Gartenschätze: Zimmerpflanzen tun uns gut

Einleitung

Dezember 2020 Machen Sie Ihr Zuhause mit Zimmerpflanzen wohnlicher und genießen Sie die positive Wirkung, die Pflanzen auf unser Wohlbefinden haben.

Auf einer Etagere oder Pflanzenleiter schaffen Sie mehr Stellfläche für Ihre Pflanzen.
Für dauerhafte Blütenfreude sorgen Usambaraveilchen. Stellen Sie am besten gleich mehrere Exemplare in verschiedenen Farben auf.
Eine besondere Erscheinung ist die Art Sansevieria cylindrica mit zylindrischen, aufrecht wachsenden sukkulenten Blättern.

Ob Grün- oder Blütenpflanzen, groß- oder kleinwüchsige Exemplare in weicher oder eher bizarrer Optik – mit Zimmerpflanzen bekommt Ihr Zuhause ein Plus an Lebendigkeit und Behaglichkeit. Die grünen Mitbewohner können aber noch viel mehr: Sie wirken sich positiv auf das Raumklima aus, sorgen mit frischen Farben für gute Stimmung und führen uns mit ihren Düften in eine andere Welt. Wir stellen Ihnen beliebte Gute-Laune-Macher und Luftverbesserer vor.

Prima Klima mit Zimmerpflanzen nach oben

Wir atmen Sauerstoff ein und Kohlendioxid wieder aus, das sich in der Raumluft anlagert. CO2 sowie Temperatur und Luftfeuchte, die im Zimmer herrschen, sind die Faktoren, die maßgeblich unser Wohlbefinden sowie unsere Konzentrationsfähigkeit bestimmen. Die ideale Raumtemperatur liegt zwischen 18 und 21 Grad Celsius, die Luftfeuchtigkeit bei etwa 50 Prozent.

Zimmerpflanzen entziehen durch Fotosynthese der Luft das Kohlendioxid und produzieren gleichzeitig Sauerstoff. Durch die stetige Verdunstung über die Blätter erhöht sich zudem die Luftfeuchtigkeit im Raum. Hierbei gilt: Je mehr Pflanzen, desto größer die Sauerstoff- und Befeuchtungsleistung. Während der kalten Jahreszeit mildern Zimmerpflanzen somit die Auswirkungen trockener Heizungsluft wie trockene Nasenschleimhäute, die dann anfälliger für Erkältungen werden. Je größer die Blätter der Zimmerpflanze sind, umso mehr müssen sie gegossen werden und umso mehr verdunsten sie. Mehr als 90 Prozent des Gießwassers wird wieder an die Umgebung abgeleitet – und zwar frei von Keimen.

An den langen Trieben der Grünlilie erscheinen kleine unscheinbare Blüten, aus denen sich später viele Jungpflanzen entwickeln.

Einige Pflanzen sind Experten darin, in der Raumluft gelöste Schadstoffe aus Möbeln, Teppichen, elektronischen Geräten und Baustoffen zu minimieren. Wenn daheim also „dicke Luft“ herrscht, sind Zimmerpflanzen das beste Mittel dagegen. Sie säubern die Luft von Giftstoffen wie Benzol (Lacke und Kunststoffe), Fomaldehyd (Spannplatten von Möbeln) oder Trichlorethylen (Farben, Lacke, chemische Reinigungsmittel). Australische Wissenschaftler stellten in Testreihen fest, dass Grünpflanzen die Schadstoffbelastung in der Raumluft um 50 bis 70 Prozent senken. Efeu (Hedera helix), Drachenbaum (Dracaena-Arten), Einblatt (Spathiphyllum) und Nestfarn (Asplenium) eignen sich dafür. Ganz groß bei der Senkung einer Formaldehyd-Belastung sind zudem die Echte Aloe (Aloe vera), Philodendron (Philodendron selloum) oder die Grünlilie (Chlorophytum elatum). Sogar die NASA hat bereits mit diesen Pflanzen experimentiert, um die Luft in Raumschiffen zu verbessen. Sie empfehlen, eine Pflanze auf einer Fläche von zehn Quadratmetern aufzustellen. Und der Vorteil dabei: Die pflanzlichen Luftfilter brauchen keinen Strom, müssen nicht ständig getauscht werden – die meisten sind glücklicherweise pflegeleicht – und sind völlig geräuschlos. Große Pflanzen mit üppigem Blattwerk wirken zudem als natürliche Schalldämpfer.

