Gartenberatung: Wie Sie einen Gartenteich anlegen

Einleitung

Juli 2020

In der Natur entstehen Teiche und Seen an Senken oder Vertiefungen. Oft verlanden die Wasserflächen in den Sommermonaten, um dann in den kalten und regenreichen Monaten wieder vollzulaufen. Mit einem Bachlauf nutzt man ein vorhandenes Gefälle im Garten und positioniert den Teich an der tiefsten Stelle. In flachen Gärten sieht man immer wieder künstliche Bachläufe, die auf dem Bodenaushub des Teiches erstellt wurden. So praktisch dies auch ist, so selten wirken diese Wasserspiele natürlich und harmonisch.

Wunderbare Teichanlage von B. Czasche aus Hannover

Je größer und vielfältiger ein Ökosystem, desto stabiler ist es. Große und tiefe Teiche sind wesentlich pflegeleichter und stabiler als kleine Fertigteiche. Neben der Größe sind vielfältige Lebensräume stabilisierende Systemfaktoren. Seichte, flache Uferzonen, unterschiedliche Korngrößen und flache, bewachsene Bachläufe beheimaten viele verschiedene wasserreinigende Mikroorganismen und Wasserpflanzen.

Die Reinigung des Teichwassers ist der erste Schritt zu klarem Teichwasser. Ein Skimmer sammelt zunächst alle an der Oberfläche schwimmenden Bestandteile wie Laub und Blüten, bevor sie auf den Teichgrund abfallen.

Hoher Fischbesatz, angrenzende Bäume oder der Zufluss von Regenwasser aus Dachflächen lassen den organischen Eintrag und somit die Nährstoffkonzentration steigen. Abhilfe schaffen Reinigungszonen nach dem Vorbild von Pflanzenkläranlagen, in denen das Teichwasser durch den von Wurzeln bewachsenen Kies fließt.

Der Sauerstoffgehalt ist eine wichtige Kenngröße bei der Bewertung der Wasserqualität. Organische Substanzen, wie Blätter und tierische Ausscheidungen, werden von sauerstoffzehrenden Mikroorganismen zersetzt. Ist zu viel Co2 und zu wenig Sauerstoff im Wasser, arbeiten die Mikroorganismen nicht mehr richtig und das Wasser wird trüb. Wenn im Sommer die Temperaturen steigen, erhitzt sich das Wasser in den oberen Schichten und die Organismen leiden unter Sauerstoffschuld.

Die Lösung sind Quellsteine, Bauchläufe oder Sprudelsteine. Sie reichern durch den atmosphärischen Austausch das Teichwasser mit Luft an. Eine bodennahe Pumpe transportiert außerdem die kälteren und sauerstoffreichen Wasserschichten nach oben. Ein stehender Teich wird durch die Zirkulation physikalisch zu einem Fließgewässer.

Die Teichanlage ist oft das zentrale Gestaltungselement eines Gartens. Wasser fasziniert und man beobachtet gerne Fische, Frösche, Insekten oder Vögel, die vor allem im Sommer auf jede Trinkmöglichkeit angewiesen sind. Im Hintergrund dieser Teichsituation empfehle ich immergrüne Solitärsträucher, wie z. B. Rhododendren, Azaleen oder immergrüne Schneebälle. Sehr gut passen auch japanische Ahorngehölze.

In der Natur sind die wechselfeuchten Uferbereiche mit wasserliebenden Stauden wie Sumpfiris oder Mädesüß gesäumt. In klassischen Gartenteichen ist es ratsam, diese feuchten Bereiche innerhalb der Abdichtung im Uferbereich anzulegen.

Tipp: Pflanzen Sie Ihre Wasserpflanzen im Uferbereich mit etwas Teicherde in Pflanzkörbe. Sie wachsen dann schnell an und später können Sie die Stauden leichter teilen und vermehren. Nach 1 bis 2 Monaten empfehle ich zur Wasserreinigung den Besatz mit Unterwasserpflanzen wie der nährstoffliebenden Krebsschere.

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