Bauen: Mein Wintergarten, mein Wohlfühlort

Einleitung

Dezember 2022 Mehr Sonne, mehr Licht, mehr Platz: Ein Wintergarten ist immer etwas Besonderes. Doch wie nutzt man diesen am besten? Als zweites Wohnzimmer oder als gemütlichen Rückzugsort, als Home-Office oder doch eher klassisch als Gewächshaus für Pflanzen? Wie sich der Wintergarten letztlich nutzen lässt, hängt von seiner grundlegenden Konstruktion ab …

Wohnwintergarten

Wintergarten oder Glashaus? nach oben

Kaltwintergarten

Die Wintergartentypen lassen sich grob in zwei Kategorien einteilen: Wohnwintergarten und Kaltwintergarten. Während der Kaltwintergarten im Laufe der Jahreszeiten den Außentemperaturen folgt und im Winter nur an sonnigen Tagen einen angenehmen Aufenthalt bei milden Temperaturen bietet, ist der Wohnwintergarten als zusätzlicher Wohnraum ganzjährig zu nutzen.

Möchten Sie Ihren Wintergarten auch in der kalten Jahreszeit intensiv nutzen, bietet sich ein Wohnwintergarten an. Dabei handelt es sich um einen richtigen Anbau mit allen dabei anfallenden Anforderungen: Der Wohnwintergarten muss an die Haustechnik angeschlossen werden, weil eine Heizung benötigt wird. Er braucht ein gedämmtes Fundament, um Wärmeverluste an das Erdreich zu vermeiden. Außerdem müssen bei einem Neubau eines Wohnwintergartens die aktuellen energetischen Anforderungen erfüllt werden.

Die Nutzungsmöglichkeiten eines Wohnwintergartens sind nahezu unbegrenzt und hängen jeweils von Ihren Wünschen ab. Planen lässt sich vieles. Daher ist es umso wichtiger, sich vor der Umsetzung des Traums vom Wintergarten zunächst Gedanken zu machen, welche Anforderungen der neue Wohnraum aus Glas in Zukunft erfüllen soll.

Wohnen oder essen? nach oben

Am Esstisch inmitten grün bepflanzter Umgebung hat das Essen seinen ganz eigenen Reiz.

Wer seinen Wintergarten mit Couch und Couchtisch, Bücherregalen und Schrankwänden ausstattet, bekommt ein lichtdurchflutetes Wohnzimmer. So ist der Wintergarten zu jeder Jahreszeit der Lebensmittelpunkt im Haus. Ist der Wintergarten als separater Raum abgetrennt, kann er zu einem „Zweit-Wohnzimmer“ werden, in das sich die Bewohner zurückziehen können, wenn im eigentlichen Wohnbereich beispielsweise ferngesehen wird.

Wer gutes Essen und Dinner-Partys liebt, hat mit dem Wintergarten den passenden Rahmen für unvergessliche Abende: Am Esstisch inmitten grün bepflanzter Umgebung hat das Essen seinen ganz eigenen Reiz. Ist der Wintergarten vom Wohnbereich getrennt, sind selbst geruchsintensive Leckereien wie Fondue oder Raclette kein Problem mehr. Der Wintergarten lässt sich gut lüften und Essensgerüche sind schnell vertrieben.

Auf diese Punkte müssen Sie achten: nach oben

  • Isolierverglasung
  • Dämmung
  • Heizung
  • Eindeckung
  • Fundament und Bodenbelag
  • Beschattung
  • Lüftung

Oder lieber kochen? nach oben

Bei einem neu geplanten Haus oder einem Umbau, bei dem Sie viele Gestaltungsfreiheiten haben, lässt sich auch die Küche in einem Wintergarten planen. Der frühere Funktionsraum wird ohnehin immer mehr zum wichtigen Lebensmittelpunkt, der mit dem Wohnbereich verschmilzt. Ein weiterer Vorteil: Basilikum oder Chili – alles ist immer griffbereit. Denn Küchenkräuter finden im Wintergarten gute Wachstumsbedingungen. Ist der Wintergarten ein nachträglicher Anbau, können Sie auch überlegen, sich eine zweite Außenküche einzurichten. Die notwendigen Anschlüsse dafür lassen sich im Vorfeld direkt mit einplanen, wenn mit dem Fachbetrieb die Wünsche und Erwartungen an den Wintergarten besprochen werden.

Küche mit Sonnenschein
Pflanzen finden im Wintergarten die idealen ­Wachstumsbedingungen.