Ein gutes Raumklima spielt im Schlafzimmer eine wichtige Rolle, damit wir uns nachts gut erholen. Während bei den meisten Pflanzen die Fotosynthese nachts zum Erliegen kommt, gibt es Arten, die in dieser Zeit Kohlendioxid aufnehmen, Sauerstoff produzieren und somit ideale Schlafzimmer-Pflanzen sind. Dazu gehören Bogenhanf (Sanseviera), Echte Aloe (Aloe vera), Flamingoblumen (Anthurium), Bromelien und Orchideen.

Luftverbesserer-Pflanzen im Porträt nach oben

Für ein besseres Raumklima sorgen die folgenden Pflanzen:

Echte Aloe (Aloe vera): Schadstoff-Sauger. Diese bizarr anmutende Pflanze bildet dickfleischige Blätter und wächst bis zu 60 cm hoch. Ein warmer, vollsonniger Standort ist für die Aloe genau richtig. Schöner Nebeneffekt: Der Saft der sukkulenten Blätter hilft bei Hautverletzungen.

Grünlilie (Chlorophytum elatum): Formaldehydkiller. Sie gilt als absolute Anfängerpflanze, die nichts übelnimmt und überall zurechtkommt – an sonnigen und schattigen Stellen, in warmen und kühlen Räumen. Die schmalen grünen Blätter stehen in dichten Rosetten. Es gibt auch gelbe, weißlich gestreifte oder gelockte Varianten.

Einblatt (Spathiphyllum): Luftfilter: Diese Zimmerpflanze ist nicht nur effektiv, sondern auch eine aparte Erscheinung. Neben den glänzend grünen Blättern sind die weißen „Blüten“ (Hochblätter) und Blütenkolben, die an langen Stielen sitzen, ein echter Hingucker.

Bogenhanf (Sansevieria): Luftreiniger. Der robuste, pflegeleichte Bogenhanf besticht mit seinen steifen, aufrechten Blättern, die er gern an einem hellen Platz in die Luft streckt. Sie sind dunkelgrün marmoriert, mit gelben oder silbrigen Randstreifen. Es gibt ihn in unterschiedlichen Wuchsformen.

Efeu (Hedera helix): Luftfilter. Der immergrüne Efeu sorgt nicht nur für saubere Luft, sondern auch für Dschungelfeeling. Am besten kommt der Kletterer in einer Hängeampel zur Geltung, wo er seine Ranken baumeln lassen kann.

Weitere gute Klimaverbesserer sind Aralien-Arten (Schefflera-Arten), Birkenfeige (Ficus benjamina), Dieffenbachie (Dieffenbachia-Arten und -Hybriden), Efeutute (Epipremnum pinnatum), Kentiapalme (Howea forsteriana), Kolbenfaden (Aglaonema), Monstera, Zimmerlinde (Sparrmania africana) oder Zypergras (Cyperus alternifolius).

Farbtherapie mit Zimmerpflanzen nach oben

Im Winter können wir drinnen eine extra Portion frische Farbe gebrauchen, die die Stimmung hebt. Blütenpflanzen, die das ganze Jahr blühend erhältlich sind oder im Winter ihre Blüten öffnen, sind zum Beispiel:

Alpenveilchen (Cyclamen persicum): Für die Alpenveilchen darf es etwas kühler sein, am liebsten ein heller Platz mit Temperaturen um 16 °C. Dann blühen sie zuverlässig von September bis April. Die Palette reicht von Mini-, Midi- bis Maxigrößen, von Rosa, Rot, Violett bis Weiß, von ein- bis mehrfarbig und von glatten bis gewellten Blüten.

Begonien (Begonia-Elatior-Hybriden): Diese unermüdlich, fast das ganze Jahr blühenden Zimmerpflanzen gibt es in einer großen Auswahl an Farben und Formen: mit einfachen, gefüllten, rundlichen oder sternförmigen Blüten. Die ursprünglich aus Südamerika stammenden Pflanzen zählen mittlerweile zu den beliebtesten Zimmerpflanzen. Sie mögen einen hellen Standort, jedoch ohne direkte Sonne, und können das ganze Jahr bei Zimmertemperaturen stehen (nicht unter 18 °C).

