Gartenberatung: Vom Umgang mit dem Gartenboden

Humoser Gartenboden.

Einleitung

Februar 2017 Oberboden, Mutterboden, Humusschicht - diese drei Begriffe stehen für die obere, belebte, etwa 10 bis 30 cm starke Bodenschicht. Diese Schicht ist voller Lebewesen: in einer Handvoll Boden leben mehr Mikroorganismen als Menschen auf der Erde. Das Bodenleben vermischt tierische und pflanzliche Stoffe mit mineralischen, es sorgt für eine Durchlüftung des Bodens und macht Nährstoffe pflanzenverfügbar. Je nach Standort dauert es etwa hundert Jahre bis 1 cm fruchtbarer Boden aufgebaut wird.

Inhalt

Bodenlos nach oben

Durch falsche Bodenbehandlung, Erosion und Bebauung geht heute weltweit viel mehr Boden verloren als sich neu bilden kann. Aber auch im Hausgarten sind die Böden häufig verdichtet, schlecht durchlüftet, ausgelaugt oder überdüngt − schlechte Voraussetzungen für ein gesundes Bodenleben und das Gedeihen der Pflanzen. Gerade jetzt, zur kommenden Gartensaison, ist eine gute Zeit das Bodenleben zu aktivieren.

Vorbild Natur nach oben

In der Natur ist der Oberboden nie unbedeckt, entweder wird er von Blättern bedeckt oder er ist bewachsen. In unseren Gärten liegt der Boden meist sichtbar offen und ist so allen Witterungseinflüssen schutzlos ausgeliefert: Hitze und Trockenheit im Sommer, Verschlämmung und Auswaschung im Winter. Eine Zufuhr neuer Stoffe für die Humusbildung ist nicht vorhanden. Dem kann man im Garten entgegenwirken.

Mulchen nach oben

Mulchen mit Gartenschnitt.

Empfehlenswert ist es, den Boden durch Mulchschichten bedeckt halten. Gut geeignet ist Laub- und Strauchhäcksel gemischt mit Rasenschnitt. Lediglich zwischen März und Mai sollte man die Mulchschichten entfernen, damit sich der Boden erwärmen kann. Die Mulchschicht hält den Boden feucht, unterdrückt die Keimung von Wildkräutern, verhindert eine Verschlämmung und sorgt für eine dauerhafte Nährstoffzufuhr. Die Würmer ziehen das Mulchmaterial in tiefere Schichten und belüften dabei den Boden.

Gründüngung nach oben

Gründüngung mit Phacelia.

Auf Brachflächen oder als Zwischenfrucht empfiehlt sich der Anbau von Gründüngungspflanzen. Je nach Pflanzenart sorgen diese für Stickstoffzufuhr, Bodenlockerung, Wildkrautunterdrückung und einen feinkrümeligen Boden. Gründüngungspflanzen sind z.B. einjähriger Klee, Phacelia, Lupinen, Senf und Hülsenfrüchte. In Pflanzflächen empfiehlt es sich, einen vollständigen Bewuchs des Bodens mit bodendeckenden Stauden wie Storchschnabel und Frauenmantel zu erzielen.

Bodenprobe nach oben

Jetzt im Februar ist ein guter Zeitpunkt für eine Bodenuntersuchung, da viele Nährstoffe über den Winter ausgewaschen wurden. Im März kann man dann, entsprechend dem Ergebnis, bedarfsgerecht düngen.

Organische Düngung nach oben

Im Hausgarten ist eine rein organische Düngung völlig ausreichend und das beste Düngemittel ist meist im Garten vorhanden: der eigene Kompost. Dieser wird jetzt im Frühjahr mit einer Menge von etwa 3 bis 4 l/m² ausgebracht und oberflächlich eingearbeitet. Der Gartenkompost enthält meist zu wenig Stickstoff, deshalb gibt man zusätzlich etwa 50 bis 150g Hornmehl/m² dazu. Damit wird eine ausreichende Düngung für die meisten Gartenpflanzen erreicht.

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