Feuer und FlammeSeite 2

Einleitung

September 2020

Ältere Kaminöfen – austauschen oder nicht? nach oben

Öfen, die vor 1995 eingebaut wurden und zu viele Schadstoffe ausstoßen, müssen bis Ende 2020 stillgelegt, nachgerüstet oder ersetzt werden. Ob der Ofen zu alt ist, erkennt man anhand der Abgaswerte. Sie stehen in der Herstellerbescheinigung, werden aber auch vom Schornsteinfeger gemessen. Stellt dieser fest, dass der alte Kamin- oder Kachelofen mehr als vier Gramm Kohlenstoffmonoxid und 0,15 g/m3 Staub Abgasluft ausstößt, ist der Ofen sprichwörtlich aus. Die Alternative, einen Staubfilter nachrüsten zu lassen, ist in den meisten Fällen unwirtschaftlich und technisch nicht sinnvoll. Anders bei Kachelöfen: Hier lassen sich ohne großen Aufwand alte Heizeinsätze erneuern. Hilfe bei der Einordnung bietet die „Feuerstättenampel“ die auf www.ratgeber-ofen.de unter „Downloads“ zu finden ist. Anhand des Typenschildes am Ofen und der Ampelfarben wird das technische Alter bestimmt.

Kaminöfen für jede Raumgröße nach oben

Specksteinkaminöfen sorgen für eine gleichmäßige und langanhaltende Wärme, hier von Contura.

Kaminöfen finden eigentlich überall Platz. Der Raum sollte mindesten 12 m2 messen und einen Boden haben, der das Gewicht des Ofens trägt. Der beste Platz für den Ofen hängt von den räumlichen Gegebenheiten ab. In einer offenen Wohn-Ess-Ebene bietet es sich an, den Ofen zwischen beiden Bereichen aufzustellen. So hat man am Essplatz und auf dem Sofa etwas von der Strahlungswärme. Kaminöfen mit verglasten Seiten machen den Blick aufs Feuer aus verschiedenen Richtungen möglich. Eine besonders edle Variante ist der Tunnelkamin: Hierbei wird der Ofen in eine Trennwand im Gebäude integriert – das ist nicht nur ein toller Blickfang, sondern spart auch zusätzliche Stellfläche für den Ofen ein. Eine weitere Alternative sind an der Wand befestigte Kaminöfen. Für offene Essbereiche werden Zusatzfunktionen zum Warmhalten, Kochen oder Backen gerne genutzt.

Der ideale Standort nach oben

Wichtig: Beachten Sie den Sicherheitsabstand zu Möbeln.

Grundsätzlich darf der Kaminofen nicht direkt neben brennbaren Materialien wie etwa Holzpaneelen, Möbeln oder Vorhängen stehen. Rund um das Ofenrohr beträgt der Mindestabstand 40 cm. Auf einem Holzboden muss zusätzlich eine Bodenplatte aus Glas, Stein oder Stahlblech zum Schutz vor herausfallender Glut angebracht werden. Sie sollte den Ofen nach vorne um 50 cm, an den Seiten um 30 cm überragen.

Die passende Heizleistung nach oben

Damit der Ofen angenehme Wärme liefert, muss die Heizleistung zum Raum und zum Gebäude passen. Diesen Aspekt vernachlässigen viele Hausbesitzer. Ein überdimensionierter Kamin mit zu viel Heizleistung verwandelt das Wohnzimmer schnell in eine Sauna. Damit das nicht passiert, sollte vor dem Ofenkauf klar sein, wie viel Heizleistung der Raum braucht und verträgt. Das kann der Ofen- oder Heizungsbauer vorher berechnen. Die Heizleistung wird in Kilowatt (kW) angegeben. Als Faustregel gilt: Zur Erwärmung von 10 bis 20 m2 Wohnfläche ist etwa 1 kW Heizleistung nötig.

Beim Anzünden ist es wichtig, möglichst schnell hohe Temperaturen zu erreichen. Dies gelingt am besten mit dünn gespaltenem Holz und handelsüblichen Anzündern. In dieser Phase benötigt das Feuer viel Sauerstoff. Deshalb die Luftzufuhr höher einstellen! Sobald sich ausreichend Glut gebildet hat, können größere Holzscheite oder Briketts nachgelegt werden. Anschließend sollte die Luftzufuhr gedrosselt werden, um einen langsamen und gleichmäßigen Abbrand zu erzielen. Beachten Sie diese Grundregeln, ist das Heizen mit Holz – dank seiner CO2-neutralen Verbrennung und niedriger Kosten – ein Beitrag zum Klimaschutz und eine Entlastung der Haushaltskasse.

Ihr Bezirksschornsteinfeger weiß Rat nach oben

Der erste Ansprechpartner ist in der Regel der Schornsteinfeger oder die Schornsteinfegerin. Die Experten müssen die Anlage abnehmen, bevor sie in Betrieb gehen darf, daher ist es gut, sie von Anfang an in die Planung mit einzubinden.

Folgende Fragen sollten Sie vorher klären:

  • Ist ein Schornstein vorhanden?

  • Ist der Schornstein bereits belegt? Sind andere Heizsysteme angeschlossen?

  • Gibt es brennbare Bauteile/Gegenstände in der Nähe des gewünschten Aufstellortes? Gibt es eine luftabsaugende Dunstabzugshaube oder Lüftungsanlage in der Wohneinheit?

  • Erhält der Ofen genügend Verbrennungsluft?

  • Wo soll der Brennstoff lagern?

Tipps für den Kaminofenkauf nach oben

  • Feuerstätten für feste Brennstoffe gibt es beim Kachelofenbauer, in Kaminstudios, beim Fachhandel und in Baumärkten.

  • Ist der gewünschte Kaminofen nach DIN EN 13240 zugelassen und trägt das CE-Zeichen?

  • Nehmen Sie den Kaminofen unter die Lupe und prüfen Sie:

    • die Stabilität des Korpus.
    • die Stärke der Teile, die dem Feuer ausgesetzt sind.
    • die Beschaffenheit der Feuerraumtür und des Feuerraumes.

  • Ist die Ascheentsorgung komfortabel?

  • Lassen Sie sich bei der Dimensionierung beraten.

Schon gewusst? nach oben

Der Selbsteinbau gehört zu den anspruchsvollen „Doit-yourself“-Arbeiten und erfordert spezielle Kenntnisse. Besser: Einen Profi beauftragen. In einigen Bundesländern ist es notwendig, sich die fachgerechte Aufstellung des Gerätes bestätigen zu lassen.

Fragen rund ums Energiesparen und effizientes Heizen beantwortet die Energieberatung der Verbraucherzentrale. Beraten wird online, telefonisch, deutschlandweit an über 800 Standorten oder beim Verbraucher Zuhause. Das Besondere daran: Viele Beratungen sind durch die Förderung des BMWi kostenlos. Weitere Informationen zur interessenneutralen Beratung unter: www.verbraucherzentrale-energieberatung.de

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