Einrichten & Wohnen: Schön grün! Nachhaltiges fürs Zuhause

Einleitung

November 2022 Öko-Design, Green Design oder nachhaltiges Design: Egal wie wir es nennen, das Angebot an Möbeln aus natürlichen oder gebrauchten und recycelten Materialien wächst stetig und bringt für alle Einrichtungsstile spannende Lösungen hervor.

Nachhaltiges Design hat den Anspruch, einen positiven Mehrwert zu schaffen.

Von fair gehandeltem Kaffee bis hin zu Bio-Gemüse, von pflanzlichen Milchersatzprodukten bis hin zu Fleisch und Fisch aus artgerechter Haltung: Wir achten immer mehr darauf, woher unsere Lebensmittel kommen. Das trifft auch für Möbel zu. Natürliche Materialien, wie Holz, Kork oder Textilien stehen auf der Wunschliste ganz oben, und Kunststoffe werden immer häufiger durch recyclebare Materialien ersetzt.

In puncto Nachhaltigkeit bei der Einrichtung spielen unterschiedliche Kriterien eine Rolle. Vor dem Neukauf überdenken Sie am besten zunächst die ökologischen, ökonomischen und sozialen Komponenten Ihres täglichen Bedarfs: Darunter fallen zum Beispiel die verbrauchten Ressourcen, die Art und Weise der Herstellung der Produkte, ihre Entsorgung und die faire Entlohnung der Mitarbeitenden in der Herstellungskette.

Nachhaltiges Design hat den Anspruch, einen positiven Mehrwert zu schaffen. Davon profitieren nicht nur die Hersteller und die Verbraucher, sondern in erster Linie die Umwelt. So schafft „Grünes Design“ nicht nur Konsumgüter, sondern auch Systeme, Infrastrukturen und Dienstleistungen, die alle die gleichen Ziele verfolgen.

Nachwachsendes Material nach oben

Alles beginnt mit der passenden Materialauswahl für die Produkte: Holz steht hier nach wie vor an erster Stelle – heimische Hölzer sind exotischen Arten vorzuziehen. Entscheidend ist, sowohl bei der Gewinnung, als auch der Produktion und Entsorgung von natürlichen Rohstoffen, ein schonender, regenerativer Umgang.

Aber es gibt noch weitere ökologisch sinnvolle Alternativen: Materialien, die aus nachwachsenden Rohstoffen zusammengesetzt werden und somit auch organisch sind. So zum Beispiel Naturfilz, Wolle, Kork, Linoleum, Bambus, Leinen, Algen oder Moose. Eine ökologisch verantwortungsvolle Produktion bedeutet auch, Ressourcen möglichst sparsam einzusetzen. Was könnte also nachhaltiger sein, als ausrangierte Rohstoffe wiederzuverwenden? Wo früher wertvolle Materialien nach der Nutzung achtlos entsorgt wurden, schauen heute viele Kreative und Herstellende genauer hin. Lassen sich Rohstoffe wiederverwenden, wie hoch ist der Recyclinganteil eines Produktes, ist das eingesetzte Material gesundheitlich unbedenklich?

Konsequente Kreislaufwirtschaft nach oben

Neue Materialien: Ein Bettgestell aus Pappe

Einrichtungsgegenstände zu recyceln, ist nicht mehr ganz neu. Aufgrund ihres Vintage-Looks sind Recycling-Möbel schon länger beliebt. Innovationen kommen aus anderen Branchen: Unternehmen und junge Startups denken noch einen Schritt weiter und entwickeln „Nachhaltigkeitskreisläufe“. Denn bei geschlossenen Kreisläufen werden natürliche Ressourcen geschont und gesunde Wertstoffe nach Möglichkeit immer wieder verwendet. „Cradle to Cradle“ lautet das Prinzip.

Neue Materialien: ein Stuhl inklusive Filzkissen aus PET-Flaschen.
Neue Materialien: eine Leuchte aus Holzfurnier

Beispiele sind Bekleidung aus wiederverwendetem Plastikmüll und PET-Flaschen (Polyethylenterephthalat), Taschen aus alten LKW-Planen oder Mobiliar aus alten Turngeräten. Dass Plastik nicht länger die Meere verschmutzt und Tieren zum Verhängnis werden muss, zeigen zahlreiche Beispiele für Recyclingmöbel aus Kunststoffverpackungen und Meeresplastik. So produziert beispielsweise der niederländische Möbelhersteller Vepa hochwertige Sitzmöbel mit Filz aus PET-Flaschen, die aus Grachten und dem Meer gefischt wurden.

Der österreichische Möbelhersteller Team 7 hat ähnliche Visionen: Hier wird ein eigener Wald bewirtschaftet, aus dem das Holz für die hochwertigen Möbel kommt. Das Konzept beinhaltet außerdem Reparaturen, Ausbesserungen und Anpassungen. Sollten Produkte am Ende doch entsorgt werden, sind sie vor Ort als Brennholz nützlich – hier schließt sich der ökonomische Kreislauf.

Altpapier und Kartons finden ein zweites Leben in neuen Möbelstücken, wie das Berliner Startup Room in a Box mit seinen Betten, Bänken, Hockern und Regalen aus recycelter Wellpappe beweist.

Der Teppichflor besteht zu 60 Prozent aus Jute.
Tisch „taso“ lässt sich einfach vergrößern.

Möbel fürs Leben nach oben

Grüne Erde-Produkte stehen für ökologische Konsequenz, anspruchsvolle Gestaltung, hohe Qualität und Langlebigkeit.

