Einrichten & Wohnen: Schlafen Sie gut!

Einleitung

Januar 2021 Wer morgens mit verspanntem Nacken und Rückenschmerzen aufwacht oder sich wie gerädert fühlt, sollte zuallererst sein Bettsystem und die Matratze kritisch prüfen. Wie lange hält eigentlich eine Matratze? Sollte sie eher fest oder weich sein? Was man vor dem Probeliegen wissen sollte.

Gut ein Drittel unseres Lebens verbringen wir im Schlaf. Eine passende Schlafunterlage, bestehend aus Matratze, Lattenrost und Bettgestell ist die wichtigste Voraussetzung für einen erholsamen Schlaf. Die Formel für ein perfektes Bett lautet: stützen und entlasten. Im liegenden Zustand entspannt sich die Rückenmuskulatur, wenn die natürliche S-Form des Rückgrats an Schultern und Hüften entlastet wird. Beine und Taille werden dabei immer abgestützt. Bildet die Wirbelsäule in der Seitenlage eine Gerade, ohne einzuknicken, ist das Bettsystem perfekt. Außerdem raten Experten, etwa alle acht Jahre die Matratze auszutauschen. Denn mit der Zeit verliert auch die beste Matratze an Qualität – sie federt nicht mehr so gut und liegt sich in der Mitte durch. Außerdem sammeln sich in der Matratze Schweiß und Hautreste, was auf Dauer unhygienisch wird.

Die ideale Matratze nach oben

Gibt es eigentlich die perfekte Matratze für alle? „Nein“, sagt Martin Auerbach, Geschäftsführer vom Fachverband Matratzen-Industrie e. V. aus Wuppertal. „Bei der Matratze gibt es auf der einen Seite objektive, nachprüfbare Produkteigenschaften, wie den Härtegrad, Dauerhaltbarkeit usw. Sie können eine erste Orientierung geben. Damit die Matratze perfekt zu mir passt, muss sie meinen persönlichen Bedürfnissen entsprechen und ich muss mich darauf wohl fühlen.“ So gibt es jede Menge Matratzenarten – auch für Seitenschläfer, Bauchschläfer oder für Menschen, die sehr unruhig schlafen oder nachts stärker schwitzen.

Im Siegeldschungel nach oben

Siegel können eine erste Orientierung geben, bilden aber grundsätzlich nur die objektiv messbaren Produkteigenschaften wie Druckverteilung, Härtegrad, Haltbarkeit ab. Die entscheidenden Fragen für Verbraucher sind: Wer ist der Siegelgeber (ist er seriös)? Welche Qualitätsstandards genau attestiert das jeweilige Siegel (sind diese für mich relevant)? Gütesiegel können Orientierung geben, dienen gleichzeitig aber auch der Verkaufsförderung. Für alle Siegel gilt, dass Hersteller die Lizenz kaufen, um damit zu werben. Das lässt aber nicht den Umkehrschluss zu, dass Produkte ohne diese Siegel eine geringere Qualität haben. Manche Matratzenhersteller entscheiden sich bewusst gegen die Siegelnutzung, weil ihnen die Anforderungen nicht weit genug gehen oder sich diese kaum von den gängigen Normen für Matratzen unterscheiden Zu den verbreitetsten Gütesiegeln für Matratzen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) zählen:

OEKO-TEX Standard 100 – gibt Aufschluss über schadstoffgeprüfte Qualität textiler Bestandteile.

Umweltzeichen Blauer Engel (DE-UZ 119) – enthält ebenfalls im Wesentlichen Schadstoffgrenzwerte. Zusätzliche Qualitätsanforderungen an die Gebrauchstauglichkeit stützen sich auf die oben genannten Normen.

Für den Blauen Engel rechnet der Fachverband Matratzen-Industrie e. V. mit einer Erweiterung des Kriterienkatalogs, damit künftig auch der Einsatz von Recyclingmaterial, Recycling- und/oder Kreislauffähigkeit von Materialien und Produkten einfließen können. Dieser Aspekt wird in Zukunft mit Sicherheit stark an Bedeutung gewinnen.

