Renovierung & Sanierung: Projekt: Fenstertausch

Einleitung

Juni 2020 Sind die Heizkosten für das Eigenheim zu hoch, lohnt es sich, die Fenster zu überprüfen: Denn über schlecht gedämmte oder veraltete Modelle kann bis zu fünfmal mehr Wärme verloren gehen als über die Außenwände.

Die guten Wärmeschutzeigenschaften eines High-Tech-Fensters können nur wirken, wenn diese auch fachkundig eingebaut werden.

Die heutigen High-Tech-Fenster, auch großformatige Fensterkonstruktionen, bieten enormes Energie-Einsparpotenzial. Wer die Fenster an seinem Haus ersetzt, senkt die Heizkosten im Schnitt um bis zu 500 Euro – und das jedes Jahr. Ein perfektes Zusammenspiel von Wärmedämmglas, Rahmen, Beschlägen und Dichtungen sorgt dafür, dass ein modernes Fenster nicht nur die Wärme im Haus hält, sondern eine Vielzahl unterschiedlicher Funktionen erfüllt.

Welcher Rahmen passt? nach oben

Kunststoff

Kunststofffenster bestehen meist aus Hart-PVC, sind lichtbeständig und resistent gegen Wind und Wetter. Für die Dämmwirkung sorgen Luftkammern und gegebenenfalls zusätzliche Dämmmodule im Rahmenprofil. Kunststofffenster und -haustüren gibt es sowohl im klassischen Weiß als auch in vielen weiteren Farb- und Materialkombinationen. Das Material lässt sich leicht pflegen, da die Oberfläche nur abgewischt und nie gestrichen werden muss.

Holz

Fenster aus Holz gelten als Klassiker: Man fertigt sie unter anderem aus Kiefer, Eiche und Fichte. Der nachwachsende Rohstoff weist eine besondere Optik und Haptik auf, ist bei entsprechender Pflege langlebig mit guten Wärmedämm-Eigenschaften. Ein Nachteil ist, dass Holzrahmen regelmäßig mit Farbe oder Lasur gestrichen werden müssen, auch wenn moderne Herstellungs- und Behandlungsverfahren die Streichintervalle inzwischen wesentlich verlängern. Das sind chemische, thermische oder mechanische Prozesse, die die Eigenschaften des Holzes verbessern, sodass es wetterbeständiger wird und Temperaturschwankungen besser verträgt.

Aluminium

Metallfenster und -türen bestehen meist aus Aluminium, in besonderen Fällen auch aus Stahl und Edelstahl. Sie sind extrem stabil, halten lange und trotzen Wind und Wetter. Zudem besitzen sie sehr gute statische Eigenschaften, weshalb auch große Fensterflächen mit sehr dünnen Rahmen möglich sind. Thermische Abtrennungen beziehungsweise Dämmprofile sorgen für eine zeitgemäße, gute Wärmedämmung und die Reinigung der Oberflächen ist einfach.

Materialmixe

Materialmixe machen aus „normalen“ Fenstern besondere Hingucker mit guten Eigenschaften. Holz-Metall-Fenster bieten auf der Innenseite die schöne Haptik des Holzes und außen sorgt eine robuste, pulverbeschichtete Aluminium-Schale für eine elegante Ansicht, die zuverlässig vor Wind und Wetter schützt. Diese kann auch farbig pulverbeschichtet werden. Daher ist ein Erhaltungsanstrich hier im Gegensatz zum reinen Holzfenster in der Regel nicht nötig. Das gleiche gilt auch für Kunststoff-Metall-Fenster: Die guten Wärmedämmeigenschaften des Kunststofffensters werden perfekt mit der außenliegenden, witterungsbeständigen Aluminium-Schale kombiniert.

Glas plus Rahmen nach oben

Wärmedämmeigenschaften

Zweifach-Isolierglas ohne Beschichtungen und ohne Edelgasfüllung war noch bis Mitte der 1990er Jahre das Nonplusultra der Fenster-, Fassaden- und Türverglasungen. Heutzutage verfügen moderne Wärmeschutzfenster über zwei oder drei Glasscheiben. Im Scheibenzwischenraum sorgen Edelgasfüllungen, zum Beispiel Argon oder das noch hochwertigere Krypton, und hauchdünne, metallische Beschichtungen dafür, dass die Wärme im Raum bleibt. Wichtiger Kennwert bei der Glaswahl ist der sogenannte g-Wert: Dieser kennzeichnet den Grad des Energiedurchlasses einer Verglasung und damit die Menge an Sonnenlicht, die durch das Fensterglas dringt. Bei modernen Fenstern liegt der g-Wert bei 0,6. Das bedeutet, dass 60 Prozent der Sonnenenergie durch das Fenster kommen. Der g-Wert sollte also möglichst hoch sein.

Glas kann noch mehr nach oben

Neben dem Wärmeschutz kann das passende Glas auch vor einer lauten Straße oder Fluglärm schützen. Sogenannte Schallschutzgläser sind mit bis zu etwa 10 mm mindestens doppelt so dick wie normale Scheiben und entsprechend schwer. Vor Einbruch kann das sogenannte Verbundsicherheitsglas schützen. Diese Scheiben sind mit einer Kunststoffschicht aufeinander geklebt und brechen deshalb nicht so leicht.

