Küchengarten: Lust auf Melonen?

Einleitung

Mai 2021 Erfrischender Genuss – mit den entsprechenden Arten und robusten Sorten gelingt der Anbau von Melonen auch bei uns.

Außen goldgelb, innen saftig-süß: die Honigmelone

Gerade an heißen Tagen geht nichts über den Genuss von Wassermelonen, die mit ihren frisch aufgeschnittenen, innen appetitlich rot gefärbten und safttriefenden Fruchtstücken einfach zum Reinbeißen sind. Oder die kleinen runden Cantaloupe-Melonen. Sie harmonieren dank ihrem honigsüßen Aroma perfekt mit Parmaschinken oder geben mit einer Scheibe Baguette ein wunderbar leichtes Mittagessen ab.

Auch wenn Melonen allgemein als Obst durchgehen: Tatsächlich zählen sie als Kürbisgewächse zu den Fruchtgemüsen (Cucurbitaceae) wie ihre nahen Verwandten Kürbis, Gurke und Zucchini. Sie brauchen allesamt ausreichend Wärme, um zu gedeihen. Einige robuste Sorten wachsen selbst im hiesigen Klima, an warmen, sonnigen Plätzen im Garten, auf dem Balkon oder im Gewächshaus. Die einjährigen Rankpflanzen bilden ihre schmackhaften Früchte an langen, kletternden oder kriechenden Trieben aus.

Planen Sie pro Pflanze mindestens 1 m2 Platz ein. Die Triebe leiten Sie an Gittern, im Gewächshaus auch an Schnüren, hoch. So benötigen die Pflanzen am Boden weniger Platz, und Sie ersparen sich beim Ernten das Bücken. Als Starkzehrer bevorzugen Melonen einen tiefgelockerten, nährstoffreichen und stets leicht feuchten Boden.

Erfrischende Wassermelonen nach oben

Die grünschaligen Früchte der Wassermelonen (Citrullus lanatus) haben einen Wasseranteil von 90 Prozent. Folglich gilt ihr typischerweise rotes, mit dunkelbraunen Kernen gespicktes Fleisch als erfrischender und kalorienarmer Durstlöscher. Wassermelonen krönen jedes sommerliche Picknick. Probieren Sie das Fruchtfleisch in einer leckeren Sommerbowle oder stellen daraus ein kühlendes Eis her. Und kennen Sie Wassermelone als erfrischenden Salat mit Schafskäse, Balsamico-Dressing und Pinienkernen? Ein echter Hit beim Grillabend!

Wassermelonen bringen meist große Früchte hervor. Manche bringen zum Ende des Sommers bis zu stattliche 10 kg auf die Waage! Je nach Sorte haben sie eine runde oder elliptische Form und eine feste, glänzende, tiefgrüne oder gefleckte Schale. Mittlerweile gibt es außerdem gelb- oder weißfleischige und kernlose Sorten. Die Pflanzen sind durch ihre tiefgrünen, am Rand stark eingebuchteten Blätter gut von anderen Melonenarten zu unterscheiden.

Die Gewächse brauchen viel Wärme, mehr noch als Zuckermelonen. Am besten gelingt ihre Anzucht daher im Gewächshaus, alternativ im Garten auf schwarzer Mulchfolie oder unter einem Folientunnel. Im Freien können Sie es an einer besonders warmen, sonnigen und geschützten Stelle probieren. Eine im Hobbyanbau gut erprobte Sorte ist ‘Red Star F1’. Ihre Früchte erreichen bis zu sechs Kilogramm und warten mit knackigem Fruchtfleisch in leuchtendem Rot auf. Eine Pflanze kann zwei bis vier Früchte bringen. Immer beliebter werden klein- und mittelfrüchtige Sorten wie ‘Mini Love F1’ oder ‘Sugar Baby’. Ihre Früchte erreichen nur ein Gewicht von 1 bis 1,5 kg, dafür tragen die Pflanzen gleich mehrere davon. Mit ihrem handlichen Format gedeihen sie sogar in Kübeln (mindestens 20 Liter Volumen). Stellen Sie den Pflanzen ein Rankgitter zur Seite, woran Sie die Triebe hochleiten.

Zuckersüe Honigmelonen nach oben

Charentais-Melonen gedeihen recht problemlos.

Einen guten Erfolg verspricht die Kultur von mittelgroßen Zucker- oder Honigmelonen (Cucumis melo). Mit etwa 1 kg Gewicht produzieren sie deutlich kleinere Früchte als Wassermelonen. Dafür trägt eine Pflanze meist etwa fünf bis sieben Stück. Ihre Samen sitzen alle konzentriert in der Mitte der Frucht. Mit einem Löffel lassen sie sich leicht entfernen. Die Blattform ähnelt einem Herz.