Stiftung Warentest – Hersteller können eine Lizenz zur Werbung mit ihrer Testnote erwerben. Besonders die Werbung als „Testsieger“ hat in Deutschland einen hohen Stellenwert.

Made in Germany – hier gilt es zu hinterfragen, ob das wirklich für den Großteil der Produktionsschritte zutrifft.

(Quelle Fachverband Matratzen-Industrie e. V.)

Probeliegen nach oben

Testen Sie die Matratze in bequemer Kleidung.

Für den Matratzenkauf sollten Sie sich Zeit nehmen, denn um die optimale Matratze zu finden, muss man unterschiedliche Modelle ausprobieren. Achten Sie beim Probeliegen in bequemer Kleidung auf Ihr persönliches Empfinden! Legen Sie sich am besten so hin, wie Sie am liebsten schlafen. Wer gerne auf der Seite schläft, sollte die Matratze auch so testen. Probieren Sie verschiedene Modelle aus (Federkern, Latex, Kaltschaum, unterschiedliche Preislagen). „Grundsätzlich kann man sagen, dass Federkernmatratzen stärker nachschwingen als Kaltschaum. Das liegt an den Stahlfedern, die im Inneren der Matratze verbaut sind. Dagegen passt sich eine Matratze mit Viskoschaum den Körperkonturen an und lässt den Körper ins Material einsinken. Deshalb heißt es: Ausprobieren und vergleichen, um herauszufinden, mit welchem Liegegefühl man sich am wohlsten fühlt“, erklärt Martin Auerbach.

Am besten morgens testen nach oben

Der Fachhändler prüft, ob Ihre Wirbelsäule auf der Matratze gut gelagert wird. So sollten etwa Schulter- und Beckenbereich immer etwas tiefer in die Matratze einsinken können, damit die Wirbelsäule sich nachts in ihrer natürlichen Position erholen kann. „Auch das persönliche Wärmeempfinden macht einen Unterschied: Für Menschen, die stark schwitzen, bieten Federkernmatratzen den Vorteil, dass mit den Federn im Inneren eine gute Durchlüftung der Matratze verbunden ist. Dagegen haben Schaummatratzen – egal ob Latex-, Kalt- oder Viskoschaum – eher wärmende Eigenschaften und eignen sich daher für Menschen, die nachts schnell frieren“, erklärt Experte Auerbach. Ein guter Berater weiß meist nach drei bis fünf Versuchen, welche ergonomische Passform ein Körper hat und welche Matratzen in Frage kommen. Und: Matratzen testet man am besten vormittags – schön ausgeruht. Am Abend fühlt sich der Körper erschöpft an, und jedes Bett erscheint dann gemütlich.

Harte oder weiche Matratze? nach oben

Die meisten Matratzen werden in verschiedenen Härtegraden angeboten, manche Hersteller unterscheiden „weich“, „mittel“ und „hart“, andere bieten sogar fünf Ausführungen an. Der Härtegrad gibt eine erste Orientierung darüber, ob die Matratze eher fest oder weich ist. Allerdings sollte man sich nicht durch die unterschiedlichen Härtegrad-Einstufungen der Hersteller verunsichern lassen. Die Deklarationen in diesem Bereich sind noch nicht einheitlich geregelt, deshalb ist es wichtig, bei jeder Matratze selbst auszuprobieren, welcher Härtegrad ideal für mich ist.

Wie wichtig ist der Lattenrost? nach oben

Ein Lattenrost muss auf die Matratze abgestimmt sein.

„Wir sprechen von einem Schlafsystem, wenn Matratze und Lattenrost aufeinander abgestimmt sind und die Eigenschaften beider Elemente optimal zum Tragen kommen.

