Energie: Alles Gute kommt von oben:
Regenwasser optimal nutzen

Einleitung

Mai 2018 Das Umweltbewusstsein der Bürger ist im letzten Jahrzehnt deutlich gestiegen. Trotzdem ist die Verwendung von Regenwasser weiterhin eine selten genutzte Möglichkeit, wertvolle Ressourcen zu schonen. Wir zeigen Ihnen, dass sich das kühle Nass vom Himmel für mehr als nur das Blumengießen verwenden lässt.

In Deutschland stammen fast 70 Prozent des Trinkwassers aus Quell- und Grundwasser. Eine so wertvolle Ressource sollte bewusst und nachhaltig eingesetzt werden. Regenwassernutzung senkt den Trinkwasserverbrauch im Alltag spürbar: Eine vierköpfige Familie spart im Jahr ­allein durch Regennutzung in der Toilette genug Trinkwasser, um einen Turm aus Wasserkisten zu bauen, der so hoch ist wie das Empire State Building.

Öko-Strom und eine vegetarische Ernährung liegen eindeutig im Trend. Sie setzen ein Zeichen gegen die Ausbeutung der Natur. Sieht man sich unseren Umgang mit Wasser an, wird allerdings klar: Nur ein Bruchteil der rund 130 Liter Trinkwasser, die jeder Deutsche pro Tag verbraucht, wird für die Ernährung gebraucht, also zum Trinken und für die Zubereitung von Essen. Immerhin 98 Prozent verwenden wir vornehmlich für Toilettenspülungen, die tägliche Dusche und die Waschmaschine. Dabei steigen die Kosten für Wasseraufbereitung, Abwasserkosten und Transport des kostbaren Trinkwassers jedes Jahr und belasten die Umwelt. Durch die Nutzung von Regenwasser kann man über 50 Prozent an Trinkwasser einsparen. Das aufbereitete Niederschlagswasser lässt sich nämlich bedenkenlos für die WC-Spülung, das Waschen, Putzen und die Gartenbewässerung verwenden.

Wieso Regenwasser nutzen? nach oben

Deutschland gehört zu den wasserreichsten Ländern der Erde. Warum also sollte man Regenwasser nutzen? Die Frage ist berechtigt. Um sie zu beantworten, muss man zwischen der Quantität und der Qualität des Wassers unterscheiden. Denn obwohl insgesamt reichlich Wasser vorhanden ist, trifft dies nicht auf Wasser in trinkbarer Qualität zu. Erklären lässt sich dies mit der allgemeinen Schadstoffbelastung unserer Umwelt. Diese spiegelt sich auch im Grundwasser wider. So werden immer kompliziertere und kostenintensivere Maßnahmen notwendig, um das Grundwasser zu filtern und in ausreichender Qualität zur Verfügung zu stellen.

Doch nicht nur die Aufbereitung verursacht Probleme: Intensive Bebauung und die damit einhergehende Flächenversiegelung verhindern die Versickerung des Niederschlagswassers. Dadurch kommt es immer öfter zu einem oberirdischen Abfließen größerer Wassermengen in die Kanalisation. Diese ist zunehmend überlastet. So werden während eines Regengusses bei den Kläranlagen immer größere Rückhaltebecken nötig, um das Wasser aufzunehmen. Diese Form der zentralen Regenrückhaltung bedeutet eine enorme finanzielle Belastung der kommunalen Budgets. Darüber hinaus verhindert das Abfließen des Wassers die Neubildung von Grundwasser in erheblichem Umfang. Wird dieses dann auch noch für WC-Spülungen und Ähnliches „verschwendet“, kann es sogar in einem wasserreichen Land wie unserem zu einer Wasserknappheit kommen. Darüber hinaus belastet jeder Eingriff in die Umwelt das natürliche Ökosystem. Selbst minimale Veränderungen des Grundwasserspiegels können sich erheblich auf die von ihm abhängige Fauna und Flora auswirken.

Trotz der deutlichen ökologischen und finanziellen Vorteile, die die Regenwasseraufbereitung mit sich bringt, hat der Bund sich noch nicht für eine Förderung ausgesprochen. Einige Bundesländer und Kommunen vergeben allerdings Zuschüsse von bis zu 1.500 Euro für Aufbereitungsanlagen. Zu nennen sind hier zum Beispiel Nordrhein-Westfalen, Bremen, Bayern, Hessen und das Saarland. Ob und wie gefördert wird, erfahren Bauherren im Rathaus, bei der Kreisverwaltung oder beim örtlichen Bau-, Umwelt- oder Tiefbauamt.

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