Grüne Tipps: Grüne Tipps im Februar 2021

Einleitung

Februar 2021 Im Garten ist noch geduldiges Abwarten und Pläneschmieden angesagt. Trotz der zunehmenden Kraft der Sonne, etlicher grün schimmernder Blattknospen und der balzenden Meisen gehören auch Wintereinbrüche und Kälte zum Februar.

Schneeglöckchen und Winterlinge

Wo Sie jetzt schneiden können nach oben

Die heller werdenden Tage regen Stauden und Ziergräser zu neuem Leben an. Es wird Zeit, für den jungen Austrieb Platz zu schaffen und die vorjährigen, abgestorbenen Reste zu entfernen. Mit der Rasenkantenschere oder auf größeren Flächen mit einer Motorsense geht das flott von der Hand. Legen Sie die abgeschnittenen Stauden vorerst unzerkleinert auf einen gesonderten Haufen, damit die darin überwinternden Tiere ungestört ihre Winterruhe beenden können. Danach ist das Schnittgut ein wertvoller Rohstoff für den Kompost.

Wenn der Boden aufgetaut und etwas abgetrocknet ist, können Sie mit dem Pflanzen oder Teilen von Stauden beginnen. Das Teilen dient einerseits der Vermehrung und andererseits der Regeneration blühfauler Stauden. Dazu wird der Wurzelstock ausgegraben, in wenige Stücke geteilt und diese erneut eingepflanzt. Wählen Sie möglichst einen anderen Standort, um Bodenmüdigkeit auszuschließen und reichern Sie den Boden mit Komposterde an. Danach sorgt kräftiges Angießen für den notwendigen Bodenkontakt der Wurzeln. Frühlingsstauden, die bereits austreiben, sollten Sie erst nach der Blüte teilten.

Hortensien sind wegen der dekorativen und sehr haltbaren Blütenstände beliebt. Als Gartenpflanze eignen sich verschiedene Arten, die unterschiedlich zurückgeschnitten werden sollten. Übrigens, alle Hortensien mögen viel Wasser und reichlich Humus.

Schneiden Sie bei der Schneeballhortensie (Hydrangea arborescens) im Frühjahr alle Triebe etwa 10 cm über dem Boden ab. Dadurch bilden sich jährlich kräftige Triebe mit großen Blütendolden, die ab Juli blühen werden.

Auch die Rispenhortensie (Hydrangea paniculata) wird im Frühjahr geschnitten. Damit sich ein Busch bildet, bleiben die älteren Zweige stehen. An diesen werden die vorjährigen Triebe bis auf einen 10 cm kurzen Stummel eingekürzt, um einen starken Neuaustrieb zu fördern.

Die Bauernhortensie (Hydrangea macrophylla) wächst langsam und bleibt in den ersten Jahren ungeschnitten. Nur die verwelkten Blütenstände sollten Sie direkt unter der Dolde, noch oberhalb der neuen Knospe, entfernen. Zur Regeneration älterer Sträucher werden einzelne Triebe möglichst tief an der Basis entfernt.

Ältere Sorten der Bauernhortensie bilden die Blütenknospen im frühen Herbst, die dann im folgenden Sommer aufblühen. Ein Rückschnitt der Zweige im Frühjahr würde den Sommerflor vernichten. Neu sind Sorten auf dem Markt, die ihre Blütenknospen erst nach dem Blattaustrieb im Frühjahr bilden und im selben Jahr blühen. Bei dieser Sortengruppe ist ein Rückschnitt im zeitigen Frühjahr sinnvoll. Der Schnitt fördert die Bildung neuer Triebe und verstärkt den Blütenansatz.

Die Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris) kann bei Bedarf im Frühjahr oder Herbst geschnitten werden.

Obstgehölze auslichten nach oben

Früchte des Feuerdorns (Pyracantha-Hybride)

Die Veränderung des Klimas ermöglicht, dass die Pflanzzeit von Obstgehölzen immer früher beginnt, etwa zeitgleich mit der Blüte der Schneeglöckchen.

Bei der Auswahl der Obstart und der Sorte gibt es einiges zu bedenken: Das Gehölz soll robust und widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge sein und zu den natürlichen Gegebenheiten wie Klima, Bodenart und Lichtverhältnissen passen. Bei Obstbäumen ist zusätzlich die Wahl der „Unterlage“ wichtig, denn die bestimmt den Wuchscharakter. Fast alle Obstbäume sind Veredelungen, die aus einer „Unterlage“, die entweder schwach, mittel oder stark wächst, und der gewünschten Sorte besteht. Um die optimale Kaufentscheidung zu treffen, ist ausreichende Information oder kompetente Beratung erforderlich.

Spalierobst ist speziell und kann eine Alternative zum üblichen Obstbaum sein. Vorteilhaft ist, dass die Baumkrone sich nur in zwei Richtungen ausbreitet und daher weniger Platz beansprucht. Ferner profitieren die Früchte stärker vom Sonnenlicht, da sie frei und offen hängen. Wird das Spalierobst an einer Südwand gepflanzt, ist sogar in einer kühleren Region der Anbau von Aprikose und Pfirsich möglich. Auch Birnbäume haben es gern kuschelig warm und profitieren von einer Südlage. Ob im Osten, Süden oder Westen, die unmittelbare Nähe zu einer Wand mindert die Gefahr, dass Spätfröste die Blüten schädigen. Als Spalier können Sie alle weniger stark wachsenden Obstbäume ziehen, entweder an einer Wand oder frei an gespannten Drähten im Garten. Wer Spalierobst nicht selbst formieren möchte, kann im Fachhandel vorgeformte Bäume kaufen.