Bei Zuckermelonen unterscheidet man drei Gruppen. Da gibt es zunächst die relativ kleinen Cantaloupe-Melonen wie die beliebten Charentais-Melonen aus der französischen Provence. Die Früchte haben eine cremeweiße, mit grünen Längsstreifen durchzogene Schale und festes, oranges Fruchtfleisch. Charentais-Melonen gedeihen recht sicher, sowohl im Freiland als auch in Frühbeeten oder im Gewächshaus (Sorten zum Beispiel: ‘Murrmel’ oder ‘Artémis F1’). Die als Jungpflanze erhältliche Sorte ‘Perseus F1’ wächst gut in Gefäßen oder gar im Balkonkasten, denn sie bildet nur kurze Ranken. Darüber hinaus erfreut sie durch sicheren Fruchtansatz, frühe Reife und intensives Aroma.

Weiter gibt es Netzmelonen, deren Schale von einem netzartigen Muster überzogen ist. Sie duften bei zunehmender Reife stark, was schon von außen auf ihr mildsüßes und sehr aromatisches, hellgelbes Fruchtfleisch schließen lässt. Netzmelonen wachsen besonders gut im Gewächshaus (Sorten: ‘Masada F1’, ‘Caribbean Gold F1’).

Die dritte Gruppe bilden die spanischen Honigmelonen mit meist spitz zulaufenden baseball-ähnlichen Früchten und glatter, hauptsächlich zitronengelber Schale. Ihr helles Fruchtfleisch schmeckt frisch und honigsüß. Es ist zwar verlockend, davon Samen zu entnehmen und die Kultur selbst zu versuchen. Leider endet die Mühe meist enttäuschend. Die spanischen Sorten reifen in unserem Klima nicht aus und sind zu anspruchsvoll.

So erkennen Sie die Reife nach oben

Leider verrät uns nur die Gruppe der Charentais-Zuckermelonen zuverlässig den idealen Erntezeitpunkt. Dann verströmen ihre Früchte einen aromatischen Geruch, und das Fruchtfleisch reißt am Stielansatz auf. Netzmelonen bilden mit zunehmender Reife schorfige Zellen auf der Schale aus. Zudem verstärkt sich ihr Duft. Honigmelonen färben gegen Ende der Reife ihre Schale stärker aus. Gibt sie auf Druck leicht nach, sollte die Frucht reif sein.

Bei Wassermelonen erkennen Sie den besten Erntezeitpunkt, wenn Sie mit dem Fingerknöchel leicht auf die Schale klopfen. Klingt es dumpf, ist die Frucht reif, bei einem hellen Ton sollten Sie noch ein paar Tage warten. Wenn Sie ganz sichergehen wollen, ernten Sie die Frucht erst, wenn ihr Stiel eintrocknet.

Cantaloupe- und Netzmelonen lassen sich nach der Ernte nicht lange lagern. Verwerten Sie die Früchte daher am besten gleich frisch. Honigmelonen und Wassermelonen können Sie dagegen ein bis zwei Wochen an einem kühlen, frostfreien Ort aufbewahren.

Kultur von Melonen nach oben

Ein Netz sichert die schweren Früchte.

Sind Sie auf den Geschmack gekommen und wollen den eigenen Melonenanbau ausprobieren? Für diese Saison können Sie noch Jungpflanzen im Gartenfachhandel kaufen und an warmer, geschützter Stelle in humusreiche Erde setzen.

Wer selbst aussäen möchte, muss sich allerdings bis zum nächsten Jahr gedulden, denn die Aussaat erfolgt Ende März/Anfang April. Das Saatgut können Sie sich jedoch schon jetzt besorgen und bis dahin an trockenem Ort aufbewahren.

Säen Sie dann jeweils ein bis zwei Samen in Töpfchen, die auf der warmen Fensterbank oder im Gewächshaus keimen. Sobald der Haupttrieb vier bis fünf Blätter zeigt, schneiden Sie die Spitze samt ein, zwei Blättern ab. Das fördert Seitentriebe, die mit Sicherheit Früchte ansetzen. Ende Mai, Anfang Juni wandern die Jungpflanzen im Abstand von 30 × 80 cm ins Beet.

Melonen brauchen Bienen und Hummeln für die Bestäubung. Sorgen Sie daher unter Folie oder im Gewächshaus für regelmäßige Belüftung. Falls die Pflanzen bis Ende Juli keine Früchte angesetzt haben, bestäuben Sie die Blüten sicherheitshalber per Hand. Übertragen Sie dabei mit dem Pinsel den Blütenstaub einer männlichen Blüte auf die Narbe einer weiblichen. Weibliche Blüten erkennt man am dicken, runden Fruchtknoten. Sie sind viel seltener als die männlichen.

Reifende Früchte werden zuweilen so schwer, dass sie beim Anbau an Schnüren im Gewächshaus oder an Rankgittern von der Pflanze fallen. Das verhindern Sie mit folgendem Trick: Legen Sie noch junge Melonen in ein Netz. Dafür eignen sich zum Beispiel nicht mehr benötigte Nylonstrümpfe oder gebrauchte Gemüsenetze aus dem Supermarkt. Schließen Sie das offene Ende mit einem Knoten und binden Sie das Netz mit einem kräftigen Bindfaden an ein Rankgitter oder einen Stab.

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