Erst die Fenster, dann die Heizung nach oben

Viele Eigenheimbesitzer wissen nicht, in welcher Reihenfolge die Maßnahmen zur energetischen Sanierung durchgeführt werden sollten. Oft wird zunächst über den Austausch der Heizung nachgedacht. Bauexperten empfehlen jedoch, erst einen Blick auf die Wärmedämmung und die Fenster zu richten. Muss hier nachgebessert werden, sinkt der Energiebedarf des Gebäudes – und auf diesen wird eine neue Heizung möglichst exakt abgestimmt, um effizient arbeiten zu können. Wichtig: Voraussetzung für eine Förderung ist, dass die Arbeiten erst nach der Förderzusage von einem Fachbetrieb ausgeführt werden.

Moderne Fenster und Farbe nach oben

Farbprogramm für Folierung

Zwei Hauptrichtungen bestimmen die Farbgebung moderner Fenster und Türen: Das sind zum einen Holzdekore und zum anderen dezente Farbtöne. „Besonders gefragt ist die in vielen natürlichen Farbnuancen erhältliche Eiche mit ihrer individuellen, schön gemaserten Oberfläche. Bei den Farben liegen neben dem Klassiker Weiß auch Cremeweiß, Grün-, Grau- und Blautöne im Trend, sei es in Form von lackierten, folierten, gebürsteten oder sandgestrahlten Oberflächen – je nach Material des Fensterrahmens oder der Türfüllung“, so Frank Lange, Geschäftsführer des Verbands Fenster + Fassade (VFF). Kunststofffenster sind mit Folierungen gefragt, während Metallfenster mit individuellen Pulverbeschichtungen und Holzfenster mit Lacken beziehungsweise Lasuren veredelt werden können. Und Haustüren? Hier können Metalle, Kunststoff, Holz und Glas sowie Applikationen aus weiteren Materialien farbenfroh und mit den unterschiedlichsten Oberflächeneffekten kombiniert werden.

Die richtige Montage nach oben

Fachgerechte Montage

Bei einem Fenstertausch sollte man, wie bei jedem Bauvorhaben, genau planen: Ersetzt man im Altbau einfach nur die veralteten Fenster, verändern sich die Dämm- und Luftdurchlässigkeitswerte an dieser Stelle, was zu neuen Herausforderungen für eine schlechter gedämmte Außenwand führen kann. Feuchtigkeit kann nicht mehr entweichen und sammelt sich an den weniger isolierten Bereichen. Feuchtigkeitsschäden und Schimmel können die Folgen sein. Zu einer guten Planung gehört deshalb, das Zusammenspiel zwischen Außenwand, Fenstern und der Haustür zu beachten. Rat finden Hauseigentümer bei einem Energieberater oder Architekten. Dieser kann die Wunschvorstellungen mit der Substanz des Hauses abgleichen und Sanierungsempfehlungen geben.

Darüber hinaus ist eine fachgerechte Montage notwendig. Denn die guten Wärmeschutzeigenschaften eines High-Tech-Fensters können nur wirken, wenn diese auch fachkundig eingebaut werden. Das bedeutet zum Beispiel: ohne Wärmebrücken an die Wände angeschlossen und mit sachkundiger Fugenabdichtung. Finanzielle Anreize für die Fenster-Modernisierung gibt es in Form von Fördermitteln der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW im Programm „Energieeffizient sanieren“.

Stichwort Einbruch nach oben

Laut Polizeistatistiken gelangen Einbrecher oft über Fenster, Terrassen- oder Balkontüren ins Haus. Achten Sie bei der Fensterwahl auf die Widerstandsklasse, englisch Resistance Class, kurz RC: Einen Grundschutz bietet ein nach RC 1 zertifiziertes Fenster, Fenster mit der Zertifizierung RC 2 punkten mit einer Rundum-Verriegelung, einer gesicherten Glasanbindung sowie einer durchwurfhemmenden Verglasung. Etwa drei Minuten müssen diese Fenster einem Einbruchsversuch mit leichtem Werkzeug wie Schraubendreher oder Keilen standhalten, denn innerhalb dieser Zeitspanne scheitert etwa jeder vierte Einbruchsversuch. „Im Privathaus würde ich dabei immer mit RC 2 starten“, erklärt der VFF-Geschäftsführer. Empfehlenswert sind zudem abschließbare Fenstergriffe. Selbst wenn das Glas zerbrochen ist, kann der Täter somit nicht von außen den Griff betätigen und das Fenster einfach öffnen.

TITAN Sicherheitsstufen RC1, RC2, RC3

Tipp für die Haustür:

Verstärkte Türblätter, ein Mehrfachverriegelungssystem mit einem stabilen und gut verankerten Hauptschloss und zusätzlichen Bolzen-Schwenkhaken-Kombinationen, Bandseitensicherungen aus Metall und Glaseinsätze aus Sicherheitsglas sorgen für einen guten Einbruchschutz. Zuschüsse zur Sicherung gegen Haus- und Wohnungseinbrüche gibt es bei der KfW-Bank (www.kfw.de).

Weitere Infos im Netz unter www.k-einbruch.de

Förderungen: Infos im Netz nach oben

  • Einen umfassenden Überblick über die vielfältigen Fördermöglichkeiten des Bundes, der Länder und der Europäischen Union bietet die Seite www.foerderdatenbank.de.

  • Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau finden sich unter www.kfw.de.

  • Eine Liste zugelassener Energieberater unter www.energie-effizienz-experten.de.

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