Hitzestau? Nein danke! nach oben

Pflicht ist im Wintergarten eine Beschattung mit (Schräg-)Rollläden, Jalousien oder Faltstores.

Für einen Wohnwintergarten bedarf es einer Reihe weiterer Maßnahmen, um ganzjährig eine angenehme Wohnatmosphäre zu schaffen. Beispielsweise kann das Raumklima nicht allein von der Verglasung reguliert werden. Da wäre einmal die Lüftung, die generell in zwei Arten unterteilt werden kann. Mittels natürlicher Lüftung kann warme Luft über Dach- oder Seitenfenster entweichen, bei der motorischen Lüftung kommt es durch Radiallüfter zum Luftaustausch.

Pflicht ist im Wintergarten außerdem die Beschattung mit innen- und/oder außenliegendem Sonnenschutz wie (Schräg-)Rollläden, Jalousien oder Faltstores. Sie halten im Sommer die Sonnenstrahlen vom Wohnraum fern, im Winter verbessern sie sogar teilweise den Wärmeschutz. Innen eignen sich – nicht zuletzt als attraktiver Sichtschutz fürs Fenster – Volants, Faltstores, Innenrollos, Lamellenvorhänge und Schiebepaneele, auch normale Vorhänge sind denkbar.

Das Glashaus nach oben

Bei diesem Laltwintergarten wird auf eine Heizung verzichtet.

Wenn es nur um einen Rückzugsort im Freien geht, der Wind und Wetter trotzt, ist vermutlich eine Terrassenüberdachung mit seitlichen Glaselementen genau das Richtige. Bei diesem Anbau – auch als Kaltwintergarten oder Glashaus bezeichnet – wird auf eine Heizung verzichtet. Ausgestattet mit Falt- oder Schiebewandsystemen schützt das Glashaus die Terrasse. Im Sommer können die Glaselemente einfach zu Seite geschoben werden und eine „Freisitz-Atmosphäre“ mit offenem Übergang in den Garten entsteht. Während der Übergangszeiten zeigt sich das Glashaus dann von seiner stärksten Seite: Mithilfe des Wetterschutzes können Sie die Freiluftsaison erheblich verlängern: trotz Wind und Regen das Frühstück im Freien genießen oder die Gartenparty im Herbst feiern. Im Winter erwärmt die Sonne den Raum hinter Glas sehr schnell. Als Pufferzone ist das Glashaus das ideale Bindeglied zwischen innen und außen und kann sogar helfen, Heizkosten zu sparen.

Grüne Oase nach oben

Stauden und andere Gewächse, die in Kübeln gepflanzt sind und den Sommer unter freiem Himmel verbringen, finden im ungeheizten Glashaus einen geschützten Ort für ihre Winterruhe. Allerdings kann bei einem reinen Kaltwintergarten die Temperatur im Winter auch mal in den Minusbereich abrutschen. Das bedeutet, dass die Pflanzen entsprechend winterhart sein müssen. Das gilt auch für die Pflanzen, die dauerhaft in dem Wintergarten angepflanzt werden.

Pflanzen im Wohnwintergarten nach oben

Der klassische Wohnwintergarten weist idealerweise Temperaturen zwischen 20 und 25 ºC auf. Hier fühlen sich vor allem tropische sowie einige mediterrane Pflanzen wohl. Dazu gehören Orchideen und Palmen, aber auch manche Kakteen und Sukkulenten. Außerdem gedeihen hier viele wärmeliebende Küchenkräuter, wie Buschbasilikum oder Afrikanisches Zitronenkraut.

Frostsicherheit mit kleiner Heizung nach oben

Eine Besonderheit des kalten Wintergartens ist der frostfreie Wintergarten, bei dem ein „Frostwächter“ eingesetzt und minimal geheizt wird – und zwar so viel, dass die Temperaturen nicht unter 0 °C sinken. Eine flexiblere Nutzung bietet der Wintergarten mit einer zumindest kleinen Heizung. So vermeidet man Frost im Inneren des Glasanbaus und dieser lässt sich für einen kurzen Zeitraum aufheizen und etwa für Geburtstage oder andere Feiern nutzen. Geeignet als Heizung zur Frostsicherheit bzw. zum kurzzeitigen Erwärmen der Temperatur im Wintergarten sind zum Beispiel:

  • Infrarotstrahler
  • Elektro-Fußbodenheizung
  • Kaminofen
  • Elektro- oder Bio-Ethanol-Kamin
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