Prinzipiell ist erstklassiges Design schon immer nachhaltig gewesen. Ein hochwertiges Möbelstück mit zeitlosem Design können Sie lange nutzen und schließlich sogar an die jüngere Generation weitergeben. Letzteres setzt voraus, dass es sich nicht nur um möglichst robuste und widerstandsfähige Produkte handelt. Sondern um beispielsweise Stühle oder Leuchten, die uns möglichst lange gefallen und unserem Sinn von Ästhetik entsprechen. Klare Linien und schlichtes Design machen das gleiche Teil zudem auch resistent gegen sich verändernde Trends. Design, das nicht nur einem heißen Trend folgt, sondern zeitlos ist, ist also wesentlich nachhaltiger.

Thonet Freischwinger

Das deutsche familiengeführte Unternehmen Thonet ist dafür ein Beispiel. Der Hersteller hat sich von Beginn an auf langlebige puristische Möbel-Designs fokussiert – mit großem Erfolg seit 1819. So erweist sich der Stuhl Nr. 14 (heute 214) als Prototyp nachhaltigen Designs: nachwachsender Rohstoff, auf minimalen Verbrauch reduziert, leicht zu reparieren. Beliebte Klassiker zeichnen sich durch schlicht-elegante Looks und gut verarbeitete Materialien aus. Sie überleben Generationen und werden weitervererbt. Sie passen sowohl in moderne als auch in traditionell eingerichtete Räumlichkeiten.

Thonet Bugholzstuhl Nr. 214, Prototyp nachhaltigen Designs

Auch das Unternehmen Grüne Erde aus Österreich steht für ökologische Konsequenz, anspruchsvolles Design, hohe Qualität und Langlebigkeit. Seit 1983 bietet Grüne Erde rund 6.640 Einzelprodukte zum gesunden und natürlichen Wohnen, Schlafen und Leben in den Sortimenten Vollholzmöbel, Schlafprodukte, Heimtextilien, Wohnaccessoires, Naturkosmetik und ökologische Kleidung an.

Zeitloses Design: Stühle oder Leuchten, die uns möglichst lange gefallen und unserem Sinn von Ästhetik entsprechen.
Klare Linien und schlichtes Design machen das gleiche Teil zudem auch resistent gegen sich verändernde Trends.

Fair produzieren nach oben

Damit sich ein Label Nachhaltigkeit auf die Fahnen schreiben darf, muss es auch fair produzieren, denn Nachhaltigkeit bedeutet hier soziale Verantwortung. Entsprechend fallen gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne ins Gewicht, wenn es um den Möbelkauf mit gutem Gewissen geht. Außerdem sollten kurze Wege eingehalten werden. Durch regionale Rohstoffe, Herstellung und Zulieferer verbessert sich die CO2-Bilanz eines Einrichtungsgegenstands maßgeblich. Und zu guter Letzt müssen die Produkte frei von Schadstoffen sein: Ein Bett, das Schadstoffe ausdünstet, kommt für viele nicht ins Haus. Neben dem Hauptmaterial müssen auch Lacke, Lasuren und Co. gesundheitlich unbedenklich sein.

Sehen und fühlen nach oben

Gute Produkte sind intelligent und langlebig konstruiert, Parameter, die sich auch im Verkaufspreis ausdrücken. Leider gibt es keine rechtsverbindliche Definition für die nachhaltige Produktion von Möbeln. Lediglich die freiwillige Selbstkontrolle der Hersteller bietet Verbrauchern Orientierung. Anerkannte Ökolabels garantieren Schadstofffreiheit und strenge Qualitätsrichtlinien. Allerdings sind die Hersteller bisher nicht verpflichtet, die Herkunft der Rohstoffe auszuweisen. Eine Orientierung bieten verschiedene Zertifikate wie das FSC-Gütesiegel, das RAL-Gütezeichen „Goldenes M“, das „ÖkoControl Zeichen“ oder das bekannte „Der blaue Engel“. Wer unsicher ist, ob ein Produkt nachhaltig produziert wurde, kann sich an die Verkäufer wenden: Sie sollten Auskunft darüber geben können, woher die Rohstoffe stammen und unter welchen Umständen das Möbel gefertigt wurde.

Ihr ökologischer Fuabdruck nach oben

Inzwischen möchten wir doch alle unseren ökologischen Fußabdruck reduzieren. Zum Glück ist das möglich, indem man bewusst auf bestimmte Dinge verzichtet. Fakt ist: Schon der kleinste Schritt in Richtung einer nachhaltigen Lebensweise ist ein Schritt zu einer besseren Welt.

Mit Klick auf www.fussabdruck.de können Sie Ihren persönlichen ökologischen Fußabdruck ermitteln. Der ökologische Fußabdruck ist quasi ein Nachhaltigkeitsindikator, der aufzeigt, wie viel Fläche benötigt wird, um all die Energie und Rohstoffe zur Verfügung zu stellen, die wir für den Alltag benötigen. Nach 13 Fragen gibt es auf Wunsch ein PDF mit dem Ergebnis und vielen Tipps, wie sich die „Schuhgröße“ verkleinern lässt. Zugegebenermaßen war ich sehr erstaunt über mein Ergebnis: Da besteht unbedingt noch Handlungsbedarf!

Laut Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) liegt der gerechte ökologische Fußabdruck bei 1,9 Hektar. In der Gestaltung unseres nachhaltigen Lebensstils lassen sich individuelle Akzente setzen: ob vegan, plastikfrei, Zero Waste, ökologisch, mit eigenem Gemüsegarten, als Selbstversorger autark lebend, als Fahrradfahrer oder Elektroautofan – jede(r) kann einen Beitrag leisten!

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