erbstücke: Die neue Lust aufs Landleben wirkt als Gegenpol zum modernen Alltag. Wohl dem, der einen Garten hat! Er ist wieder näher an der Natur, am Wechsel der Jahreszeiten, am Echten, selbst von Hand Geschaffenen. Das Gute daran ist: Sie können das tun, was Ihnen Spaß macht. Denn im Gegensatz zu unseren Altvorderen sind wir nicht auf die Selbstversorgung angewiesen. Wie entspannend!

Meine Karotten sind die Besten! nach oben

In früheren Zeiten war der Ziergarten das Hobby reicher Leute. Die in den seltensten Fällen selber anpackten. Alle anderen kultivierten Flecken Erde dienten der Gewinnung von Lebensmitteln. Von denen man oft sogar noch einen Zehnt an die obersten Herrschaften abzutreten hatte. Zum Glück gehören diese Gepflogenheiten bei uns der Vergangenheit an. Wer heute Karotten anbaut Bild 1, tut dies, weil er Spaß daran hat. Und weil es einfach besser schmeckt. Gesünder ist es obendrein. Mal abgesehen von dem höheren Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen, den das frisch geerntete Gemüse hat − die körperliche Aktivität tut mindestens genauso gut.

Auf die Erntemenge kommt es überhaupt nicht an. Im Gegenteil. Wer bislang noch wenig Erfahrung mit dem Anbau von Gemüse und Obst zu tun hatte, fängt am besten klein an. Für den Einsteiger empfehlen sich unkompliziert zu kultivierende Arten wie Erdbeeren, Herbst-Himbeeren, Pflück- und Asia­salat, Karotten, Zucchini, Kohlrabi, Radieschen, Mangold und Buschbohnen. Mit den ersten Erfolgserlebnissen kommt die Erfahrung. Wenn dann mal etwas nicht ganz so gelingt wie erhofft, klappt es beim nächsten Mal bestimmt schon viel besser.

Bild 8: Gartenkräuter und eigener Honig.

Vielen reicht bereits ein Kräuterbeet mit Schnittlauch, Thymian, Sauerampfer, Liebstöckel und Zitronenmelisse. Der Bauerngarten-Tradition nach wachsen im Kräutergarten neben den Würzpflanzen auch Arten mit heilkräftigen Inhaltsstoffen. Schließlich war man auf Medizin aus dem Garten angewiesen. Ringelblumensalbe Bild 8, zum Beispiel, ist mit Pflanzenöl und Bienenwachs leicht anzurühren und hilft, damals wie heute, bei kleinen Wunden und leichten Verbrennungen.

Die Schmucken Seiten des Bauerngartens nach oben

Bild 2: Dahlien

Tatsächlich gehörten und gehören Blumen auch einfach so zur Zierde in den Bauerngarten. Ob in den typischen, mit Buchs eingefassten Beeten oder im Gemüsegarten: Dahlien (Bild 2 + Bild 3), Stockrosen Bild 4, Pfingstrosen, Sonnen- und Studentenblumen, Löwenmäulchen, Zinnien sowie Rosen liefen nebenbei mit und dienten vornehmlich der Freude. Der klassische Bauerngarten präsentiert sich dabei möglichst bunt und fröhlich. Wer mehr für den etwas "feineren" Landhausgarten übrig hat, wählt für das Blütenvergnügen die gleichen Blumen, doch eher in pastelligen Ton-in-Ton-Kombinationen.

Bild 3: Dahlien
Bild 4: Stockrosen

Ansonsten sorgen natürliche Materialien und liebevoll ausgesuchte Accessoires für das anheimelnde Flair des Landlebens. Eine alte Bank, in Ehren ergraut, erzählt demjenigen, der sich Zeit zum "Zuhören" nimmt, Geschichten von Wind und Wetter sowie dem Lauf der Jahre. Ein Staketenzaun, und wenn es nur ein kurzes Teilstück im Blumenbeet ist, schafft Bauern­garten-Atmosphäre. Erst recht, wenn Krüge und Kannen aus Omas Schränken, kopfüber darauf gesteckt, die Blicke auf sich ziehen Bild 7. Körbe und Flechtzäune sind ebenfalls tradi­tionelle Elemente. Daran erinnern die schicken Beeteinfassungen in aktueller Flechtoptik (Bild 6 von www.keimzeit-saatgut.de). Ebenso praktisch wie dekorativ sind Pflanzenschilder, die auch mal in Tafelform (Bild 5 Keimzeit) daherkommen können. Wenn sie gerade nicht Mangold oder Zucchini benennen müssen, beschriften Sie sie vielleicht mit sinnigen Garten- oder Lebensweisheiten. "Heute nur faulenzen" ruft bestimmt das eine oder andere Lächeln hervor, und unterstützt zudem die gewünschte positive Wirkung des Gartens. Faulenzen hat seinen schlechten Ruf nämlich zu Unrecht: Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass der Mensch vor allem durch Nichtstun auf neue Ideen kommt und danach sogar schneller vorankommt.

Bild 5: Pflanzenschilder in Tafelform
Bild 6: Beeteinfassungen in Flechtoptik
Bild 7: Krüge und Kannen aus Omas Schränken auf dem Staketenzaun

Von Honigmachern und Mäusejägern nach oben

Bild 12: Igel fressen Schnecken

Ohne Tiere kamen die Landleute von einst nicht aus. Freilich standen seinerzeit deren "Dienstleistungen" im Vordergrund. Hunde schützten Haus, Hof und Herde. Katzen Bild 10 kümmerten sich um Körnerdiebe wie Mäuse. Hühner legten Eier, Bienen bestäubten das Obst und lieferten süßen Honig, als Zucker noch Mangelware war. Hunde und Katzen müssen sich ihr Futter längst nicht mehr verdienen: Sie sind als fell­tragende Freunde zu Begleitern des Menschen geworden. Die sich natürlich im Bauerngarten von heute wunderbar machen! Und wenn man sich lediglich über ihr Spiel oder die kuriose Platzwahl für das Nickerchen amüsiert. Für tierische Gartenbesucher aus der Natur begeistert man sich oft ebenso, besonders wenn sie Schnecken fressen wie Igel Bild 12.

Bild 10: Katzen
Bild 11: Hühnern
Bild 9: Imkern

Als lohnendes Hobby hat mittlerweile die Haltung von Bienen Bild 9 oder Hühnern Bild 11 wieder hohe Konjunktur. Gartenkräuter und eigener Honig (Bild 8, siehe oben), die Eier frisch aus dem Nest − das passt zur neuen Lust aufs Landleben: Man weiß, wo die Nahrungsmittel ­her­stammen. Und das fühlt sich richtig gut an!

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