Wenn ich eine super flexible Matratze auf einen starren Rollrost lege, behindern sich die Eigenschaften gegenseitig. Umgekehrt gilt das genauso: Eine stufenlos verstellbare Unterfederung kann ihre Wirkung nur dann entfalten, wenn die Matratze all diese Bewegungen auch mitmacht “, so Auerbach. Je nach Modell lassen sich Fuß- und Kopfteil per Hand oder elektrischem Motor in einem bestimmten Winkel justieren. Wie variabel ein Lattenrost sein muss, kommt auf die Gewohnheiten des Schläfers an. Statt eines herkömmlichen Lattenrosts setzen sich Tellersysteme aus Massivholztellern mit dreidimensional beweglichen Federkörpern immer mehr durch.

Was spricht für „Made in Germany“? nach oben

Matratzen sehen nur auf den ersten Blick gleich aus. Fragen Sie nach der Herkunft von Matratzen und vergleichen Sie Qualität und Verarbeitung. Dazu Martin Auerbach: „Auch bei Matratzen steht „Made in Germany“ für hohe Qualitätsmaßstäbe. Das umfasst neben dem hochwertigen Produktdesign beispielsweise auch, dass Matratzen aus Deutschland schadstoffgeprüft sind und strenge Grenzwerte einhalten. Die Nähe zum Produktionsstandort wirkt sich unmittelbar positiv aus, denn die kürzeren Transportwege schonen zugleich das Produkt und die Umwelt.“

Das passende Bett nach oben

Für besseres Schlafen sind Design und Material des Bettes zweitrangig. Zwar soll Zirbenholz den Schlaf verbessern, das ist aber wissenschaftlich noch nicht belegt. Beliebt ist das klassische Vierpfosten-Bett aus Naturholz. Neben dem stattlichen Eindruck, den das Bett erweckt, lassen sich mit einem hölzernen Gestell – im Gegensatz zu Metallbetten – eventuelle elektrische Spannungen vermeiden. Polsterbetten mit individuellen Kopfteilen sorgen für Gemütlichkeit. Die Standardbettlänge misst in Deutschland 2 m. Grundsätzlich sollte das Bett aber immer 20 cm größer sein als der Schläfer. Das bedeutet für einige, dass ein Standardbett und -matratze zu kurz sind. Experten empfehlen eine Mindestbreite von 90 cm für ein Einzelbett. Außerdem ist die Höhe ein wichtiger Aspekt. Die Standardhöhen reichen von etwa 40 bis 50 cm. Die sogenannte Komforthöhe liegt zwischen 50 und 60 cm. Diese Betthöhen erleichtern das Aufstehen und Hinlegen ungemein.

Vierpfosten-Bett aus Naturholz
Polsterbett mit individuellem Kopfteil

Boxspringbett und Federung nach oben

Liebhaber hochwertiger Boxspringbetten schwärmen von einem Liegegefühl „wie auf Wolken“. Das Besondere an Boxspringbetten ist ihre Federung, denn anstelle eines Lattenrostes und einer Matratze werden hier mehrere Polsterschichten übereinander gestapelt. Der Aufbau eines Boxspringbetts sieht so aus: Der Lattenrost wird durch das namensgebende „Boxspring“ ersetzt, einen Unterbau aus einem festen Holzrahmen, in den ein Federkernsystem eingearbeitet ist. Über diesem gepolsterten Untergestell liegt die eigentliche Matratze, die ebenfalls mit Bonnellfedern oder einem Taschenfederkern gefüllt ist. Bei einem Doppelbett kann man auch zwei unterschiedliche Matratzen mit verschiedenen Härtegraden wählen. Den Abschluss bildet ein dünner Topper, der bei zwei Einzelmatratzen die Besucherritze verdeckt. Der Topper ist schön weich, während Sie die Matratze und das Boxspring im Schlaf stützen und für eine angenehme Position sorgen.

Aufbau eines Boxspringbetts
(1) Topper
(2) Matratze mit Bonnellfedern oder Taschenfederkern
(3) Boxspring (ersetzt den Lattenrost)
(4) fester Holzrahmen

Der vielschichtige Aufbau von Boxspringbetten sorgt für eine Liegehöhe zwischen 50 und 70 cm, die Ihnen das Aufstehen aus dem Bett und den Einstieg erleichtern. Das ist komfortabel. Eine angenehme Sache. Das wird als sehr angenehm empfunden.

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