Falls noch Obstgehölze ausgelichtet werden sollen, ist jetzt die Zeit optimal. Warten Sie trockenes Wetter ab, damit beim Schneiden und Sägen möglichst wenig Pilzsporen übertragen werden. Für die Gehölze ist leichter Frost bis –5 °C ungefährlich.

Noch sind Blattläuse und ähnliche Schädlinge in Winterruhe. Aber ihre aktive Zeit wird kommen. Viele Vogelarten sind erfolgreiche Insektenjäger und lassen sich vielleicht mit geeigneten Nistplätzen dauerhaft in den Garten locken. Nistkästen, dichte Sträucher und Hecken sind bevorzugte Brutplätze.

Saisonstart im Gewächshaus nach oben

Noch lohnt es, leere Gemüsebeete mit Laub, gehäckselten Stauden oder Ernterückständen zu bedecken, denn die Kälte kann noch andauern. Die Mulchschicht ist für Regenwürmer sowie die im Boden lebenden Mikroorganismen Nahrung und Wärmeschutz zugleich. Ferner bewahrt sie den Boden vor Schlagregen, der die lockere Oberschicht verdichtet, vor Austrocknung und Erosion.

Der frühe Aussaattermin im Freiland erweist sich oft als Fehlstart. Je nach Region ist es sicherer, mit der Aussaat von Frühgemüse, wie Möhre, Petersilie, Spinat oder Zwiebel bis zum März oder April zu warten.

Risikoreich, aber nicht aussichtslos, ist die Aussaat von Puffbohnen (Vicia faba) ab Ende Februar. Die jungen Pflanzen vertragen Frost bis –4 °C. Diese überwiegend in Norddeutschland angebaute Bohnenart versorgt sich mit Stickstoff selbst, weil sie den in der Luft vorhandenen Stickstoff binden kann. Sie ist auch als Pionierpflanze nützlich, weil ihre Pfahlwurzeln den Boden tief lockern.

Ungefährdeter sind frühe Aussaaten im unbeheizten Gewächshaus oder Frühbeet. Hier kann, wenn Vlies zur Abdeckung bereitgehalten wird, die Gemüsesaison jetzt beginnen.

Auberginen und Paprika haben eine lange Entwicklungszeit. Wenn Sie Jungpflanzen auf der Fensterbank anziehen möchten, ist jetzt die passende Zeit für die Aussaat.

Tomaten-Sämlinge entwickeln sich schneller. Es genügt, wenn sie frühestens Anfang März ausgesät werden.

Wissenswertes rund um die Saat nach oben

Beim Samenkauf wird oft zu den modernen Hybridsorten, den F1-Sorten, gegriffen. Nachteilig ist, dass ein Nachbau, also das Ernten und Aussäen dieser Samen nicht zum Erfolg führt. Die Nachkommen sind nämlich nicht mit der ursprünglichen F1-Sorte identisch, sie fallen unterschiedlich aus.

Traditionssorten lassen sich hingegen sehr erfolgreich nachbauen. Sie sind „samenfest“ und verändern ihre Eigenschaften nicht. Traditionssorten haben sich bewährt und an das Klima angepasst.

Wenn noch Saat aus vergangenen Jahren vorhanden ist, sollte deren Keimkraft durch einen Keimtest geprüft werden. Testen Sie bei Zimmertemperatur. Legen Sie dazu feuchtes Küchenpapier auf einen Teller, verteilen Sie darauf zehn Samenkörner und decken Sie sie mit einem zweiten Teller ab. Die Saat ist einwandfrei, wenn sieben Samenkörner keimen. Sind es weniger als die Hälfte, lohnt die Aussaat nicht. Liegt das Ergebniss dazwischen, sollte die übliche Aussaatmenge verdoppelt werden.

Die Dauer der Haltbarkeit von Saatgut ist unterschiedlich: Nur ein bis zwei Jahre lagerfähig sind die Samen von Karotten, Pastinaken, Porree (Lauch), Schnittlauch und Zwiebeln. Besonders lange bleiben Endivien, Gurken, Kohlgewächse, Kürbis, Melone und Zucchini keimfähig, etwa sechs Jahre.

Bio aus dem Garten! nach oben

Erzeugnisse in Bio-Qualität stammen aus ökologisch kontrolliertem Anbau. Der Begriff ist geschützt und in der EU gesetzlich definiert. Die Art und Weise des Anbaus lässt sich aber auch im Garten umsetzen. Die Grundidee ist eine umweltschonende natürliche Kreislaufwirtschaft.

Wenn Sie sich im Garten an die Bio-Regeln halten wollen, dann gilt:

  • natürliche Düngung (Kompost, Gründünger, Stalldung, Hornspäne, Gesteinsmehl, Kalk),
  • kein Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln,
  • keine Gentechnik.

Zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft gehört, dass alle gesunden Pflanzenteile wie Mähgut, Falllaub, Stauden- und Gehölzschnitt im Garten verbleiben. Zweckmäßig ist die Herstellung von Komposterde, denn die lässt sich als dünne Schicht auf den Rasen streuen und zwischen Blumen und im Staudenbeet gut verteilen. Etliches, das im Garten anfällt, können Sie zum Mulchen im Gemüsebeet, auf Baumscheiben und unter Sträuchern verwenden. Geschredderte Äste und Zweige als Belag auf Wegen vermitteln das Gefühl, wie auf einem Waldboden zu gehen.

Durch einen Bio-Anbau ernten Sie nicht nur gesundes Obst und Gemüse, sondern tragen zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit bei, schützen das Grundwasser und schonen das Klima.

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