Grundriss-Planungen

Offen gehalten oder gemütlich ­abgegrenzt? nach oben

Beim Grundriss gilt das Prinzip der kurzen Wege. Wer gerne auf der Terrasse isst, sollte die Strecke zur Küche bedenken. Offene helle Räume ohne trennende Wände schaffen Großzügigkeit, auch auf kleiner Fläche. Eine gute Lösung bietet der beliebte Einraum-Grundriss mit Wohn-, Essbereich und Küche im Erdgeschoss. "Heutzutage wünschen sich die Bauherren eine Küche als Erlebnisraum", erklärt Robert Valder. Falls der Platz vorhanden ist: Eine abgetrennte Vorratskammer neben der Küche spart viele Wege in den Keller. Mindestens 8 m2 sollte eine abgetrennte Küche groß sein, für eine Wohnküche sollte man bis zu 20 m2 einplanen.

Ab zwei Kindern empfiehlt sich der Einbau eines zweiten Badezimmers. Ein Gäste-WC im Erdgeschoss, eventuell mit einer Dusche, löst den morgendlichen Badstau auf. Das Bad sollte nicht kleiner als 6 m2 sein, ein Gäste-WC passt auf etwa 2 m2.

Lieber einen zentralen kleinen Flur planen, von dem aus alle Zimmer gut erreichbar sind, als ein Durchgangszimmer. Dabei genug Platz für die Garderobe einplanen. Eine Sitzbank für Kinder ist praktisch.

Stauräume, Abstellflächen oder begehbare Schränke sind Begriffe, die banal erscheinen und doch sehr wichtig sind. Ständige Unordnung ist nämlich ein nicht zu unterschätzender Stressfaktor.

Stichwort Abstellraum: Vergessen Sie außerdem bei der Planung Ihrer Garage nicht den fahrbaren Untersatz der Kinder: Auch Radanhänger, Bobbycar, Roller und Räder benötigen einen Parkplatz.

Wände versetzen nach oben

Möchten Sie nun Wände einreißen oder Decken öffnen, sollten Sie sich an einen Architekten oder Statiker wenden. Wird eine Wand entfernt, so muss ein Bauteil eingebaut werden, dass deren Last auf verbleibende Wandteile überträgt. Bei nicht tragenden Wänden reicht dafür ein Sturz, bei tragenden Wänden muss es ein Träger aus Holz, Stahl oder Stahlbeton sein.

Decken kann man nicht beliebig groß öffnen. Zersägt man etwa die Holzbalken einer alten Decke für eine Öffnung, müssen die verbleibenden Balken die Last der entfernten Teile mittragen können. Stahlbetondecken sind dabei noch aufwändiger zu öffnen als Holzbalkendecken.

Eine Garderobe, die in der Wand verschwindet. So sieht der Eingangsbereich immer aufgeräumt aus.

Mit Trockenbau-Systemen können Bauherren schnell und relativ günstig neue Räume schaffen, auch in Eigenleistung. Trockenbauwände bestehen aus einem Tragwerk aus Holz oder Metall, einer beidseitigen Beplankung mit Trockenbau-Platten, dazwischen eine Dämmung. Außerdem lassen sich diese Wände einfach und schnell wieder entfernen. Für Feuchträume wie das Bad gibt es ebenfalls spezielle Trockenbau-Systeme. Selbst Bögen oder Rundungen können kreativ gestaltet werden.

Ist der Grundriss zukunftsfähig? nach oben

Wer sein eigenes Haus umbaut, plant langfristig und möchte dort meist lange und unabhängig wohnen bleiben. Warum sollten also nicht schon in der Planungsphase breite Türen und ein geräumiges Bad vorgesehen werden? Es könnte sich als nützlich erweisen, wenn sich später zwei kleinere Zimmer zu einem großen Raum zusammenlegen lassen oder ein Schlafzimmer ins Erdgeschoss verlegt werden kann.

Buch-Tipp: Vorbildliche Grundrisse nach oben

Vorbildliche Grundrisse von Bettina Ruehm

Was macht einen vorbildlichen Grundriss aus? Wie müssen die Räume angeordnet sein, damit sie perfekt zu den Bedürfnissen ihrer Bewohner passen? Die Autorin Bettina Rühm zeigt in ihrem Buch "Vorbildliche Grundrisse" 35 beispielhafte, gut fotografierte Einfamilienhäuser. Sämtliche Aspekte lassen sich auch auf Umbauprojekte übertragen. Singels, Paare, kleine oder größere Familien, die bauen möchten, finden hier zeitgemäße Inspirationen.

Bettina Rühm
Vorbildliche Grundrisse: Aktuelle Wohnhäuser für Singles, Paare und Familien, 168 Seiten, gebunden, Deutsche Verlags-Anstalt, 49,99 Euro, ISBN 978-3-421-03958-3

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