Gartenberatung: Das war unser Gartenjahr

Einleitung

Dezember 2021 Trockene Südfrankreich-Stimmung bereits im Juni – so präsentierten sich viele Gärten in den vergangenen Sommern. Das trübte die Garten-Euphorie gehörig und so konnte man sich dieses Jahr eigentlich über jeden Tropfen Regen freuen. Flutwassergebiete ausgenommen. Hier der Rückblick unserer Gartenberater*innen im VWE.

Bei Sven Görlitz in Baden-Württemberg dauerte seine Regenfreude bis zu dem Tag im Juli, an dem seine Tomaten-, Kartoffel- und Gurkenpflanzen schlagartig nicht mehr sattgrün, sondern grau-braun waren. Mehltau, Kraut- und Braunfäule und weitere Blattpilze hatten zugeschlagen und nicht mal die Tomaten unter Dach blieben bei tropischer Luftfeuchte davon verschont. Zum Ausgleich und als schwacher Trost profitierten Bohnen, Kürbisse, Sonnenblumen und der Rasen von dem ständigen Nass.

Kraut- und Knollenfäule an Kartoffeln
Nacktschnecke mag grünen Salat.

Und, als hätte es die vergangenen trocken-heißen Jahre nicht gegeben, waren auch die Nacktschnecken plötzlich wieder da. Und nicht nur die – seit diesem Jahr tritt auch die argwöhnisch beobachtete gefleckte Weinbergschnecke als Neuankömmling im Garten auf. Wir sind gespannt, was die Zukunft bringt, bis jetzt kommen die beiden noch gut miteinander aus ...

Auch Martin Breidbach aus Hessen war froh über jeden Tropfen Wasser, den er nicht mit der Gießkanne an die Pflanzen bringen musste. Doch nicht allen Pflanzen tat dies gut, viele litten unter verschiedenen Pilzerkrankungen, die sich in den vergangenen trockenen Jahren eher zurückgehalten hatten. Vor allem seine Obstgehölze waren ab dem Spätsommer betroffen. An den Herbsthimbeeren bildete sich an vielen Früchten Grauschimmel und an seinen Apfelbäumen schlug die Natur in Form der Monilia-Fruchtfäule zu. Um das Bohrloch herum, durch das sich die Larve des Apfelwicklers ins Innere des Apfels begibt, entwickelten sich bei feuchter Witterung die ringförmig braunen Faulstellen mit ihrem gelblichen Schimmelpolster.

Grauschimmel an Himbeeren
Monila Fruchtfäule an Äpfeln

Zum Glück blieben bei beiden Kulturen genügend gesunde Früchte übrig, um sie im Winter als leckeres Beeren-Smoothie oder gesunden Apfelsaft genießen zu können.

Bei Roswitha Koch in Schleswig-Holstein waren eher die tierischen Schädlinge aktiv. Während die Pfaffenhütchen mitten im Sommer wieder mal sehr gespenstisch aussahen – die Gespinstmotten hatten ihr mittlerweile alljährliches Fraßfestival hinter sich gebracht – hat auch die Stachelbeerblattwespe ihre Gefräßigkeit in ihrem Garten unter Beweis gestellt. Eine regelrechte Invasion fiel über die Stachelbeeren her und die Larven leisteten dabei ganze Arbeit – so kahl gefuttert hat sie ihre Büsche noch nie gesehen! Trotzdem konnte noch ganz gut geerntet werden, da die Früchte zur Zeit des starken Befalls schon recht groß waren.

Gespinstmotte am Pfaffenhütchen
Das Fraßbild der Stachelbeerwespe

Die Sträucher stehen bei ihr auf schwerem Boden und an Niederschlägen hat es in diesem Jahr auch nicht gemangelt. Somit konnten sich die Pflanzen recht schnell erholen, zügig sind neue Blätter gewachsen. Und bis diese ausgewachsen waren, hatten sich die Stachelbeerblattwespen verpuppt und waren auf und davon.

Das Fazit der Gartenberatung für das Gartenjahr 2021: Sattgrüne Pflanzen und immer volle Regenfässer, dafür jede Menge Pilzkrankheiten und Schnecken – die Profis warten weiter auf das perfekte Gartenwetter.

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