Wie wäre es mit einem bunten Morgengruß im Bad? Mit Flammenden Käthchen geht doch gleich die Sonne auf.

Flammendes Käthchen (Kalanchoe blossfeldiana): Diese unkomplizierten Schönheiten mit dunkelgrünen, fleischigen Blättern werden fast das ganze Jahr blühend im Gartenfachhandel angeboten. Wählen Sie zwischen weißen, roten, gelben, orange-, rosa- oder pinkfarbenen, einfachen oder gefüllten Blüten. Ein ganzjährig heller, warmer Platz ist passend. Im Winter kann die Pflanze auch kühler stehen (jedoch über 15 °C).

Usambaraveilchen (Saintpaulia-Ionantha-Hybriden): Auf kurzen Stielen stehen büschelige Blütenstände in Rosa, Rot, Violett, Blau oder Weiß, auch mehrfarbige sind möglich. Die Basis bilden filzig behaarte, dunkelgrüne Blätter. Am besten stellen Sie Usambaraveilchen an einen hellen bis halbschattigen Platz bei Zimmertemperatur.

Weitere im Winter blühende Zimmerpflanzen sind Browallie (Browallia), Guzmanie (Guzmania), Klivie (Clivia), Korbmaranthe (Calathea crocata), Weihnachtskaktus (Schlumbergera-Hybriden), Zimmerazaleen (Rhododendron-Simsii-Hybriden), oder der absolute Adventsklassiker: der Weihnachtsstern (Poinsettien).

Ein guter Duft liegt in der Luft nach oben

Da sich auch Düfte positiv auf unser Wohlbefinden auswirken, sollten Sie diese duften Vertreter mal für Ihr Zuhause ins Auge fassen. Im Schlafzimmer haben duftende Pflanzen allerdings nichts verloren – ihr Geruch stört eher den Schlaf.

Gardenie (Gardenia augusta): Die sahnig weißen Blüten der bis circa 60 cm hohen Gardenie erscheinen von Juli bis Oktober. Sie verströmen einen intensiven, süßen, blumigen Duft, der an Jasmin erinnert. Es gibt auch Sorten mit gefüllten Blüten, die dann noch üppiger wirken. Die dunkelgrünen Blätter fühlen sich ledrig an. Die Pflanze braucht einen hellen, warmen Platz. Im Winter hält man sie bei etwa 18 °C.

Jasmin (Jasminum-Arten): Der Jasmin bildet lange Ranken mit immergrünen Blättern und ist eine hübsche Kletterpflanze fürs Zimmer. Je nach Art erscheinen weiße, rosafarbene oder gelbe, röhrenförmige, stark duftende Blüten. Ein kühler Platz im Winter bei acht bis zehn °C regt die Blütenbildung an.

Kranzschlinge (Stephanotis floribunda): Auch die Kranzschlinge ist eine Kletterpflanze, die mit reinweißen, duftenden, röhrenförmigen, wachsähnlichen Blüten besticht. Die Blütezeit ist von Mai bis August. Sie mag ebenfalls einen hellen, luftigen Platz, im Sommer bei 18 bis 22 °C, im Winter kühler (12 bis 16 °C). Die Blätter sind groß, oval und glänzend dunkelgrün.

Drei weiß blühende Zimmerpflanzen, die auch durch ­ihren süßen Duft betören, sind Gardenie, Jasmin und Kranzschlinge.

Weitere wohlduftende Pflanzen fürs Zimmer sind Duftpelargonien (Pelargonium-Hybriden), Hyazinthen, Wachsblume (Hoya bella), Mandevilla, viele Orchideen-Arten oder Zitruspflanzen.

Unsere Buchtipps: nach oben

Buchtipp: Plant it – Love it!

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Caro Langton, Rose Ray, Anke Albrecht (Übers.), Erika Raxworthy (Fotos)
Plant it – Love it!
Zimmerpflanzen erfolgreich teilen und vermehren
208 Seiten, Hardcover
26 Euro Gerstenberg Verlag
ISBN: 978-3-8369-2161-9

Buchtipp: Plant Love

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Alys Fowler
Plant Love
Die perfekte Zimmerpflanze für jede Ecke
176 Seiten Klappenbroschur
19,95 Euro, Ulmer Verlag
ISBN: 978-3-8186-1031-9

  • Gartenschätze: Mein grüner Wintergarten
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