Energie: Wärmepumpen der nächsten Generation

Einleitung

Februar 2023 Wärmepumpen gehören im Neubau zum Standard. Mittlerweile ist klar: Auch in älteren Gebäuden kann man Wärmepumpen einsetzen. Mit klimafreundlichen Kältemitteln, ausgeklügelter Technik und im schicken Design punkten die neuen Wärmepumpen.

Moderne Wärmepumpen können sowohl mit bereits vorhandener Fußbodenheizung als auch mit normalen Heizkörpern effizient arbeiten.

Auch das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat nach Forschungen bestätigt, dass es möglich ist, Wärmepumpen ökologisch und ökonomisch erfolgreich in älteren Gebäuden einzusetzen: Demnach sind Wärmepumpen in der Lage, auch in nicht komplett sanierten Bestandsgebäuden die notwendige Wärme zu liefern. Es sollte aber vorher sehr genau abgewogen werden, ob sich die Investition in die Wärmepumpe lohnt.

Wichtig zu wissen: Wärmepumpen benötigen Strom, um ein Gebäude zu heizen. Je stärker das Gerät heizen muss, desto mehr Strom ist erforderlich. Das lässt die Stromkosten ansteigen, wenn das Gebäude ohne weitere Maßnahmen, etwa Wärmedämmung, nicht für den Einsatz einer Wärmepumpe geeignet ist. Im Einzelfall können schon Maßnahmen, wie der Austausch einzelner Heizkörper oder eine Teilmodernisierung der Gebäudehülle, etwa der Fenster oder des Daches reichen, um mit einer Wärmepumpe eine angenehme Wohntemperatur zu erhalten. Vorab sollte auf jeden Fall in einer Energieeffizienzberatung der energetische Zustand des Hauses erfasst werden. Dabei wird ermittelt, welche Wärmepumpe am besten zum Haus passt und welche Sanierungsmaßnahmen diese noch effizienter machen würden.

Stichwort Effizienz nach oben

Mit ausgeklügelter Technik und im schicken Design punkten die neuen Wärmepumpen.

Effizient sind Wärmepumpen vor allem dann, wenn sie mit einer niedrigen Vorlauftemperatur arbeiten. Diese liegt im Idealfall bei rund 35 bis 55 °C, also etwas unter den bei älteren Öl- und Gasheizungen üblichen 60 bis 70 °C. Damit das Haus auch bei einer niedrigen Vorlauftemperatur warm wird, müssen die Flächen, die die Wärme übertragen, entsprechend groß sein. Ideal dafür ist eine Fußboden- oder Wandheizung. Eine Alternative zum aufwendigen Einbau einer Fußbodenheizung ist der Tausch von bestehenden Heizkörpern gegen größere oder spezielle Niedertemperaturheizkörper mit einer deutlich vergrößerten Wärmeübertragungsfläche.

Außerdem sollte eine Wärmepumpe gewählt werden, die speziell in der Modernisierung auch bei max. 55 °C Vorlauftemperatur noch eine hohe Effizienz aufweist. Sie arbeitet mit Propan als Kältemittel, wodurch Vorlauftemperaturen von bis zu 70 °C selbst bei sehr kalten Außentemperaturen technisch möglich sind. „Auch hier sollte man sich aber immer gut beraten lassen“, empfiehlt Hans-Jürgen Nowak von der Initiative Wärme plus. „Ein Energieberater kann beurteilen, ob damit auch an den kältesten Tagen des Jahres eine ausreichende Wärmebereitstellung möglich ist.“

Eine Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus im Bestand hat im effizienten Betrieb eine Stromaufnahme von 2,5 kW und kann damit rund 10 kW Wärme erzeugen. „Sie kann daher rund das 4-fache an thermischer Energie erzeugen als durch elektrischen Strom aufgenommen wird. Kein anderer Wärmeerzeuger arbeitet derartig hocheffizient“, erläutert Martin Bauer von dem Hersteller Wolf. Eine Wärmepumpe erzeugt in einem Bestandsgebäude im Jahresdurchschnitt aus 1 kWh Strom rund 3,5 bis 4 kW Wärme (Neubau 4,5 bis 5 kW). Jeder andere Brennstoff erzeugt aus 1 kWh Energieträger in guter Näherung 1 kW thermische Energie, da ein Verbrennungsvorgang auch Verluste aufweist. Dazu Bauer: „Allein dieser Zusammenhang zeigt das große energetische Potenzial der Wärmepumpentechnik in der Heiztechnik auf.“

Leise im Betrieb nach oben

Wärmepumpen der neuesten Generation sind leiser als ihre Vorgänger. Die tiefen und hohen, also die als besonders störend empfundenen Geräuschfrequenzen, haben viele Hersteller auf ein Minimum reduziert. Somit eignen sich moderne Wärmepumpen sowohl für kleine Grundstücke als auch für dicht besiedelte Wohngebiete. Entscheidend sind die Schall-Leistungspegel, die im technischen Datenblatt angegeben sind.

Aktuelle Luftwärmepumpen punkten mit kompakter Bauweise und benötigen wenig Platz: Sie eignen sich somit auch für kleine Grundstücke und kleinste Technikräume im Haus. Je nach Modell der Inneneinheit sind auf nur 0,4 m2 Aufstellfläche alle Komponenten des Heizungssystems integriert. Besonders niedrige Außeneinheiten lassen sich sogar unter ein Fenster stellen. Die neuen Designs der Monoblock Wärmepumpen wirken oft edel und modern. Die Bedienung ist einfach:

Per Smartphone oder Tablett lassen sich die Geräte einstellen und überwachen. Hersteller haben dazu die jeweils passende App entwickelt, mit der man die Wärmepumpe von überall steuern kann.

Wichtig: Beratung nach oben

Jedes Haus ist individuell, zudem sind regionale klimatische Unterschiede zu beachten: Bei einer Vor-Ort-Beratung prüfen Fachleute den Gebäudezustand, die vorhandenen Heizflächen und Nutzergewohnheiten. Anhand dieser Werte wird dann die Heizlast des Gebäudes und die dafür benötigte Heizleistung berechnet (waermepumpe.de/fachpartnersuche).

Übrigens gibt es beim Einbau einer Wärmepumpe im Altbau Förderungen: Zuständig ist das BAFA, das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, das entsprechende Programm heißt Bundesförderung für effiziente Gebäude, kurz BEG. Wichtig: Anträge auf Förderung müssen zwingend vor der Umsetzung des Projekts beantragt werden (bafa.de).

Energieberatung der Verbraucherzentralen nach oben

Je nach Problemstellung und persönlichen Bedürfnissen bietet die Energieberatung der Verbraucherzentrale verschiedene Beratungsformate, von der Telefonberatung bis zum ausführlichen Beratungstermin zu Hause. Sie helfen Ihnen, erneuerbare Energie in Ihrem Haushalt zu nutzen und Fördermittel für die Sanierungen Ihres Hauses zu erhalten. Die Beratung ist kostenlos (verbraucherzentrale-energieberatung.de). Im Moment müssen Sie sich allerdings auf lange Wartezeiten einstellen.

Infos im Netz nach oben

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